Atmung als Gesundheitstraining

Atmung ist lebenswichtig. Wer sich das nicht vorstellen kann, sollte einfach einmal einige Minuten aufhören zu atmen (bitte nicht machen! Wir möchten nicht unsere Leser und Leserinnen verlieren). Denn spätestens dann wird deutlich, wie wichtig das Atmen ist. Luckx – das magazin schaut ins Unbewusste.

Körperfunktionen

Ohne Atmung geht nichts. So ist jedes Training, jede Bewegung, jede Emotion, jede Reaktion, jede therapeutische Anwendung, jedes Gespräch – jeder Moment im Leben ohne Atmung nicht möglich. Das geschieht ohne unsere wissentliche Einflussnahme. Das bewusste Wahrnehmen der Atmung im Training, aber auch im Alltag und das regelmäßige Durchführen von Atemübungen können die Gesundheit positiv unterstützen.

So gelangt bei jeder Einatmung frischer Sauerstoff in die Lunge und von dort über den Blutkreislauf in jede Zelle des Körpers. Dabei tritt die Luft durch die Nase 8oder/und den Mund) in den Körper ein, strömt weiter über die Luftröhre in den Brustkorb, der sich durch das Anspannen des Zwerchfells dreidimensional ausbreitet und der Lunge den Raum bietet, um sich auszudehnen. Durch den entstehenden Unterdruck wird die Luft von außen in die Lunge gesogen. Die Ausatmung setzt automatisch ein, indem sich die Atemmuskulatur entspannt, der Brustkorb sich senkt, Kohlendioxid (CO2) den Körper verlässt und ein Moment der sogenannten Atemleere entsteht. Dabei ist die Einatmung ein aktiver, vom Sympathikus (leistungsorientierter Teil des vegetativen Nervensystems) und die Ausatmung ein passiver, vom Parasympathikus (beruhigender Teil des vegetativen Nervensystems) gesteuerter Vorgang. Beide Phasen zusammen ergeben einen Atemzyklus. Während des gesamten Ablaufs werden die Bauchorgane (Magen, Darm, Nieren, Leber) durch das Auf und Ab des Zwerchfells „massiert“.

Atmung ist eine Haltungsfrage

Die Beweglichkeit des Brustkorbes, die Stellung der Schultern und die Ansteuerung der Atem- bzw. Atemhilfsmuskulatur stellen dabei begrenzende Faktoren dar. So kann z. B. eine schlechte Haltung mit einer übermäßigen Kyphose im BWS-Bereich die dreidimensionale Öffnung des Brustkorbes bei der Einatmung einschränken und somit auch die Ausbreitung der Lunge verhindern, d. h. es kann weniger Sauerstoff aufgenommen werden. Auch eine zu hohe Bauchspannung, die z. B. durch das ständige Einziehen des Bauches aufgrund eines unbewusst verfolgten Schönheitsideals ausgelöst wird, kann eine tiefe Einatmung verhindern.

So beschäftigen sich wir Menschen seit vielen tausend Jahren mit der Wirkung des Atems. In allen Hochkulturen wie z. B. bei den alten Griechen und den Ägyptern, im Hinduismus sowie im Buddhismus, aber auch in der traditionellen chinesischen Medizin wird der Atem oft als Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele thematisiert. Außerdem finden sich unterschiedliche Atemtechniken, die zu heilenden Zwecken eingesetzt wurden.

So verwundert es nicht, dass auch die aktuelle Wissenschaft mit zahlreichen Untersuchungen nachweist, dass sich allein die Lenkung der Aufmerksamkeit auf den Atem und darüber hinaus ein gezieltes Atemtraining vielfach positiv auf unsere Gesundheit auswirken kann. Laut einer Übersichtsarbeit des Biologen Roger Stutz und der Psychologin sowie Atemtherapeutin Delia Schreiber (2017) sind die Auswirkungen sowohl auf der körperlichen als auch auf der psychischen Ebene nachweisbar, wie z. B. die Verbesserung der Lungenfunktion, die Vertiefung der Atmung, die Entspannung der Muskulatur, die Senkung des psychischen Erregungszustandes, die Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit sowie der Umgang mit Stress. Wird fortgesetzt.

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