Wer Van life in seiner Vielfältigkeit erleben wollte, war genau richtig bei der Abenteuer & allrand Messe in Bad Kissingen aufgehoben. Vom Zelt auf dem Pickup bis zum Vierachser allradgetriebenen Gelände LKW war alles vorhanden. Wer wollte, konnte einmal selbst im Gelände einen Allrad-LKW steuern. Doch das ist nur ein Blitzlicht im täglichen Vanlifeleben, wie luckx – das magazin recherchierte und hier folgt der zweite Teil.

Arbeiten unterwegs

Der Blick schweift aufs Meer oder die Bergkette. Zwischendurch werden Zeile für Zeile in den PC geschrieben oder Zeichnungen und Grafiken erstellt. Viele Vanlifer, die ihr Arbeitsleben Mobil verbringen, suchen sich ein ruhiges Plätzchen im Grünen. Manchmal wird auch auf einem Wanderparkplatz an einen Tisch mit Bank gearbeitet oder unter einem Baum geschillt. Natürlich ist das Arbeiten im Fahrzeug möglich. Wer keinen Ausgebauten hat, nutzt einen Campingtisch. Drehbare Sitze ermöglichen angenehme Arbeitssituationen. So entsteht mit wenigen Handgriffen ein eigenes, kleines Büro im Van. Entweder hilft eine Powerbank oder eine Aufbaubatterie mit Wechselrichter für die notwendige Stromversorgung. Solarpanele lassen die Batterien laden.

Langeweile gibt es nicht

Wer mit einem bestimmten Ziel unterwegs ist, kann sich über Langeweile nicht beklagen. Das können Hobbys sein, ein bestimmter Ort, der angesteuert wird oder Freunde, die besucht werden. Aber es können auch Naturbeobachtungen und Fotografie sein, die für spannende Momente sorgen. Natürlich ist der Sport auch ein richtiger Antrieb für Vanlifer. Ob biken im Schwarzwald, wandern im Harz, baden in der Ostsee, Skifahren in den Alpen oder Paddeln in Skandinavien. Doch nur im Van unterwegs sein, um sagen zu können man macht Vanlife, das wird auf Dauer öde.

So ist der Tag immer mit vielen unterschiedlichen Aktivitäten ausgelastet. Ein Tag ist dabei nicht wie der vorherige. Das Wetter kann den Ablauf stark beeinflussen. Scheint die Sonne, so sind manche Vanlifer schon früh auf den Beinen. Das kann ein Spaziergang im Morgengrauen sein, bevor dann die Arbeit beginnt. Mittags lädt so mancher See oder Fluss zum Abkühlen und waschen ein. Die Mittagspause ist mehr oder weniger lang. Da bestimmt auch die anstehende Arbeit den Tagesrhythmus. Nach der Arbeit geht’s dann vielleicht aufs Mountainbike oder Rennrad. Oder mit einen Spaziergang wird die Gegend zu Fuß erkundet.

Übernachten

In manchen Gegend ist das Übernachten völlig unkompliziert wie zum Beispiel in Spanien. In Mitteleuropa kann es dann schon etwas anstrengender sein. Autobahnparkplätze lassen immer eine Übernachtung zu. Doch der Straßenverkehr lässt auch nachts meist nur wenig nach. Aber auch Gewerbegebiete bieten ruhige Stellmöglichkeiten. Doch wer fragt, bekommt sicherlich ein Plätzchen zum Übernachten in der Stadt oder im Dorf. So was kann zum Beispiel Hand in Hand gehen: Handwerkern oder Bauern bei der Arbeit unterstützen bringt immer Abwechslung in den Tag und einen Platz zum Stehen. In Südeuropa kann es manchmal schwierig werden. Gerade dann, wenn ein schöner Platz am Strand gefunden wurde. Doch wer nicht unendlich lang dort stehen bleibt, kann den Tag am Strand und die Nacht mit Wellenplätschern genießen.

Was gehört zum Vanlife unbedingt dazu?

Ein Fahrrad ist eigentlich das wichtigste Utensil. Gerade in größeren Städten sollte meistens außerhalb des Zentrums geparkt werden. Mit dem Rad in die Stadt spart Parkplatzsuchfrust. Da gibt’s dann auch mit älteren Vans ohne Umweltplakette keine Probleme. So ganz Nebenbei ist immer etwas Bewegung möglich und die Gegend kann auf entspannte Weise erkundet werden. Wer auf dem Land unterwegs ist, kann schönen Ecken erkunden oder in der nächsten Stadt zum Einkaufen fahren.

Wer nun mehr wissen möchte, sollte zuerst einmal überlegen, ob so ein Leben für ihn geeignet wäre. Anfangen sollten man zuerst mit einer kleinen Lösung. Das kann ein Kombi sein, bevor in einen größeren Van investiert wird. Viele Busse, vor allem auf Bildern in den sozialen Medien, sind schick ausgebaut, aber wenig funktional für jemanden, der lieber flexibel unterwegs ist. Wichtig: nicht gleich Wohnungen und Jobs kündigen. Vielleicht gefällt das Vanlife überhaupt nicht, dann gibt´s nur Probleme. Und ganz wichtig: Lichterketten braucht kein Mensch.