Lohnt sich ein Eigenheim?

Um es gleich vorweg zu sagen: Ein Eigenheim lohnt sich in wirtschaftlicher Hinsicht überhaupt nicht. Doch immer noch haben wir Menschen den Drang zu den eigenen vier Wänden. Was dafür und dagegen spricht, versucht luckx – das magazin aufzuzeigen.

Eigenheim lohnt sich nicht

Wenn wir einmal aus rein wirtschaftlicher Betrachtung die Anschaffung eines Eigenheimes betrachten, ist der Kauf und der Besitz von Eigenheimen in Deutschland völlig unrentabel. Zuerst: der Kredit zur Anschaffung des Objekts der Begierde blockiert uns für weitere Investitionen. Die Tilgung, Verzinsung, Reparaturen usw. müssen aus versteuerten Einnahmen bezahlt werden. Darüber hinaus müssen durch Gesetzesänderungen, Steuerreformen oder notwendige Sanierungsmaßnahmen Immobilienbesitzer in Zukunft mit höheren Ausgaben rechnen. Das stellt dann auch den letzten Bauinteressenten vor die Frage, ob sich die Investition in ein Eigenheim überhaupt lohnt.

Doch welche Alternativen gibt es? Wer die Investition in eine Eigentumswohnung oder in ein Mehrfamilienhaus vornimmt und die Immobilie vermietet, kann sämtliche anfallenden Kosten als Aufwand verbuchen. Das betrifft sowohl Hypothekenzinsen, Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen als auch anfallende Gebühren und sonstige Kosten. Darüber hinaus sind die aktuellen Mieten so hoch, dass die Mieter sozusagen die eigene Investition finanzieren und sogar die Hypothek tilgen. Steigende Mieten lassen sich für mindestens 10 Jahre voraussagen, weil keine entscheidenden politischen Maßnahmen abzusehen sind, die die Wohnungsnot mindern. In diesem Zeitrahmen lassen sich solche Immobilien meist voll finanzieren.

Grundsteuer, energetische Sanierung und so weiter sind teure Kostenfalle

Welche Kosten auf Eigentümer zukommen, sollen die nächsten Zeilen aufzeigen. Da sind zuerst die geplanten EU-Verordnungen rund um verpflichtende, energetische Sanierungsmaßnahmen. Gerade bei älteren Bestandsimmobilien scheinen in Zukunft kostspielige Investitionen zu drohen. So tritt ab 2024 ein neues Heizungsgesetz in Kraft. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) verpflichtet Eigenheimbesitzer dazu, alte Heizungen schrittweise auszutauschen. Denn zukünftig sollen diese zu 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Allerdings müssen erst ab 2045 alle Heizanlagen klimaneutral sein. Bis dahin, können alte, funktionierende Heizungen problemlos weitergenutzt werden. Ab Januar 2025 ist außerdem eine Grundsteuerreform geplant. Die Werte sämtlicher Immobilien werden im Zuge dessen neu bewertet und können so zu höheren Steuern führen. Ob und wie stark diese steigen, ist derzeit jedoch noch unklar.

Grundsätzlich lässt sich nur schwer verallgemeinern, welche Kosten konkret auf Hausbesitzer zukommen können. Diese sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Entscheidend sind unter anderem der Standort, die Größe und der ermittelte Wert des Gebäudes. Ebenfalls wirken sich das Baujahr und bereits erfolgte Sanierungsmaßnahmen auf die Höhe der anfallenden Investitionen aus. Je nach Zustand und Energieeffizienz der Immobilie, entscheidet sich zudem die Dringlichkeit erforderlicher Sanierungen. Viele Maßnahmen werden dadurch erst in ein paar Jahren fällig.

Förderungen für Eigenheimbesitzer

Ist die Immobilie von anstehenden Sanierungsmaßnahmen betroffen, stehen zahlreiche Förderungen zur Verfügung. Beispielsweise bei der Optimierungen an einer alten Heizungsanlage. Hier soll es einen Bonus von rund 15 Prozent der anfallenden Kosten geben. Wird stattdessen eine neue Heizungsanlage eingebaut, werden bis zu 25 Prozent der Kosten übernommen, die aufgrund des Heizungsgesetz höher ausfallen könnten. Doch auch energieeffiziente Dämmungen an den Außenwänden und dem Dach sowie der Austausch alter Fenster und Türen werden staatlich gefördert. Hier stehen derzeit Fördergelder in Höhe von rund 15 Prozent bereit.

Trotz anfallender Kosten stellt der Kauf eines Eigenheims nach wie vor eine lohnenswerte Investition dar, welche sich vor allem auf lange Sicht auszahlt. Denn: Mit den eigenen vier Wänden machen sich Eigenheimbesitzer unabhängig von teuren Mieten oder unerwarteten Mietpreiserhöhungen und wirken so auch einer Altersarmut aktiv entgegen. Darüber hinaus stören keine Mitbewohner oder Vermieter erlassen keine Beschränkungen.

Schon jetzt können sich viele Senioren mit ihrer Rente keine Mietwohnung mehr leisten. Zudem verstärken fehlende Sozialwohnungen die Problematik auf dem deutschen Wohnungsmarkt. Der Kauf einer eigenen Immobilie gilt daher als beliebte Altersvorsorge. Allerdings sollte klar sein, dass die Baufinanzierung idealerweise vor Ihrem Renteneintritt vollständig abbezahlt ist.