Der Trend geht weiterhin zur Natürlichkeit. Doch was bedeutet Natürlichkeit? Welche Bedingungen müssen zum Beispiel Naturkosmetika erfüllen, um Naturkosmetik zu sein? Denn die Konzepte sind sehr unterschiedlich – ob Clean, Green & Ethical Cosmetics, Natur- und Bio-Kosmetik, Free From- oder Phyto-Kosmetik. Die internationalen Fachmesse für Naturkosmetik Vivaness kann da eine gute Hilfestellung geben. Die dort ausgestellten kosmetischen Produkt müssen sehr stringente Zulassungskriterien erfüllen. Sonst dürfen sie dort nicht ausgestellt werden. Luckx – das magazin startet den Versuch etwas Aufhellung in das Dunkel der Naturkosmetik zu bringen.
Gesund und nachhaltig
Die Nachfrage nach gesunder Ernährung und gesunder Körperpflege ist hoch. Denn der Wunsch nach Gesundheit, die Notwendigkeit zur Nachhaltigkeit und die Sehnsucht nach Authentizität, Transparenz und Sinn spielen eine wichtige Rolle. So sind die beiden Fachmessen Vivaness und die parallel verlaufende Biofach für Biolebensmittel Gradmesse für die gesamte Biobranche.
Weg von Umweltzerstörung und klimaschädlicher Lebensweise
Ein breites Bündnis quer durch die Bevölkerung setzt sich für eine enkeltaugliche Lebensweise ein und beeinflusst damit Politik und Märkte. Nachhaltigkeit steht ganz oben auf der Agenda. So scheint es wohl unmöglich zu sein, die ‚Grüne Agenda‘ zu ignorieren. Als Schlüsselthemen der Beautybranche identifizieren die Experten Free From, Alternativen zu Tierversuchen, Mikroplastik, Digitalisierung und die Umsetzung von Umweltauflagen der Politik, beispielsweise das Ziel, die EU bis 2050 klimaneutral zu gestalten. „Bio- und Naturkosmetik passen sehr gut zu diesem neuen Bewusstsein nach Sinn und Verantwortung“, sagt Naturkosmetik-Marktanalystin Elfriede Dambacher, naturkosmetik konzepte (Dortmund), und kann das mit Zahlen untermauern. Sie schreibt in ihrem Naturkosmetik Report 2018: „Ganzheitliche Beauty-Produkte sind weiterhin auf Wachstumskurs. Im Jahr 2018 verzeichnete die globale Kosmetik- und Körperpflegeindustrie, internationalen Marktforschungsinstituten zufolge, in diesem Segment ein Wachstum von 6 % – der Höchstwert innerhalb des letzten Jahrzehnts.“
Nachhaltige Produkte gefragt
GfK-Experte Robert Kecskes analysiert das Konsumverhalten der LOHAS (Lifestyles of Health and Sustainability) und stellt fest, dass diese Gruppe seit Jahren wächst und 2018 über 30 % der deutschen Bevölkerung ausmacht. LOHAS kombinieren in ihrem Lebensstil individuelles Wohlbefinden mit sozialer Verantwortung. Heißt, im Konsumverhalten spielen Gesundheit, Vitalität, Balance eine ebenso große Rolle wie Ökologie, Nachhaltigkeit und Fairness. Dazu kommt der Aspekt „moralischer Hedonismus“. Der beinhaltet, sich zu amüsieren, seinen Wünschen nachzugehen und aufregende Erfahrungen zu machen, erklärt Kecskes. Doch Nachhaltigkeit wird nicht mehr als Verzicht begriffen, sondern als Befreiung von Schädlichem, Belastendem (zum Beispiel Zucker, Plastik) und dadurch den Gewinn einer neuen Freiheit für Freude, Genuss, Selbstverwirklichung und Abenteuer, so die Beobachtungen des GfK-Experten.
Auf internationaler Ebene ist der globale Trend zu Nachhaltigkeit ebenfalls unübersehbar: In einer Befragung von 3.300 Konsumenten in sieben EU-Ländern sind Integrität und Umwelt für mehr als 70 % wichtig bei der Wahl ihrer Produkte. In der IRi European Shopper Survey 2018 bevorzugen 71 % der Kunden Marken von Unternehmen die Fairness, Transparenz und Integrität unter Beweis stellen, 72 % der Europäer kaufen eher Produkte von Unternehmen, die die Umwelt respektieren und ebenfalls 72 % sprechen sich für Produkte mit umweltfreundlichen Verpackungen aus. Fazit: Nachhaltigkeit steht bei der Kaufentscheidung an erster Stelle.