Persönlichkeit

Ob Haarschnitt oder Bekleidung: Irgendwie wollen wir auf uns aufmerksam machen. Aber auch das Auto gibt und die Möglichkeit, uns zu positionieren. Geht das auch mit unserem Reiseverhalten, fragt luckx – das magazin.

Eigenes Markenzeichen entwickeln

Es gibt noch viel mehr Möglichkeiten. Ob mit der Schulausbildung, der „richtigen“ Schule oder Universität, dem Freundeskreis oder Hobby und Sportarten. Mit allem lässt sich ein eigenes Markenimage schaffen. Es entwickelt sich dabei ein persönliches Markenzeichen. So lässt sich auch mit Reisen das eigene Markenzeichen positionieren. Denn Reisen war schon immer etwas sehr Persönliches. Auch hier wird in den nächsten Jahren eine Abkehr von Standardrouten bei deutschen Reisenden erwartet. Das jedenfalls soll aus einer aktuellen Studie zu entnehmen sein. So legt ein Onlime-Reiseanbieter zum zehnten Mal seine Reisetrends vor, wie Menschen die Welt erleben möchten. Jahr für Jahr haben diese Erkenntnisse Veränderungen im Reiseverhalten aufgedeckt – von Coolcations, bei denen es in kühlere Regionen geht, bis zu Conscious Travel, also dem bewussten Reisen mit Blick auf soziale und ökologische Aspekte. Für 2026 zeigt sich: Die Deutschen wollen ganz sie selbst sein – mit all ihren Eigenheiten. Dabei unterstützt Technologie sie dabei, Reisen individuell zu gestalten und mit Menschen zu teilen, mit denen sie auf einer Wellenlänge sind. Ob das nun neu ist, lässt sich bezweifeln.

Studienergebnisse

Basierend auf einer Umfrage unter mehr als 29.000 Reisenden aus 33 Ländern und Regionen hat Booking.com die Trends für 2026 identifiziert. Die Ergebnisse für Deutschland zeigen: Urlaub wird immer individueller, experimenteller und kompromissloser, um den Vorstellungen der Reisenden so exakt wie möglich zu entsprechen. Jeder kennt es: Schweigen ist Gold. Deutsche tauschen den Lärm und Trubel des Alltags gegen die wohltuende Stille der Natur, um zu sich selbst zu finden. Sie suchen nach Ritualen, die Geduld, Reflexion und Stressabbau fördern. 44 % der deutschen Reisenden sagen, sie machen bewusst Urlaub, um der Natur näher zu sein (darunter 29 % der Generation Z), und mehr als ein Fünftel (22 %) widmet sich im Urlaub „ruhigen“ Hobbys.

Ob Insekten- oder Vogelbeobachtung, Angeln oder Sammeln von Zutaten – das Interesse an Aktivitäten, die zu einem intensiven Naturerlebnis einladen, wächst. 40 % können sich vorstellen, Schmetterlinge, Falter oder Insekten zu beobachten, 60 % hätten Lust auf Angeln oder Vogelbeobachtung. 51 % würden in einem Hotel übernachten, wo sie selbst Zutaten für ihre Mahlzeiten in der Natur sammeln können. Selbst bei der Suche nach Ruhe spielt Technologie eine Rolle: Mit Apps lassen sich Schmetterlinge und Vögel in Echtzeit bestimmen oder mit KI-Tools Informationen zu Wegen, Biotopen und saisonalen Wanderungen abrufen. Ganz nach dem Motto „weniger ist mehr“ definieren Reisende Erholung neu – entschleunigt, im Einklang mit der Natur, um Klarheit und innere Ruhe zu gewinnen.

