Sparen

Wir Deutschen sind auch als Sparweltmeister bekannt. Jedenfalls trifft das für diejenigen zu, die sorgsam mit ihrem mühsam erarbeiteten Geld umgehen müssen. Deshalb werden das Licht nur bei Bedarf eingeschaltet und Heizkörpertemperaturen reduziert. Doch wohl nicht überall scheint die Motivation zum Sparen ausgeprägt, wie luckx – das magazin recherchierte.

Ausgabefreudig

Mit großem Scheck und Geldbeutel wird gern in der Politik, hantiert um Wählerstimmen zu fangen oder Versprechen von Parteifreunden einzulösen. Das so etwas nicht immer sinnvoll ist, erleben wir täglich. Diese Geschenke können aber nur dann erfolgen, wenn genug Geld in der Kasse ist. Wenn wir das Jammern der deutschen Finanzminister richtig verstehen, fehlt das notwendige Geld an allen Ecken und Kanten. Dass nun auch noch die Expertenkommission bei ihrer Schätzung über 30 Milliarden Euro übersehen haben will, leuchten den wenigsten Bundesbürgern ein. Doch wie sagte es einmal ein Freund: Es lässt sich vortrefflich über die 10 Euro für die Kaffeekasse stundenlang diskutieren. Doch bei so großen Zahlen wie eine Milliarde (1.000.000.000) wird schnell alles durchgewunken, weil diese Zahl für viele Menschen nicht einmal vorstellbar ist. Ein 10 Euro Schein haben die meisten schon gesehen und besitzen ihn im Geldbeutel. Eine Milliarde Euro haben äußerst wenige Menschen zu Gesicht bekommen. So fehlt den meisten die Vorstellungskraft, was damit alles möglich ist. Wenn alles gut läuft – und das ist abzusehen – erzielt der Bundesfinanzminister dieses Jahr an Steuereinnahme eine Summe von 1.000.000.000.000 Euro. Das sind die höchsten, jemals erzielten Einnahmen in der Bundesrepublik Deutschland. Trotzdem schafft er es nicht, damit den Bundeshaushalt zu finanzieren. Vielleicht sollte es sich einmal mit der schwäbischen Hausfrau in Verbindung setzen, die gerade in diesen Tagen die Heizungstemperatur reduzieren muss, um über den Winter zu kommen.

Sparmaßnahmen

Denn mit sinkenden Temperaturen und kürzeren Tagen steigt der Energiebedarf in deutschen Haushalten im Herbst deutlich an. Heizungen, Beleuchtung und Familienaktivitäten lassen den Stromverbrauch saisonal in die Höhe schnellen – und damit auch die Stromrechnungen. Gerade jetzt kommt es deshalb darauf an, Energie bewusst einzusetzen und vorhandene Ressourcen optimal zu nutzen. Ein intelligentes Energiemanagement im Haushalt kann dabei entscheidend helfen. Es sorgt dafür, dass Strom dann verbraucht wird, wenn er günstig oder selbst erzeugt, verfügbar ist – und reduziert so die Stromkosten. Deshalb greift die schwäbische Hausfrau auf bekannte Erfahrungswerte zurück.

Solarstrom nutzen

Wer eine Photovoltaikanlage besitzt, sollte darauf achten, möglichst viel des selbst erzeugten Stroms direkt im eigenen Haushalt zu verbrauchen. Das macht auch langfristig Sinn: Denn absehbar ist, dass die Bundesregierung die fixe Einspeisevergütung für private PV-Anlagen abschaffen will, wodurch Eigenverbrauch noch attraktiver wird. Batteriespeicher ermöglichen es, Energieüberschüsse für den Abend oder für Zeiten ohne Sonneneinstrahlung aufzubewahren. So sinkt die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz, und steigende Strompreise treffen weniger hart. Auch für Haushalte ohne eigenes Dach gibt es kompakte Plug-and-Play-Lösungen für Balkon oder Terrasse, die den Einstieg in die Eigenversorgung erleichtern. Doch bevor es dazu kommen kann, muss erst einmal investiert werden.

Elektroauto laden

Nun soll es ja demnächst wieder zu einer Förderung für die Anschaffung von Elektroautos geben. Doch vorerst ist nichts bekannt. Wer nun schon ein Elektroauto sein eigen nennt, lädt es sinnvollerweise an der eigenen Steckdose oder kostenfrei beim Arbeitgeber. Doch aufgepasst und auf die Ladezeiten achten. Es können erhebliche Kosten gespart werden, wenn günstige Stromtarife zur Verfügung stehen wie Nachts oder in der Mittagszeit. Oder es wird mit Solarstrom vom eigenen Dach versorgt. Noch effizienter wird es, wenn das Laden automatisch geplant wird. So ist das Auto morgens zuverlässig einsatzbereit, ohne dass dafür unnötig hohe Stromkosten anfallen. Dazu stehen Managementsysteme zur Verfügung, die das Fahrzeug in die Versorgung einbinden. Auf Basis des individuellen Fahrplans, der erforderlichen Mindestladezeit sowie Echtzeitdaten wie Solarstromprognosen, Verbrauchsprofilen und Batterieladestand können optimale Ladezeit geplant werden. So werden Solarenergie und günstige Stromtarife bestmöglich genutzt, um das Auto kosteneffizient zu laden.

Geräte steuern

Wärmepumpen sind aktuelle Heizsysteme, zählen aber zu den größten Stromverbrauchern im Haushalt. Mit einer effizienten Steuerung lassen sie sich so einsetzen, dass sie bevorzugt dann laufen, wenn besonders günstiger Strom verfügbar ist oder Solarenergie genutzt werden kann. So bleibt das Zuhause warm, während die Kosten überschaubar bleiben. Schon wenige Stunden Laufzeitverschiebung pro Tag können in der Heizsaison einen spürbaren Unterschied auf der Stromrechnung machen. Auch weitere Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Trockner oder Geschirrspüler gehören zu den typischen „Energiefressern“. Statt sie nach Feierabend oder am Wochenende laufen zu lassen – wenn ohnehin viel Strom im Haushalt benötigt wird – lohnt es sich, den Betrieb auf günstige Zeitfenster zu verschieben. Steckdosen oder integrierte Timer machen es möglich, dass Geräte automatisch dann starten, wenn Stromtarife niedrig sind oder überschüssiger Solarstrom genutzt werden kann. Damit lassen sich nicht nur Kosten senken, sondern auch die Eigenverbrauchsquote deutlich erhöhen.

Gerade in den dunkleren Herbst- und Wintermonaten steigt der Stromverbrauch durch Beleuchtung an. Einfache Maßnahmen können hier viel bewirken: Der Austausch herkömmlicher Leuchtmittel gegen LEDs reduziert den Verbrauch wesentlich. Zusätzlich spart es Energie, wenn Licht nur dort eingeschaltet wird, wo es tatsächlich benötigt wird. Intelligente Steuerungen oder Bewegungssensoren sorgen dafür, dass kein unnötiger Verbrauch entsteht und zugleich Komfort bestehen bleibt.