Karnevalsparty

Am Aschermittwoch ist die Party vorbei. Doch bis dahin lässt es sich für das Partyvolk noch richtig gut feiern. Nicht nur in den deutschen Karnevalshochburgen Köln, Düsseldorf, Mainz und Braunschweig sind die Jecken los. Weltweit beschert das bunte Treiben zu dieser Zeit tausende Touristen und begeistert Alt und Jung. Luckx – das magazin stellt Karnevalsfestlichkeiten rund um den Globus vor – denn abseits von den Klassikern, wie Köln oder Rio de Janeiro, erwartet Karnevalisten noch einiges mehr.

Karneval mit tropischem Flair

Auch am anderen Ende der Welt wird sich eifrig verkleidet und die fünfte Jahreszeit ausgiebig gefeiert: In Trinidad und Tobago hat Karneval allerdings ein äußerst karibisches Flair. Bei tropischen Temperaturen um die 30 Grad erinnert die Faschingszeit auf den karibischen Inseln an die festliche Hochburg Rio de Janeiro. Aufreizende Damen in glitzernden Kostümen, geschmückt mit bunten Federn und originellen Masken tanzen zum Takt der Musik – und das in einer traumhaften Kulisse, die das Herz jedes Reisesüchtigen erwärmt. Nicht umsonst nennen die Einwohner von Trinidad und Tobago das Spektakel „The Greatest Show on Earth“. Entstanden ist diese Tradition im 18. Jahrhundert, als Franzosen den katholischen Brauch aus Europa mitnahmen. Seitdem wirft sich die Bevölkerung jährlich zum Faschingsfest in außergewöhnliche Kostüme. Neben den traditionellen Verkleidungen der Frauen, bemalen sich die Menschen in der Karibik außerdem mit Schokolade, Schlamm, Öl oder Farbe – alles, um offensichtliche Unterschiede wie die Hautfarbe, das Alter oder das Geschlecht zu verschleiern. Denn beim Karneval geht es letztendlich darum, zu tanzen, sich zu verkleiden und vor allem Spaß zu haben, egal woher man ursprünglich kommt.

Winterkarneval

Ganz im Gegenteil zur Karibik, findet Karneval in der kanadischen Stadt Québec bei eisiger Kälte statt. 17 Tage lang werden die Straßen des größten „Winterkarnevals“ der Welt zur Bühne für spektakuläre Paraden, talentierte Bands und geniale Wettkämpfe. Das Maskottchen „Bonhomme Carnaval“ bringt die mehr als eine Million Teilnehmer jährlich in Stimmung, wenn es wieder ans Schlauchbootfahren, Kanu- oder Seifenkistenrennen geht. Natürlich ist auch ein Wettbewerb im Schneemann bauen eine Tradition auf dem winterlichen Faschingsfest. Dass Kanadier besonders kälteresistent sind, zeigen auch die Kostüme der Einwohner Québecs – die meisten werfen sich mit sparsamer bis gar keiner Bekleidung in den Schnee und feiern und trinken ausgiebig.

Tanz mit den Riesenpuppen

Die spanische Stadt Solsona eine wahrscheinlich eher unbekanntere Karnevalsdestination. Trotzdem können Touristen hier gemeinsam mit den Einwohnern ordentlich auf die Pauke hauen: Der spanische Flair zieht sich eine Woche lang durch die über 40 Festlichkeiten zwischen den Marktständen der Stadt. Kostüme, wie sie in Deutschland üblich sind, gibt es hier nicht: Die Besucher des Karnevals in Solsona kleiden sich in bunten Kitteln und tanzen mit Riesenpuppen zu den lauten Klängen der spanischen Faschingshymne. Die kleinsten Teilnehmer präsentieren in einem eher klassischen Kostümwettbewerb ihre ausgefallensten Verkleidungen. Ein weiteres Highlight ist das großzügige, gemeinsame Festessen, bei dem jeder Gast auf seine Kosten kommt. Der Karneval in Solsona ist durch seine Originalität in Spanien bekannt und wurde daher sogar im Jahr 1978 zum nationalen Kulturgut erklärt.

Auf in die Mehlschlacht

In Galaxidi ist eine Maske passend zum Kostüm wohl die beste Verkleidungswahl: Das Faschingsfest im griechischen Städtchen endet nämlich mit dem sogenannten „Alevromoutzouroma“, einem spaßigen Mehlkrieg, bei dem sich Einheimische mit buntem Mehl bewerfen bis jeder Teilnehmer von oben bis unten unerkenntlich und farbenfroh aussieht. Grundsätzlich lautet das Motto am letzten Tag der Festlichkeiten: Mut zur Hässlichkeit! Die am schrägsten kostümierten Griechen erhalten in den meisten Fällen die größte Portion vom bunten Puder, um dieses anschließend auf die gegnerischen „Krieger“ abzuwerfen. Besucher können bei dem Spiel leider nicht mitwirken, allerdings dürfen sie das Spektakel selbstverständlich beobachten – doch Wachsamkeit zahlt sich aus, denn die Teilnehmer schrecken nicht davor zurück, auch mal dem einen oder anderen Touristen so richtig einzumehlen.

Mardi Gras!

Am anderen Ende der Welt ist „Mardi Gras“ eine der großartigsten Karnevalsfeten der Welt: Die Stadt New Orleans in Lousiana, USA lässt sich für ihre Faschingsparty ordentlich feiern. „Mardi Gras“ bedeutet so viel wie „Fetter Dienstag“ und wird mit einer gigantischen Parade am Faschingsdienstag gekrönt. Von den aufwendig geschmückten Umzugswagen dröhnt traditionelle Jazz-Musik auf die Straßen und über die Köpfe der rund 500.000 Zuschauer und Karnevalsfans aus der ganzen Welt hinweg. Das Event mit Live-Auftritten von zahlreichen Bands und Künstlern ist global bekannt und lässt New Orleans für zwei Wochen in den „Mardi Gras“ Farben erstrahlen: Grün steht für Glaube und Hoffnung, Gold für Macht und Stärke und Violett für die Gerechtigkeit – eine unvergessliche Kulisse, die versendet als Postkarte auch den Liebsten Zuhause ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Blumenmeer an der Côte d’Azur

Die Côte d’Azur ist nicht nur ein idealer Ort zum Urlauben, sie eignet sich auch perfekt um ordentlich abzufeiern: Der Karneval in Nizza ist in Europa ein absoluter Faschings-Hot-Spot. Er zählt zu den größten Faschingsfestlichkeiten der Welt und ist vor allem für seine Blumenkorsos bekannt. Diese bestehen aus rund 16 bunt geschmückten Wagen, aus denen Mimosen, Nelken und Rosen geworfen werden. Nachdem es tagsüber ein regelrechtes Blumenmeer geregnet hat, erwartet die Zuschauer der Parade in den späten Abendstunden ein weiteres Highlight: Die Parade verwandelt sich von einem Floristentraum in ein Meer aus Lichtern – beleuchtete Wagen strahlen durch die Straßen Nizzas und bringen die Karnevalsstimmung bis in die Nacht hinein.