Luftverschmutzung

So richtig wird uns die Luftverschmutzung in Innenräumen nicht bewusst. Erst wenn beispielsweise Kopfschmerzen auftreten, kommt die Frage nach dem warum. Es sind die unsichtbaren Gefahren, die im Innenraum lauern. Warum hier dringend Aufklärung erforderlich ist, hat luckx – das magazin recherchiert.

Saubere und gesunde Atemluft

Gern wird immer der Straßenverkehr als großer Umweltverschmutzer benannt. Doch viel größere Verschmutzung erfolgt durch das Heizen und deren Abgase. Aber auch kleinere Luftverschmutzer zeigen große Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Seit über drei Jahrzehnten kämpfen Menschen, die von den Emissionen von Laserdruckern und Kopierern betroffen sind, um Anerkennung, Verständnis und Schutz. Was als Gesundheitsbeschwerden Einzelner begann, hat sich zu einem bedeutenden Problem der öffentlichen Gesundheit entwickelt – gestützt durch Daten, Fallberichte und wissenschaftliche Erkenntnisse. Über viele Jahre hinweg hat sich gezeigt, dass Büroumgebungen, die harmlos erschienen, eine zentrale Rolle bei diesem Problem spielen. Tausende haben sich bei nano-Control, Internationale Stiftung immer wieder mit ähnlichen Symptomen gemeldet. Alle waren den Emissionen aus Bürogeräten, wie Laserdrucker und Kopierer ausgesetzt und sahen dies als die Ursache ihrer Gesundheitsbeschwerden. Die ehrenamtliche Stiftung nano-Control hat sich von einer Bürgerinitiative zu einer Wissens- und Interessenvertretungsplattform entwickelt.

Gesundheitsprobleme ernst nehmen

Ultrafeine PEPs (Printer Emitted Particles = vom Drucker ausgestoßene Partikel) werden – selbst in sogenannten geschlossenen Systemen – mit einer Reihe von Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, z. B. Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Allergien und anderen Gesundheitssymptomen oder Krankheiten sowie einigen Krebsarten. Störungen des Immunsystems und systemische Entzündungen im Zusammenhang mit der Exposition gegenüber ultrafeinen Partikeln aus Laserdruckern und Kopierern im Innenraum betreffen jeden Tag Menschen auf der ganzen Welt. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse liegen vor, die Beweise häufen sich, und es besteht dringender Handlungsbedarf. Diese Partikel werden von Bürogeräten wie Laserdruckern und Kopierern freigesetzt und belasten Innenräume von Büros, Schulen, Wohnungen und Gesundheitseinrichtungen – mit nachweislich schädlichen Folgen für Schwangere, Neugeborene und Kinder. So steht die Forderung im Raum, verbindliche Standards für die Luftqualität in Innenräumen festzulegen. Das betrifft insbesondere die Grenzwerte für Feinstaub (PM2.5), CO₂ und CO in öffentlichen Räumen. Ergänzend notwendig sind Grenzwerte für PEPs (PM0.1) von maximal 1.000 Partikeln/cm³ nach WHO Air Quality Guidelines (2021) für saubere Atemluft.

Klare Regelungen erforderlich

Darüber hinaus braucht es klare Aufstellregeln für Geräte, verpflichtende Nutzerinformationen sowie Schutzmaßnahmen, auch in privaten Innenräumen, fordert die Initiative. Es geht um Prävention. Es geht hier nicht nur um Arbeitsschutz – es geht um vermeidbare, alltägliche Luftverschmutzung, die uns alle betrifft, stellt Nano-Control fest und fordert konkrete Maßnahmen für saubere Innenraumluft und den Schutz der öffentlichen Gesundheit.

Partikelgröße

In der Literatur ist allgemein anerkannt, dass Laserdrucker beim Drucken Nanopartikel in die Luft abgeben. Ein Laserdrucker direkt neben dem Arbeitsplatz ist praktisch. Allerdings können diese Geräte, genau wie 3D-Drucker, während des Betriebs Aerosole abgeben, die Nanopartikel enthalten – Partikel mit einer Größe zwischen 1 und 100 Nanometern.

Partikelmessung

Offizielle Studien haben gezeigt, dass Laserdrucker beim Drucken einer Seite bis zu 7,6 Milliarden Nanopartikel in die Atemluft abgeben können. Dabei handelt es sich um Tonerpartikel und andere Emissionen. Die Spitzenemissionen von Partikeln – unabhängig von der Marke – variierten zwischen 3.000 und 1,3 Millionen Partikeln/ cm³, wie aus den folgenden Berichterstattungen zu erkennen ist:

Computer Bild (2010): Schadstoffbelastung von bis zu einer Milliarde Partikeln pro gedruckte Seite, darunter metallische Nanopartikel.

TÜV Rheinland (2014): höchster gemessener Wert von 990 Milliarden ultrafeinen Partikeln/10 Minuten Druckzeit.

Computer Bild (2023) erneut gemessen: keine Veränderung. Laserdrucker sind eine großartige Erfindung. Aber wegen der Feinstaubbelastung bleibt ein bitterer Nachgeschmack.

Trojan Horse Effekt

Ultrafeine PEPs durchdringen z.B. die Blut-Hirn-, Blut-Lungen-, Blut-Brustdrüsen- und Blut-Plazenta-Schranke und werden von schädlichen Substanzen als Shuttle-Service in das tiefe Gehirn genutzt. Dies kann auch direkt über die Nase stattfinden. Die schädlichen Substanzen sind hochreaktive, potenziell genotoxische und karzinogene Stoffen sowie endokrine Disruptoren, vor allem polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffen.

PEPs können tief in die Lunge eindringen, durch die Blut-Lungen-Schranke in den Blutkreislauf gelangen und alle Zellen und Organe erreichen, wie Leber, Niere, Blase, Darm und Haut. Wird fortgesetzt.