Wir Deutsche gehören zu den Sparfüchsen. Doch alles Sparen hilft nicht, wenn uns von den – fast staatlichen – Wasserlieferanten immer mehr Kosten untergeschoben werden. Ob Gas-, Strom- und nun auch Wasserpreiserhöhungen zehren an unseren Haushaltskassen, wie luckx – das magazin beobachtet.
Kosten steigen trotz Verbrauchsrückgang
In vielen Kommunen tragen die städtischen Wirtschaftsbetriebe wie Müllabfuhr, Wasser-, Gas- und Stromlieferanten zum kommunalen Haushaltsausgleich bei. Das ist zwar nicht zulässig. Doch es gibt immer immer Taschenspielertricks der Verwaltung, Kosten diesen Betrieben zuzuschieben. Das damit auch das Sparverhalten der Bürger zunichte gemacht wird und die Ausgabefreudigkeit der Ratsmitglieder gefördert wird, wird billigend in Kauf genommen. Das geht schon mehrere Jahrzehnte so. Dabei haben die städtischen Betriebe die Instandhaltung der Infrastruktur sträflich vernachlässigt und die Überschüsse an die Kommune abgeführt. So sind Wasserleitungen dringend erneuerungsbedürftig, weil sie undicht sind. Die Kanalisation wird erst nach getrennt, so dass Regenwasser und Fäkalien weiterhin gemeinsam in die Klärwerke laufen und diese überfordern und Kosten produzieren. Das Sparverhalten der Bürger wird nicht honoriert. Gern wird dagegen argumentiert, dass aufgrund des geringeren Verbrauchs nun die weiterhin bestehenden Kosten nun auf den geringeren Verbrauch verteilt werden müssen. Ja geht’s noch? Warum werden nicht endlich mögliche Einsparungen genutzt, um die Kosten zu reduzieren?
Auch Vermieter in der Pflicht
Der Warmwasserverbrauch in deutschen Mehrfamilienhäusern ist im Jahr 2024 erneut gesunken – gleichzeitig stiegen die Kosten für Verbraucher deutlich an. Das geht aus einer aktuellen Analyse eines Energiedienstleisters hervor, für die Verbrauchsdaten aus rund 100.000 Gebäuden mit etwa 1,1 Millionen Wohnungen ausgewertet wurden. Im Vergleich zu 2023 verringerte sich der Warmwasserverbrauch um 1,8 % auf durchschnittlich 217 Liter pro Quadratmeter Wohnfläche. Die Kosten stiegen hingegen um 7,8 % auf 4,72 Euro pro Quadratmeter.
Die Analyse zeigt große Unterschiede zwischen den Bundesländern: Bremen verzeichnete mit einem Minus von 10,4 % den stärksten Rückgang beim Warmwasserverbrauch. Auch Schleswig-Holstein (-6,8 %) und Rheinland-Pfalz (-6,0 %) liegen deutlich unter dem Vorjahreswert. Gleichzeitig stiegen die Kosten in einigen Regionen massiv: Brandenburg führt mit einem Plus von 22,2 %, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (+19,5 %) und Thüringen (+15,3 %). Auffällig ist zudem, dass in Sachsen (+2,9 %) und Sachsen-Anhalt (+2,0 %) der Verbrauch sogar leicht gestiegen ist – trotz des bundesweiten Rückgangs.
Auch innerhalb der Städte gibt es deutliche Unterschiede: München liegt mit 276,6 l/m² an der Spitze der höchsten Verbräuche, gefolgt von Bochum (268,9 l/m²) und Köln (259,5 l/m²). Am sparsamsten sind Saarbrücken (178,2 l/m²), Mainz (193,1 l/m²) und Essen (194,1 l/m²).
Lösungen für mehr Effizienz
Eine entscheidende Ursache für die steigenden Kosten trotz sinkendem Verbrauch ist die verringerte Effizienz der Warmwasseraufbereitung: Wird weniger Warmwasser verbraucht, bleibt es länger im Leitungssystem, was zu höheren Wärmeverlusten und damit steigenden Kosten führt. Digitale, geringinvestive Lösungen wie der Digitale Heizungskeller sorgen für Transparenz hinsichtlich der korrekten Anlageneinstellung und legen Potenziale für eine effizientere Warmwasserbereitung sowie Raumheizwärmeerzeugung offen. Mithilfe digitaler Sensorik und KI-basierter Fernanalyse werden Betriebszustände kontinuierlich überwacht, Handlungsempfehlungen abgeleitet und durch eine optimierte Einstellung die Energieeffizienz von Heizungsanlagen verbessert – und das für jede Anlage und jeden Energieträger. Auf diese Weise lassen sich durchschnittlich 15 % Energie einsparen und Emissionen vermeiden. Damit wird deutlich, dass Effizienz der Schlüssel für unnötige Energieverluste und damit Kostensteigerungen ist. Innovative Lösungen helfen, Warmwasserbereitung und Heizungsanlagen optimal einzustellen und transparent auszusteuern. Das spart Ressourcen, senkt Emissionen und unterstützt eine nachhaltige Gebäudebewirtschaftung. Das sollte auch für kommunale Wirtschaftsbetriebe gelten.
Der Techem Atlas für Energie, Wärme & Wasser erscheint jährlich und bietet eine umfassende Analyse des Energieverbrauchs, der Emissionen und der Digitalisierung im deutschen Gebäudebestand. Die Datengrundlage umfasst rund 100.000 Mehrfamilienhäuser mit etwa 1,1 Millionen Wohnungen in Deutschland und weiteren 1,7 Millionen Wohnungen in ganz Europa. Ziel ist es, Transparenz zu schaffen, Fortschritte messbar zu machen und konkrete Handlungsoptionen für die Wärmewende aufzuzeigen.