Der Frühling beginnt

Für viele Menschen ist gerade der Frühlingsanfang die schönste Zeit des Jahres. Das Schmuddelwetter scheint vorbei zu sein, die Natur erwacht sozusagen aus dem Winterschlaf und die Sonne wärmt den Körper und die Herzen. Da heißt es dann auch im Garten Hand anzulegen, meint luckx – das magazin.

Frühlingsfit

Doch wie gelingt dabei, nicht nur den Grünen Daumen zu aktivieren, sondern auch nachhaltig zu gärtnern? Bei der Pflege und Gestaltung von Heim- und Schrebergärten muss nun wieder geschnitten, gepflanzt und gepflegt. Vom Artenschutz bis hin zum optimalen Zeitpunkt für Rückschnitte und Düngungen ist einiges zu beachen. „Wir alle können zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen, indem wir unsere Gärten nachhaltig gestalten“, betont Thomas Franiel, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Baumpflege, Verkehrssicherheit von Bäumen und Baumwertermittlung. „Dabei ist es wichtig, auf umweltfreundliche, die Bodenqualität verbessernde Dünge- und Pflanzenstärkungsmittel zu setzen, um die Gesundheit von Mensch und Natur zu schützen.“

Düngemittel

Als Alternative zu mineralischen Düngemitteln lassen sich Hornspäne oder organische Dünger einsetzen. Eine im Verhältnis 1:7 mit Wasser verdünnte Brennnesselbrühe zeigt schon bei regelmäßiger Erfolge. „Solche umweltfreundlichen Dünger wirken schonender und müssen nicht extra produziert oder transportiert werden, denn die Brennessel wächst meist in irgendeiner Gartenecke. Ihre Düngewirkung hält meist länger an, als die herkömmlicher Blaukorndünger, außerdem ernährt sie Mikroorganismen und reduziert die Gefahr vor Überdüngung. Eine weitere günstige Alternative sind ‚Veggie-Dünger‘ pflanzlichen Ursprungs“, so der Sachverständige. Für einen gesunden Boden und vitale Pflanzen sind Kompost, in Ergänzung mit Bentonit, Urgesteinsmehl oder die Wurzel-Pilz-Symbiose Mycorrhiza zu empfehlen. „Das verbessert langfristig die Bodengesundheit und fördert die Vitalität der Pflanzen. Es ist jedoch ratsam, den Kompostanteil pro Liter Boden im Auge zu behalten, da ein Überschreiten von 20 Prozent Gesamtmenge der Düngegabe zu Salzschäden führen kann, insbesondere wenn die Temperaturen die 30-Grad-Marke überschreiten.“

Artenschutz

Auch, um die Artenvielfalt im heimischen Gärten zu erhalten, sollten wir darauf achten, keine giftigen Pestizide oder chemischen Düngemittel zu verwenden“, empfiehlt Sachverständiger Franiel. „Stattdessen können wir auch hier auf natürliche Mittel wie Kompost und Zuschlagstoffe setzen, um allen Pflanzen die notwendigen Nährstoffe zuzuführen und den Boden und dessen Struktur zu verbessern.“ Naturnahe Gärten spielen beim Schutz der Artenvielfalt in städtischen Gebieten insgesamt eine wichtige Rolle. „Ein gepflegter englischer Rasen mag zwar elegant aussehen, bietet jedoch Insekten wenig Nahrung. Indem wir im Garten Pflanzen wie Löwenzahn oder Klee erlauben, ziehen wir Insekten an, die wiederum als Nahrungsquelle für Vögel und Igel dienen. Zusätzlich können wir zu unserem Klima passende Pflanzen wählen und den Boden mit Mulch aus gesunden Pflanzen abdecken. Das spart Wasser und fördert die Bodengesundheit.“

Ein wichtiger Aspekt im vielfältigen Garten ist zudem der Schnitt von Stauden und Gehölzen. „Es sollte nur das abgeschnitten werden, was abgestorben ist und zur Erneuerung und Revitalisierung beiträgt. Ein zu radikaler Schnitt kann zu einem Wachstumsstopp führen und die Gesundheit der Pflanzen beeinträchtigen. Gehölze sollten daher um nicht mehr als maximal 30 Prozent zurückgeschnitten werden. Besser ist ein schrittweiser Rückschnitt um zehn bis 15 Prozent oder die Aufteilung auf einen Winter- und Sommerschnitt bzw. einen Nachernteschnitt“, meint der Esperte.

Rasenpflege

Auch der Rasen benötigt vor dem Sommer eine angemessene Vorbereitung. „Dazu gehören regelmäßiges Mähen des Rasens in geeigneten Abständen, wobei darauf geachtet werden sollte, dass er nicht zu kurz geschnitten wird, um Verbrennungen und Zuflug sowie Schäden durch Gartenlaubkäfer zu vermeiden. Zudem ist das Entfernen von Laub sowie das Lüften und Vertikutieren des Rasens im zeitigen Frühjahr wichtig. Die ideale Zeit für die Aussaat und Düngung des Rasens ist der Mai, wenn die Temperaturen stabil sind“, so Franiel. „Wir alle können durch nachhaltiges Gärtnern den Umwelt- und Klimaschutz unterstützen“, betont er.