Die Ferienunterkunft der Zukunft

Ferienhäuser sind wegen ihrer Geräumigkeit und Privatsphäre ein Urlaubs-Klassiker. 2026 erleben sie ein futuristisches Upgrade dank humanoider Helfer. Man stelle sich vor: Ein Reinigungsroboter übernimmt das Aufräumen, ein Roboterkoch bereitet das Abendessen zu und erledigt den Abwasch, und intelligente Systeme optimieren im Hintergrund Wasser- und Stromverbrauch sowie die Abfallentsorgung. Die Deutschen sind bereit für diesen nächsten Schritt, der Komfort und Neugier vereint: 60 % können sich vorstellen, eine Unterkunft mit Roboterunterstützung zu buchen. Praktische Vorteile stehen im Vordergrund: Fast die Hälfte (47 %) sagt, dass Reinigungsroboter ihre Buchungsentscheidung beeinflussen würden, während 35% vor allem einen Roboterkoch spannend finden. Ein Fünftel (20 %) wünscht sich Roboter, die im Hintergrund für Nachhaltigkeit sorgen. Doch es geht nicht nur um Bequemlichkeit: Für manche zählt auch der Reiz des Neuen (20 %) oder sogar damit angeben zu können, in einer Unterkunft wie aus einem Science-Fiction-Film übernachtet zu haben (13 %). In diesen „humanoiden Häusern“ verschwimmen die Grenzen zwischen Funktion und Spaß. So wird der Aufenthalt neu definiert und es entstehen Erlebnisse, die ebenso komfortabel wie einzigartig sind.

Reisen nach den Sternen

Sterne sollen nicht nur Einfluss auf Horoskope haben, sondern auch auf Urlaubspläne. Von Mondphasen bis Astrologie – mystische Praktiken werden zum neuen Kompass für die Wahl des Reiseziels. So wird der Urlaub zur spirituellen Reise auf kosmischen Pfaden. Über ein Drittel der Deutschen (34 %) würde eine Änderung oder Stornierung der Reisepläne in Erwägung ziehen, wenn ein spiritueller Berater davon abrät. 32 % würden ihre Reise wegen einer Horoskopwarnung überdenken und 28 % würden bei rückläufigem Merkur umplanen. Neben diesen kosmischen Kurskorrekturen suchen viele gezielt nach Erlebnissen, die mit mystischen oder astrologischen Aspekten harmonieren. Drei von zehn (30 %) berücksichtigen solche Einflüsse bei der Urlaubsplanung – von der Ausrichtung auf Mondphasen oder Sonnenwenden bis hin zum Besuch energetisch aufgeladener Orte. Fast zwei Drittel der Generation Z (64 %) und über 42 % der Millennials zeigen hier ein besonders ausgeprägtes spirituelles Interesse. Für viele steht der Weg zur Selbstfindung also tatsächlich in den Sternen.

Neue Wege fürs Reisen

Der klassische Roadtrip soll ein Upgrade bekommen. Vom Ausflug mit Familie oder Freunden wird er zum Abenteuer voller Spontaneität, Entdeckungen und neuer Bekanntschaften. Es geht nicht mehr nur um die Strecke, sondern auch um Begegnungen und unvergessliche Erlebnisse mit anderen Abenteurern. Dazu passt, dass 82 % der Deutschen offen sind für Fahrgemeinschaften im Urlaub und 40 % würden eine App nutzen, um Reisende mit ähnlicher Route zu finden. Der Reiz ist klar: Auch deutsche Reisende wünschen sich Roadtrips, die mehr Spontaneität und Flexibilität bieten (72 %), auf denen sie neue Menschen kennenlernen (70 %) und bei denen auch mal andere das Steuer übernehmen (72 %). Besonders für Nichtfahrer eröffnen Fahrgemeinschaften und autonome Fahrzeuge neue Freiheiten – sie machen Abenteuer möglich, die zuvor nicht erreichbar waren. Jüngere Generationen sind in diesem Kontext besonders aufgeschlossen: 79 % deutschen Gen Z würden selbstfahrende Fahrzeuge oder KI für die Routenplanung nutzen, in der Generation der Baby Boomer sind es nur 23 %. Auch sonst bietet Technologie neue Möglichkeiten: Fast die Hälfte der deutschen Reisenden (49 %) könnte sich vorstellen, mit (generativer) KI landschaftlich reizvolle Routen abseits der klassischen Pfade zu planen. So entsteht durch Technik und neue Kontakte eine moderne Art des Roadtrips – teils Entdeckungsreise, teils Gemeinschaftserlebnis, aber immer ganz individuell. Wird fortgesetzt.