Insbesondere im Bergland bei kurvenreichen Strecken wie im Harz fallen Schilder auf. Hingewiesen wird auf eine große Unfallgefahr für Motorradfahrer. Auch Autofahrer sollten dann besonders aufpassen, meint luckx – das magazin.
Unfallschwerpunkte
Bei schönem Wetter können sie schon vom weitem gehört werden: Motorräder. „Ausgeräumte“ Auspuffe, getunte Fahrwerke und leistungsstarke Motoren verleiten zum schnelleren Fahren. Und Überholverbote und Geschwindigkeitsbeschränkungen spielen keine Rolle. Besonders kurvenreiche Strecken ziehen Motorradfahrer an. Da wird dann schon manchmal mehrmals der interessante Streckenabschnitt durchfahren. Sicherlich. Das macht viel Spaß. Doch am Samstag, wenn alle fahren, ist das Risiko besonders groß. Wer wenig Fahrerfahrung hat trifft auf Autofahrer, die ebenfalls wenig Fahrerfahrung haben. Eben Sonntagsfahrer. Und im Überholverbot in Schräglage in einer Rechtskurve zu überholen, sorgt nicht nur für Kopfschütteln. Unfälle sind damit schon programmiert. Nicht umsonst ist dann erhöhter Polizei- und Rettungseinsatz erforderlich.
Okay, dass scheint jetzt übertrieben und mit mit stereotypen und sarkastischen Beschreibungen bestückt? Stimmt. Doch wer einmal am Wochenende eine für Motorradfahrer spannende Strecke befährt, kann so etwas erleben. Der Autor weiß, von was er schreibt. Doch aufgepasst: Es sind nicht alle Motorradfahrer so. Die meisten sind von „vernünftiger“, entspannter Natur. Einfach mal cruisen. Landschaft genießen. Mit Freunden unterwegs sein. Das ist das Ziel.
Teurer Unfall
Auf bundesdeutschen Straßen sind rund fünft Millionen Motorräder unterwegs. Und jährlich werden es mehr. Die gute Nachricht ist: Motorradfahrer verursachen seltener Unfälle als Autofahrer. Doch wo Sonne, da auch Schatten: Unfälle mit Motorradfahrern sind im Schnitt teurer. So zeigt die Statistik für das Jahr 2024 für Kfz-Haftpflichtschäden etwa 5.000 Euro im Durchschnitt an. Bei Motorrädern waren es mit 7.000 Euro deutlich mehr. Die häufigste Unfallursache bei Motorrädern: Die Fahrer verlieren die Kontrolle über ihr Bike, zum Beispiel weil sie Kurven falsch einschätzen oder zu schnell unterwegs sind. Wenn dabei andere Verkehrsteilnehmer in Mitleidenschaft gezogen werden, wird es teuer. Gleichzeitig gibt es für Pkw typische Kleinschäden wie Parkrempler, die den Schadendurchschnitt senken, bei Motorrädern so gut wie gar nicht. Motorradunfälle sind zwar teurer, dafür aber seltener als Unfälle mit Pkw. Im vergangenen Jahr haben von 1.000 Motorradbesitzern nur sechs einen Haftpflichtschaden gemeldet. Ganz anders bei Autofahrern: Auf 1.000 Kfz mit einer Haftpflicht kamen 48 Unfälle. Natürlich hängt das auch damit zusammen, dass Motorradfahrer vor allem in der Sommersaison unterwegs sind und damit weniger Kilometer zurücklegen als Autofahrer.
Hohes Verletzungsrisiko
Kommt es allerdings zu einem Unfall, ist die Verletzungsgefahr besonders groß. Denn, wie wir alle wissen, haben Motorradfahrer keine Knautschzone. Manchmal bleiben ein Leben lang Einschränkungen. Oder Hinterbliebene stehen plötzlich ohne Haupternährer der Familie da. Die finanziellen Folgen eines Motorradunfalls können enorm sein, etwa wenn Kosten für Verdienstausfall oder bei einer dauerhaften Behinderung notwendige Umbauten am Haus anfallen. Helfen kann eine Fahrerschutz-Versicherung für Motorradfahrer. Sie übernimmt die Kosten einschließlich eines Schmerzensgeldes bei einem selbstverschuldeten Unfall oder wenn ein Dritter den Unfall verursacht und Fahrerflucht begeht. Motorradfahrer sollten unbedingt mit ihrer Versicherung die Möglichkeiten prüfen.