Wir leiden auf hohem Niveau unter der deutschen Gründlichkeit. Da es viele Behörden und staatliche Einrichtungen gibt, die auch gehört werden wollen, wird es statt der von der Politik versprochenen Entschlackung nichts. Doch Bürokratie hat auch etwas Gutes, wenn es ums saubere Wasser geht, meint luckx – das magazin.
Trinkwasser
Es steht immer sowie zu jeder Zeit zur Verfügung und läuft endlos aus deutschen Wasserhähnen: Trinkwasser. Auf den ersten Blick ist es eine Selbstverständlichkeit – sauber, frisch, jederzeit verfügbar. Doch hinter dieser vermeintlichen Einfachheit verbirgt sich ein sensibles System, das immer wieder für gesundheitliche und rechtliche Herausforderungen sorgt. So steigt der jährliche Bedarf an Trinkwasser stetig an. Ursache ist einerseits unser „Luxus-Leben“. Andererseits bedeutet der Klimawandel mit höheren Temperaturen auch ein anderes Nutzerverhalten. Wir duschen mehr, was zu einem höheren Verbrauch und Bedarf führt. Darüber hinaus sind Nitrateinträge durch die Landwirtschaft insbesondere wegen der hohen Tierhaltung in Norddeutschland deutlich erhöht. Und mehr Bedarf bedeutet auch, dass mehr örtliches Grundwasser genutzt werden muss. Deshalb ist mehr Reinigungsaufwand erforderlich, der auch die Kosten steigen lässt. Alle diese Themen und noch mehr müssen geregelt sein, damit wir sauberes Wasser zur Verfügung haben.
Trinkwasserhygiene
„Trinkwasserhygiene ist ein zentrales Thema, das in der Fachwelt und bei Verbrauchern noch nicht die nötige Aufmerksamkeit erhält“, erklärt Arnd Bürschgens, Sachverständiger im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk und stellvertretender Vorsitzender des VDI-Richtlinienausschusses. Das Thema Trinkwasserhygiene steht im Kontext des Weltwassertags der WHO und rückt wesentliche VDI-Richtlinien zur Hygiene in Trinkwasser-Installationen in den Mittelpunkt. Diese Standards sorgen unter dem Leitbild der Hygiene in der technischen Gebäudeausrüstung für einen verlässlichen Gesundheitsschutz. Diese Selbstverständlichkeit erfordert mehr Aufmerksamkeit bei der Gebäudeausstattung. So erfordern beispielsweise mehrere Bäder pro Haushalt, also unsere gestiegenen Komfortansprüche in modernen Gebäuden zu immer komplexeren Wassersystemen führen. Die Herausforderung dabei ist, je größer und komplexer die Anlagen werden, desto mehr kann das Wasser sich nachteilig verändern. Zu große Wassermengen in Leitungen, mangelhafte Materialien oder Fehler bei der Planung, Installation oder Wartung von Trinkwasseranlagen können dazu führen, dass sich Krankheitserreger im Wasser ausbreiten. Werden diese Mängel also nicht rechtzeitig entdeckt, stehen Gesundheit und Sicherheit der Nutzer auf dem Spiel – und in vielen Fällen landet die Angelegenheit vor Gericht.
Wissen erforderlich
Um sich auf den aktuellen Wissensstand zu halten, ist stetige Fortbildung notwendig. Dazu bietet die Messe ISH mit den Kernthemen Wasser, Wärme, Luft u.a. eine Plattform für wasserführende Systeme der Zukunft. Von effizienten Trinkwasserkreisläufen und Heizkreisläufen bis hin zur nachhaltigen Nutzung von Betriebswasser oder Regenwasser: Innovative Wassertechnologien spielen eine Schlüsselrolle beim Senken des Wasserverbrauchs und der Betriebskosten im Einklang mit globalen Klimazielen. Für einen sicheren und ressourcenschonenden Trinkwasserkreislauf muss eine Trinkwasserinstallation fachgerecht ausgeführt werden. Dazu sind die folgenden Themen zu beachten:
Hygiene: Geeignete Rohrleitungsmaterialien, integrierte Filter- und Wasseraufbereitungsanlagen sowie eine präventive Wartung vermeiden Verkeimung und sichern die Wasserqualität
Druckmanagement: Optimierung des Wasserdrucks für gleichmäßige Verteilung und Energieeinsparung
Warmwasserbereitung: Integration energieeffizienter Systeme wie Durchlauferhitzer oder Wärmepumpen
Zirkulationssysteme: Konstante Warmwassertemperatur bei minimalen Wärmeverlusten
Intelligente Wassermanagement-Systeme helfen dank Echtzeitüberwachung, den Wasserverbrauch zu optimieren sowie Leckagen zu vermeiden. In Zeiten von zunehmenden Dürren sind innovative Verfahren zur Wassergewinnung und Wasseraufbereitung entscheidend, um Versorgungssicherheit zu gewährleisen – auch in wasserärmeren Regionen.
Ein durchdachtes Schema der Trinkwasserinstallation optimiert die Trinkwasserverteilung im Gebäude, minimiert Stagnationszonen und verhindert Wasserverschmutzung. So entscheidet bei der Trinkwasserinstallation das Zusammenspiel vieler Komponenten über die Hygiene und Qualität des Trinkwassers sowie eine sichere Wasserversorgung. So helfen vorgefertigte Installationsmodule die Trinkwasserinstallation zu beschleunigen und reduzieren Fehlerrisiken.