Die Mobilität von uns Menschen ist schon viele tausend Jahre alt. Was mit den Transport zu Fuß begann setzte sich über kleine Boote fort. Später kam mit der Erfindung des Rad und Wagen eine komfortablere Transportmöglichkeit dazu. Vor über 200 Jahren wurde von Karl Drais das erste Fahrrad entwickelt das in den letzten Jahre eine immer stärkere Zuwendung erfuhr. Gerade 2020 im Corona-Jahr erhielt die Fahrradbranche einen extremen Boom. Ob der Trend zum Fahrradfahren anhält und inwiefern dieser Boom vielleicht sogar auf die Corona Pandemie zurückzuführen ist, zeigt eine Umfrage unter 1.297 Teilnehmern zum Thema „Der Trend zum Fahrradfahren – Sind Sie dabei?“. Luckx – das magazin informiert.
Wieviel Fahrrad fahren wir wirklich?
Das Fahrrad ist ein zunehmend beliebtes Verkehrsmittel – das zeigen die Ergebnisse der Umfrage. So gab die Mehrheit der Befragten an, ein Fahrrad zu besitzen (94%) und es regelmäßig zu nutzen (87%) – 43 Prozent der Umfrageteilnehmer auch für längere Strecken von über 7 km Länge. Das Fahrrad ist und bleibt also ein treuer Begleiter unseres Alltages: Für den privaten Gebrauch, denn ganze 82 % nutzen das Fahrrad für Einkäufe, Arztbesuche, Freizeitaktivitäten und teilweise sogar als Ersatz für das Auto aber auch vermehrt für den Weg zur Arbeit und zur Uni (24 %). Aber wie lange fahren wir denn nun wirklich Fahrrad? Die Mehrheit der Deutschen kommt auf Einzelstrecken – also zum Beispiel dem Weg zur Uni oder zur Arbeit – auf eine durchschnittliche Fahrzeit von 10 Minuten (17 %), 15 Minuten (26 %) und sogar 30 Minuten (29 %).
Die Vermutung liegt nahe, dass die plötzliche Fahrradnachfrage auf die Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Sei es die Sehnsucht nach der Natur oder doch eher die praktische Vermeidung der öffentlichen Verkehrsmittel. Aber inwiefern besteht wirklich ein Zusammenhang? Die Umfrage zeigt, dass ganze 23 Prozent der Befragten sich im letzten Jahr ein neues Fahrrad zugelegt haben und 19 Prozent gaben an, sich coronabedingt für den Kauf entschieden zu haben. Interessanterweise haben 65 Prozent der Befragten jedoch keine Veränderung im eigenen Fahrradfahrverhalten gegenüber dem Vorjahr festgestellt. Nur 26 Prozent gaben an, das Fahrrad nun öfter zu nutzen.
Selbst reparieren ist angesagt
Ob coronabedingt oder nicht: im Falle einer Fahrradpanne werden eigenständige Reparaturen klar priorisiert (74 %) im Gegensatz zu einer Reparatur durch eine Werkstatt (26 %) oder einem Freund/Bekannten (7 %). Dabei handelt es sich allerdings um einfache Reparaturen wie beispielsweise einen platten Reifen. Die Mehrheit gab dabei an, die nötigen Utensilien für eine Reparatur online zu bestellen sowie in einem entsprechenden Fachhandel, Baumarkt und/oder Supermarkt zu erwerben.
Qualität wird gefordert
Bei der Neuanschaffung eines Fahrrads gibt es vieles zu beachten und auch viele Faktoren, die die Kaufentscheidung beeinflussen. So scheint eine gute Produktqualität für die Mehrheit der Deutschen (87 %) das wichtigste Kriterium. Allerdings spielen auch niedrige Preise (19 %), die Lage des Fachhändlers (17 %) sowie die Möglichkeit der Onlinebestellung und -lieferung (9 %) eine wichtige Rolle. Die Statistik zeigt, dass von den Neuanschaffungen des letzten Jahres und der geplanten Anschaffung 2021, 30 Prozent der Umfrageteilnehmer ein City/-Trekkingrad, 25 Prozent ein Mountainbike, 5 Prozent ein Rennrad, ganze 24 Prozent ein Pedelec/E-Bike und nur 1,5 % ein S-Pedelec/E-Bike gewählt haben. Für das „perfekte“ Fahrrad sind dann auch fast 50 Prozent der Befragten bereit, über 1.000 € in ihr neues Fahrrad zu investieren.
Als Fazit lässt sich festhalten: Die Deutschen fahren gerne Fahrrad – egal ob zur Arbeit oder für private Zwecke, in der Stadt oder lieber in der Natur. Nicht nur in der derzeitigen Ausnahmesituation, sondern ganz generell wird das Fahrrad als selbstbestimmtes, leises und umweltschonendes Fortbewegungsmittel immer beliebter. Der Trend zum Fahrradfahren hält also an und könnte sich durch den Ausbau neuer Wege sowie finanzieller Förderungen des Landes sogar noch weiter verstärken.