So soll Licht werden

LED-Beleuchtungen sind schon überall in unserem Alltag vorhanden. Insbesondere im Auto sorgen sie für helles und dauerhaftes Licht. Darüber hinaus bieten die kleinen Leuchtdioden viel Raum für Spielereien und Sicherheit. Was heute möglich ist, hat luckx – das magazin recherchiert.

Nicht mehr nur Luxus!

LED-Scheinwerfer finden sich überteuert im hochpreisigen Segmenten der Automobilbranche wieder. Doch je mehr diese Beleuchtung verbaut wird, desto günstiger wird es auch für die Hersteller und im Endeffekt für die Kunden und Nutzer. Opel nennt dies „Demokratisierung der Lichttechnik“. Nun zeigten die Rüsselsheimer auf dem diesjährigen Internationalen Symposium für Automobilbeleuchtung (ISAL), wie so etwas funktionieren kann. Mit einen speziell ausgestatteten Opel Grandland stellte der Konzern ein Demonstrationsfahrzeug bereit. Gezeigt wurde, wie in Zukunft über Beleuchtungssysteme mit anderen Verkehrsteilnehmern kommuniziert werden kann. Es geht darum, mit der Lichttechnik zur Verbesserung beizutragen, um sicherere und intelligentere Interaktionen im Straßenverkehr zu schaffen. Das Konzept zeigt, wie autonome Fahrzeuge Licht nutzen können, um mit Fußgängern und anderen Verkehrsteilnehmern zu kommunizieren. Um ihre Ideen zu verwirklichen, arbeiteten sie eng mit den Experten der Konzeptentwicklung bei Opel, Studenten der TU Darmstadt und den KI-Experten des Unternehmens JAAI zusammen. „Scheinwerfer spielen natürlich eine zentrale Rolle bei der Verbesserung der Verkehrssicherheit, aber moderne Lichtsysteme können noch viel mehr. Beispielsweise lassen sich Lichtsignaturen leicht animieren und für Animationen verwenden. So kann etwa der beleuchtete Blitz auf dem Opel Grandland durch ein Display ersetzt werden, das sowohl unser Markenlogo anzeigt als auch zur Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern und Fußgängern genutzt werden kann. Bereits bestehende Beleuchtungselemente geben uns die Möglichkeit, Kommunikationsfunktionen leicht hinzuzufügen, sobald wir autonome Fahrfunktionen in unseren Autos einführen“, sagt Röckl von Opel.

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt

Um zu demonstrieren, wozu Autos in der Zukunft in der Lage sind, definierte das Team zunächst die Anwendungsfälle, nämlich „mögliche Gefahr für Fußgänger oder eine andere Situation“ und „die Situation ist sicher und die Gefahr für Fußgänger besteht nicht mehr“. In der Praxis kennen die meisten Autofahrer diese Situationen etwa dann, wenn beispielsweise ein Kind einem Ball auf die Straße nachläuft oder ein Fußgänger zwischen zwei geparkten Autos hervor tritt. Vor diesem Hintergrund statteten das Entwicklungs-Team den Grandland mit einem Kamerasystem zur Objekt- und Gestenerkennung sowie einem System zur Vorhersage möglicher Folgehandlungen mittels künstlicher Intelligenz aus. Im Anschluss wurden die Lichtsysteme auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse verfeinert.

Signale an andere Verkehrsteilnehmer

Auf SAE Level 3 oder einem höheren Modus leuchten die vorderen und hinteren Blinker des Opel permanent cyanfarben – ein klares Signal für andere Verkehrsteilnehmer. Gleichzeitig bleibt die übrige Signaturbeleuchtung im gewohnten Weiß. Wenn die Kamerasysteme einen Fußgänger auf dem Weg des Fahrzeugs erkennen, wechselt die Signaturbeleuchtung zu Magenta und das Display zeigt ein Warnsignal in derselben Farbe an, um den Fußgänger visuell auf das herannahende Auto aufmerksam zu machen. Gleichzeitig bremst das Fahrzeug. Sobald das Fahrzeug zum Stillstand gekommen ist, wechselt die Signaturbeleuchtung zu Grün und das Display zeigt eine grüne Fußgängerfigur, wie sie von Ampeln bekannt ist. So wird angezeigt, dass das Auto die Gefahr erkannt hat, zum Stillstand gekommen ist und der Fußgänger nun die Straße überqueren kann. Für den Fall, dass der Algorithmus die Situation nicht bewältigen kann, wird der Fahrer in Übereinstimmung mit den Industriestandards für ADAS-Protokolle aufgefordert, wieder die Kontrolle über das Fahrzeug zu übernehmen.

Farbwahl

„Wir haben bewusst Farben gewählt, die nicht bereits mit anderen Fahrzeugfunktionen assoziiert werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Rot ist beispielsweise intuitiv verständlich, wird aber bereits für Ampeln oder die Rückleuchten von Autos verwendet. Cyan und Magenta wurden hinsichtlich ihrer Wahrnehmung gründlich untersucht und kommen derzeit in Verkehrssituationen nicht zum Einsatz. Beide gewährleisten eine klare, eindeutige Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern“, erklären die Rüsselsheimer.