Mit der Energiewende kommt auch die Heizungswende. Doch ob die Wärmepumpe das Allheilmittel sein wird, bleibt offen. So lange die Stromversorgung nur mit fossiler Energie gesichert werden kann, muss die Energiespeicherung kostengünstig gelöst werden, meint luckx – das magazin.
Zu hohe Strompreise
Nicht nur die Industrie und das Handwerk klagen über zu hohe Strompreise. Auch für die deutschen Verbraucher sind die hohen Strompreise kein Vergnügen, um auf Wärmepumpenheizung zu setzen. Gut drei Viertel sehen dies als Bremse für die private Energiewende an. Dabei sind die Betriebskosten einer Wärmepumpe im Vergleich zur Gasheizung niedriger – vor allem angesichts der weiter steigenden CO2-Abgaben für Gas. „Die Strompreise spielen eine Schlüsselrolle für den privaten Heizungswechsel“, sagt Heinz-Werner Schmidt, Geschäftsführer von Stiebel Eltron. „Eine überwältigende Mehrheit von 87 Prozent der Bevölkerung fordert günstigere Strompreise für alle Haushalte.“ Das sind aktuelle Ergebnisse des Energie-Trendmonitors 2025, für den ein Marktforschungsunternehmen 1.000 Bundesbürger bevölkerungsrepräsentativ. Der Staat hat mit den Nebenkosten auf dem Strompreis ein wichtiges Steuerinstrument in der Hand: Denn aktuell machen die reinen Stromerzeugungskosten nur 40 Prozent des gesamten Preises aus – 60 Prozent der Kostenanteile sind auferlegte Steuern und Abgaben plus Netzentgelte.
Strompreis senken
„Das Verhältnis von Strompreis zu Gaspreis sollte in Deutschland auf das Niveau unserer europäischen Nachbarn angepasst werden“, sagt Schmidt weiter. „Aktuell liegen wir in dieser Statistik auf einem der letzten Plätze.“ Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zahlten die privaten Haushalte in Deutschland im ersten Halbjahr 2024 durchschnittlich 11,87 Cent je Kilowattstunde Erdgas. Strom kostete mit durchschnittlich 41,02 Cent pro Kilowattstunde fast 3,5-mal so viel. In den meisten anderen europäischen Ländern ist ein Faktor von etwa 2,5 üblich. „Das wäre auch für Deutschland ein akzeptables Verhältnis“, so Schmidt. Heute schon wichtig für die Verbraucherinnen und Verbraucher: Die CO2-Abgabe für Gas ist zum 1. Januar 2025 von 45 Euro auf 55 Euro pro Tonne CO2 gestiegen – und wird in den kommenden Jahren weiter deutlich steigen. Trotz der relativ hohen Strompreise vergrößert sich der bereits bestehende Kostenvorteil beim Betrieb von Wärmepumpenheizungen im Vergleich zum Gasbrenner damit zusätzlich. Darüber hinaus können private Haushalte von speziellen Tarifen für Wärmepumpenstrom profitieren, was die Bilanz noch positiver ausfallen lässt. Laut der jüngsten Verivox-Preisanalyse kostet Wärmepumpenstrom im Durchschnitt rund 10 bis 20 Prozent weniger pro Kilowattstunde als Haushaltsstrom.
Aktuell fördert der Staat den Heizungswechsel hin zur umweltfreundlichen Wärmepumpe mit bis zu 70 Prozent der Investitionskosten. „Jetzt ist der beste Zeitpunkt, von der Gas- oder Ölheizung auf die Wärmepumpe zu wechseln“, sagt Heinz-Werner Schmidt. „Es gibt eine hohe Förderung und ein attraktives Kreditangebot der KfW.“
Es ist klar, dass Wärmepumpenanbieter ihr Produkt an an den Mann oder die Frau bringen möchten. Doch solange die nachhaltige Stromversorgung aus regenerativ erzeugter Energie nicht möglich ist, entsteht einfach eine höhere Umweltbelastung. Durch eine noch bessere Förderung von Solar- und Windenergie wird ein Schuh draus. Dabei muss nicht mehr Geld fließen. Es reicht vielfach schon aus, die bürokratischen Hürden endlich zu beseitigen. Denn jeder sich drehender Rotor, dessen Strom vernichtet werden muss und der Windmüller trotzdem dafür bezahlt wird, führt die Energiewende ad absurdum.
Für den Energie-Trendmonitor 2025 wurden insgesamt 1.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger von einem Marktforschungsinstitut bevölkerungsrepräsentativ im Auftrag von Stiebel Eltron befragt.