Viele Jahre war die Immobilienbranche durch hohe Nachfrage, steigende Immobilienpreise und hohe Erträge verwöhnt. Nun sieht sie sich von Materialmangel, Lieferschwierigkeiten, steigende Zinsen, Steuerbelastungen, Energieeinsparverordnung, Facharbeitermangel und vielem mehr besonders hart betroffen. Wie können Lösungen aussehen? luckx – das magazin ging den drängenden Fragen nach.
Wohnraummangel
Im nächsten Jahrzehnt werden noch mehr ältere Menschen alleine wohnen und finanziell auf Sozialhilfe angewiesen sein. Die Zahl der Pflegebedürftigen – insbesondere die der Hochaltrigen – und Demenzkranken steigt rasant und damit der Betreuungs- und Pflegebedarf. Vor allem in Großstädten mangelt es an adäquatem und bezahlbarem Wohnraum für Senioren – und das über alle Versorgungsformen hinweg. Obwohl dieser Engpass seit langem bekannt ist, wird die gesellschaftliche Herausforderung nicht entschlossen angegangen. Nur ein expansiver Ausbau von Wohn- und Versorgungsformen vermag den aktuellen wie künftigen Mangel an Wohnraum für Senioren zu verhindern. Dazu bedarf es des Schulterschlusses aller Beteiligten.
Lösungen zu finden ist die große Herausforderung. Das betrifft nicht nur die Pflegebedürftigen. Welchen Aufgaben sich der Immobilienbranche stellen, wird einen breiten Raum auf der internationalen Fachmesse für Immobilien und Investitionen EXPO REAL vom 4. bis 6. Oktober in München einnehmen. Das hoher Bedarf besteht, zeigt sich in der deutlich gestiegenen Ausstellerzahl. Orientierung in herausfordernden Zeiten bietet auch das vielfältige Konferenzprogramm.
Lösungen gesucht
„Nach der pandemiebedingten Zurückhaltung vieler Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren ist der Wunsch nach Information und Austausch in der Immobilienbranche hoch, so dass wir uns auf mehr als 1.900 Aussteller auf der EXPO REAL 2022 freuen können – über 50 Prozent mehr gegenüber 2021 mit 1.198 Ausstellern“, berichtet Claudia Boymanns, Projektleiterin der EXPO REAL. „Diesen Wunsch spüren wir in allen Bereichen: in den Assetklassen Wohn- und Büroimmobilien, Hotels, Logistik und Handel, aber auch bei den internationalen Gemeinschaftsständen sowie den Gemeinschaftsständen der Regionen und Städte, die alle wieder mehr Partner an Bord haben.“
Insbesondere scheint hoher Bedarf bei der Bewältigung der zunehmenden Anforderungen an die Branche zu bestehen. So finden sich Start-ups mit Technologielösungen beim Bau, der Verwaltung und allen Aufgaben rund um die Immobilien wider. Die allgemeinen Rahmenbedingungen der Immobilienwirtschaft werden ebenfalls diskutiert. Der Fokus richtet sich auf ESG, den Klimaschutz, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und die aktuelle Zinspolitik. Zu Wort kommen unter anderem Bundesbauministerin Klara Geywitz, die Präsidentin des Sozialverbandes VdK Deutschland Verena Bentele sowie Dr. Jörg Krämer, Chefvolkwirt der Commerzbank, und Dr. Gertrud Traud, Chefvolkswirtin der Helaba.
Networking und Matchmaking
Sieben Messehallen mit zahlreichen Meeting Areas bieten viel Raum für Gespräche und Networking. Die EXPO REAL-App unterstützt alle registrierten Messeteilnehmer darin, passende Kontakte zu entdecken. Dazu gehört auch die Suche nach Nachwuchskräften: Hier bietet der CareerDay am dritten Messetag die passende Gelegenheit; mit 46 Ausstellern nehmen mehr Unternehmen denn je teil.