Wohin auch die Urlaubsreise geht: diskutiert wird häufig darüber, ob mit Auto, Zug oder Flugzeug die Reise unternommen werden soll. Urlauber sollten dabei nicht nur Benzinkosten, Fahrkarten oder Flugtickets vergleichen meint luckx – das magazin.
Jedes Jahr die selbe Frage?
Wohin soll die Reise gehen? An den Strand, in die Berge, oder bleiben wir zuhause? Letztes Ziel, Balkonien, lässt sich fast ausschließen. Denn wir Deutsche sind Reiseweltmeister. Wohin auch die Reise geht. Urlaub ist wichtig. Da wird an vielen anderen Stellen gespart, bevor es an die Urlaubsreise geht. Sei es beim Restaurantbesuch, bei der Wohnungseinrichtung oder bei den Lebensmitteln. Doch im Urlaub wollen wir etwas erleben. Da wird der Euro weniger umgedreht.
So mancher deutsche Mitbürger stellt sich dabei erst gar nicht die Frage, welches Verkehrsmittel er nutzt. Da wird vielfach aus dem Bauch heraus entschieden. Klar geht’s mit dem Auto nach Paris. Ans Mittelmeer mit dem Flieger. Und mit dem Zug? So richtig findet ein Kostenvergleich nicht statt. Also wird einfach gehandelt. Nun liegt eine umfassende Studie über die tatsächlichen Reisekosten vor – Überraschungen inklusive.
Kostenanalyse
Eine neue europaweite Studie sucht nach Klarheit. Darin werden für 90 reale Reiserouten die Gesamtkosten, Reisezeit und den CO2-Fußabdruck verglichen. Auch erscheinen Kosten, die gern beim Preisvergleich vergessen werden. Dabei geht die Analyse von einer vierköpfigen Familie (2 Erwachsene, 2 Kinder) aus und berücksichtigt sämtliche Tür-zu-Tür-Kosten: Tickets, Gepäck, Hotels, Mietwagen, Transfers sowie versteckte Zusatzgebühren und Emissionen für den Hin- und Rückweg.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
Auf 53 % der Routen ist die Fahrt mit dem Auto die günstigste Variante – selbst mit inbegriffenen Hotelübernachtungen.
Fliegen lohnt sich erst ab Strecken über 600 km, durch die eingeplanten Wartezeiten am Flughafen und den Transfer zum und vom Flughafen.
30 % der Strecken haben keine verfügbare Zugverbindung – nur vereinzelt sind die Verbindungen auf langen Strecken verfügbar. Beispiel: Berlin -> Paris
Die versteckten Kosten bei Flugreisen machen im Durchschnitt 435 EUR aus – Zusätzliche Kosten für Gepäck, Sitzplätze, Transfer und Mietwagen vor Ort können bei günstigen Flügen fast die Hälfte der Gesamtkosten ausmachen.
Wie setzen sich die Preise (Hin- und Rückweg) nun zusammen was an einem konkreten Beispiel für eine vierköpfige Familie aufgezeigt wird:
Die Strecke von Berlin nach Barcelona ist ein typisches Beispiel für einen Sommerurlaub und kann mit allen 3 Verkehrsmitteln zurückgelegt werden. Jedoch variieren sowohl der Preis und die Umweltfreundlichkeit als auch die Dauer der Reise stark.
Kostenvergleich
Mit dem Auto entstehen Gesamtkosten (Hin- und Rückweg) von 1.109,26 EUR. Darin enthalten:
Kraftstoff: 478 EUR
Wertverlust des Autos: 261,66 EUR (pauschal mit 0,07 EUR/km gerechnet)
Maut und Vignetten: 169,60 EUR
Hotelübernachtung (für Zwischenstopp): 200 EUR
CO2-Ausstoß: 640 kg
Mit dem Flugzeug liegt der Gesamtpreis für den Hin- und Rückweg bei 901,80 EUR, doch die versteckten Zusatzkosten machen fast die Hälfte des Preises aus:
Tickets: 510 EUR
Gepäck (2x 20 kg): 120 EUR
Sitzplatzreservierung (4 Personen): 120 EUR
Transfer zum/vom Flughafen: 37,60 EUR
Mietwagen in Barcelona: 114,20 EUR
CO2-Ausstoß: 3.510 kg
Mit dem Zug kostet die Reise (Hin- und Rückfahrt) insgesamt 2.168,04 EUR und ist damit die teuerste Variante:
Tickets: 1.979,44 EUR
Sitzplatzreservierung (4 Personen): 44 EUR
Transfer zum/vom Bahnhof: 30,40 EUR
Mietwagen in Barcelona: 114,20 EUR
CO2-Ausstoß: 290 kg
Ob mit dem Auto, Zug oder Flugzeug – bei 95 % der untersuchten Reiserouten zeigt sich: Die Entfernung entscheidet, was sich wirklich lohnt.
Goldene Regeln
Diese goldenen Regeln (basierend auf der Entfernung des Ziels) wurden entdeckt:
< 400 km: Auto ist unschlagbar – günstig, direkt, ohne Übernachtung und komplett unabhängig.
400-800 km: Alle Optionen prüfen – Preis und Zeit schwanken stark und sind vom verfügbaren Ticketangebot abhängig.
> 800 km: Fliegen ist oft die beste Option – mit Umweltkosten im Hinterkopf, aber meist die einzige Möglichkeit, um nicht mehrere Tage des Urlaubs auf der Strecke zu opfern.
Zur Studie
Die Daten wurden manuell und mit Hilfe von APIs erhoben. Die genauen Details zur Methodik und alle Quellen befinden sich auf der Seite der Studie.