Wärme im Haus lassen

In vielen Ländern sind die Temperaturen so hoch, dass Tag und Nacht die Klimaanlagen laufen müssen, um es in den Innenräumen erträglich zu gestalten. Wir in Deutschland haben ein ganz anderes Problem: Wir müssen unsere Wohnung heizen, damit der Aufenthalt darin erträglich ist. Das ist mit viel Heizenergie und Kosten verbunden. Welche Möglichkeiten des Energiesparen es gibt, hat luckx – das magazin recherchiert.

Wärmedämmung

Wärmedämmung ist die wichtigste Vorsorge beim Energiesparen und der nachhaltigen Bewirtschaftung von Immobilien. Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn die meisten Immobilien sind älteren Baujahrs. Beim Bau war das Thema nicht von der Bedeutung wie es heute ist. Vielfach sind zum Beispiel noch Einscheiben- oder Zweischeibenverglasung ohne Wärmedämmung vorhanden. Von einer Fassaden- oder Dachdämmung kann gar keine Rede sein. Wobei diese Dämmung mit hohen Kosten verbunden ist, die in keinem Verhältnis zu den Einsparungen steht.

So kommen Fenster und Fenstergläser höhere Bedeutung zu, da sie mit das größte Einsparpotential eines Hauses haben. Mit dem Austausch älterer Modelle lässt sich deshalb eine Menge Energie und so viel Geld sparen.

Die Zahlen sind beeindruckend: Noch immer gibt es in Deutschland rund 266 Millionen Fenstereinheiten ohne Wärmedämmglas, die bis 1995 üblicherweise verbaut wurden und aus heutiger Sicht wahre Energieverschwender sind. Würde man alle diese Fenster austauschen und durch moderne Isolierglasfenster ersetzen, könnte man rund 14,1 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Ein immenser Klimaschutzbeitrag. Was aber macht diese modernen Isoliergläser so effizient?

Zwischenräume

Ältere Fenstereinheiten haben entweder nur eine Einfachscheibe oder ein Zweischeibenisolierglas, das von einem einfachen Rahmen getragen wird und die Wärme nicht dauerhaft im Innenraum halten kann. Die Folge ist ein massiver Energieverlust – man heizt schlicht die Straße mit. Gegen diesen Energieverlust bringt man eine hauchdünne Beschichtung aus Edelmetall auf das Glas auf, welche die langwellige Wärmestrahlung reflektiert. Durch diese hauchdünne metallene Beschichtung kann die Wärmeabstrahlung um über 90 Prozent gesenkt werden. In der Regel wird dafür Silber verwendet, das trotz seiner geringeren Wärmedurchlässigkeit viel sichtbares Licht und Infrarotstrahlung in den Innenraum hindurch lässt. Das allein sorgt aber noch nicht dafür, dass aus den früheren Energielöchern effiziente Fenstergläser mit hohem Einsparpotential geworden sind. Zusätzlich werden die Scheibenzwischenraum mit Edelgas gefüllt, meist Argon oder Krypton. Diese Edelgase weisen eine viel niedrigere Wärmeleitfähigkeit auf als einfache möglichst trockene Luft, die sich früher zwischen den Glasscheiben befand. Heute sind Dreifach-Isoliergläser mittlerweile Standard.

Dreifach-Isolierung

Warum sind zwei beschichte Scheiben nicht ausreichend? Der Grund ist: Wenn der Abstand zwischen den Einzelscheiben zu groß wird, besteht die Gefahr, dass das Gas im Zwischenraum zirkuliert, wodurch wiederum Wärme übertragen werden kann. Durch eine dritte Glasscheibe wird der Scheibenzwischenraum geteilt und die Zirkulation unterbrochen. Die zwei getrennten dünneren Gasschichten wirken wie eine Gasschicht in der aufsummierten Dicke – dementsprechend höher ist die Wärmedämmung. In Gänze spart eine moderne Wärmedämmverglasung nicht nur Energie und Geld, sondern durch ihre Wärmedämmeigenschaften leistet sie auch noch einen Beitrag zum Klimaschutz.