Aktuell ist die Camper-Hochburg Düsseldorf, weil dort der Caravan Salon in den dortigen Messehallen stattfindet. Auch wenn die Stadt nicht unbedingt die Camper freundlich empfängt, weil überall Verbotsschilder für Camper aufgestellt sind, ist die Messe eine Reise wert, meint luckx – das magazin.
Gewandeltes Camperimage
Es gibt sie immer noch. Die Campingfreunde, die mit Wohnwagen oder Wohnmobil gemeinsam mit der Familie schon seit Jahrzehnten zum Camping aufbrechen. Doch der Drang nach draußen zu sein zog immer mehr andere Bevölkerungsgruppen an. So ist die Campinggemeinde jünger, umweltbewusster und abenteuerlustiger geworden. In den letzten Jahren hat sich das Bild des durchschnittlichen Camping-Enthusiasten stark gewandelt. Vor allem junge Familien und Paare legen Wert auf die Unabhängigkeit und Individualität, die ein Campingurlaub bieten kann. Wenn das Klischee des spießigen Campers also längst überholt ist. Aktuelle Zahlen aus dem Buchungsverhalten und Studienergebnisse werfen einen anderen Blick auf die heutigen Camping-Enthusiasten.
Ganz gleich, ob im Freundeskreis, mit der Familie oder nur mit der Partnerin bzw. dem Partner: Immer mehr jüngere Menschen entscheiden sich dazu, ihren Urlaub im Wohnmobil zu verbringen. 58 Prozent der Campingurlauberinnen und -urlauber sind jünger als 45 Jahre. Das Alterssegment der 25- bis 34-Jährigen ist dabei sogar am stärksten vertreten. Der Anteil der Reisenden, die älter als 65 Jahre sind, ist mit knapp 6 Prozent am geringsten.
Campingurlaub zu zweit, als Familie oder in der Gruppe
Flexibel, individuell planbar und unabhängig – ein Campingurlaub ist für alle interessant. Camping steht daher nicht nur bei kleinen Familien hoch im Kurs, sondern ist auch bei Freundesgruppen oder Paaren beliebt. 65 Prozent verreisten zu zweit, während knapp 30 Prozent zu dritt oder zu viert unterwegs waren. Zu zweit waren dabei vor allem die Altersgruppen unter 35 und über 60 unterwegs. Im Alter von 35 bis 54 Jahren ging die Tendenz zu drei bis vier Reisenden. Den geringsten Anteil machen größere Familien oder Gruppenreisen aus. In allen Altersgruppen waren nur etwa 4 Prozent mit mehr als vier Personen unterwegs. Ob Roadtrips mit Freunden oder naturnaher Entspannungsurlaub mit den Kindern, es zeigt sich: Camping ist nach wie vor beliebt bei Familien, aber auch Paare und enge Freunde verreisen gemeinsam im Wohnmobil. Diese Interpretation wird auch von einer repräsentativen Umfrage des ADAC unterstützt: 38 Prozent der Camperinnen und Camper gaben an, als Paar zu verreisen. 36 Prozent sind lieber mit der Familie und 19 Prozent mit Freunden im Camper unterwegs. Im Vergleich zum allgemeinen Reiseverhalten der Deutschen zeigt sich, dass Campingurlaub eine besonders beliebte Option für Familien mit Kindern unter 14 Jahren ist. 32 Prozent der Befragten verreisten mit ihren Kindern.
Welches Fahrzeug soll es sein und wie lang sind Reisende damit unterwegs?
Welches Fahrzeug am besten passt, hängt natürlich immer von der Zusammenstellung der Reisegruppe ab. Der kompakte Campervan ist besonders beliebt bei Camping-Anfängerinnen und -Anfängern und überzeugt durch sein alltagstaugliches Format. Besonders geeignet ist er daher für junge Paare und Freunde, die besonders auf Flexibilität wert legen. Bei Gruppen von zwei bis drei Reisenden ist der Kastenwagen ein bewährter Favorit: Von der Größe ähnelt er einem Transporter, bietet aber mehr Platz und Ausstattung als ein klassischer Campervan. Familien und größere Gruppen, die ausreichend Platz und Stauraum benötigen, buchen häufig geräumige Alkoven-Wohnmobile.
Eine kurze Auszeit vom Alltag oder der lang ersehnte Jahresurlaub: Wie lange dauert ein durchschnittlicher Campingurlaub? Die Reisedauer hängt tatsächlich vor allem vom gewählten Reiseziel ab: Innerhalb von Deutschland verreisen Camperinnen und Camper etwa 1 bis 2 Wochen. Um die längere Anreisezeit auszugleichen und den Aufenthalt gründlich auszukosten, erhöht sich bei ausländischen Reisezielen die durchschnittliche Reisedauer oft auf bis zu 3 Wochen. Ein weiterer Faktor ist das Alter der Reisenden. Wer beruflich oder familiär stärker eingebunden ist, tendiert häufig zu kürzeren Aufenthalten. Am längsten war daher die Altersgruppe ab 65 Jahren unterwegs, mit rund 16 Tagen innerhalb Deutschlands und 23 Tagen bei Auslandsreisen.
Lieblingsreiseziele der Camping-Fans
Von der Ostsee bis zu den Alpen gibt es viel zu entdecken: Kein Wunder also, dass 55 Prozent der deutschen Campingurlauberinnen und -urlauber am liebsten im eigenen Land verreisen. Etwa 41 Prozent bevorzugen das europäische Ausland: Insbesondere Italien und Kroatien zählen zu den beliebtesten Reisezielen. Nur etwa 4 Prozent verreisen außerhalb Europas.
Bereits bis 2020 gab es in Deutschland über 2.800 Campingplätze und über 200.000 Stellplätze. Gemessen an der Anzahl der angebotenen Stellplätze sind vor allem Mecklenburg-Vorpommern, Bayern und Niedersachsen ideale Reiseziele für Camping-Fans. In diesen Bundesländern liegen auch die gefragtesten Campingplätze Deutschlands. Auch wenn diese Reiseziele sehr unterschiedlich sind, zeigt sich: Vor allem Bundesländer mit einer relativ geringen Bevölkerungsdichte und malerischen Naturlandschaften eignen sich wunderbar für einen entspannten Campingurlaub.