Wann fängt der Urlaub eigentlich an? Bei der Buchung oder schon weit voraus? Für Camper beginnt der Urlaub schon mit der Investitionsentscheidung für das passende Reisegefährt wie luckx – das magazin feststellt. Hier die Fortsetzung des ersten Teils.
Anschaffung überdenken
Komplett nachhaltig zu reisen, scheitert meistens schon bei der Anschaffung des Fahrzeugs mit Verbrenner-Motor. Trotzdem können umweltbewusste Reisende auch hier schon ansetzen. Zum Beispiel muss es nicht immer sofort ein eigener Van sein. Laut einer Studie des IFEU sind die Treibhausemissionen, die die Herstellung eines neuen Campervans oder Wohnmobils verursachen, deutlich höher als die eines PKWs. Auf die Jahre der Nutzung umgelegt, ergibt sich dabei ein nicht unerheblicher Verbrauch. Je größer der Van, desto höher die Emission. Vor allem, wenn man nur zu zweit oder sogar allein unterwegs ist. Bei einem gebrauchten Camper werden die Ressourcen der Herstellung im Vergleich zum Neufahrzeug eingespart, allerdings stoßen in die Jahre gekommene Fahrzeuge mehr Schadstoffe aus.
Ist ein Camper vorhanden, ermöglichen es private Plattformen, diesen an andere zu vermieten, damit das Fahrzeug außerhalb des eigenen Urlaubs nicht nur herumsteht. Im Gegenzug können sich dann Vanmieter darüber freuen, ressourcenschonender auf Reisen zu gehen. Und selbst wenn auf privaten Plattformen nichts zu finden ist, kann kommerzielle Vermietung eine Möglichkeit sein, die sich besser auf die Klimabilanz auswirkt
Sauberer reisen
Neben der Herstellung und dem Verbrauch des Fahrzeugs kommt es unterwegs auch immer auf das Verhalten der Camper an. Denn auch kleinere Trips und Mikro-Abenteuer in der Heimat können die Umwelt belasten. Richtig, oder? Doch wir Menschen brauchen auch Erholung und den berühmten „Tapetenwechsel“ um gesund und leistungsfähig zu bleiben. Wer sich für ein verantwortungsbewusstes Camping hält, lässt sich die Belastung für die Umwelt verringern und vermeiden.
Lagerfeuer etwa sollten wirklich nur in vorgesehenen und gekennzeichneten Bereichen entfacht werden und auch wieder sorgfältig gelöscht werden. Vor allem in den trockenen Sommermonaten, wenn die Waldbrandgefahr steigt, sollte man sich vorher erkundigen, was möglich ist.
Ein weiterer wichtiger Punkt: Dass menschliche Fäkalien sich ebenso problemlos in den Kreislauf einfügen und im Wald abgebaut werden, wie es bei Waldtieren der Fall ist, ist leider nicht ganz richtig. Urin ist dabei ein geringeres Problem, sofern nicht in rauen Mengen und solange keine Medikamente eingenommen werden. Bereits bei der Anti-Baby-Pille sollte man allerdings Vorsicht beim Wildpinkeln walten lassen, denn die Hormone können Fischen und Amphibien Schaden zufügen. Vor allem in der Nähe von Gewässern sollte davon Abstand gehalten werden. Und auch beim Duschen, Zähne putzen oder Abspülen trifft das zu, selbst wenn man auf ökologisch abbaubare Seife und Geschirrspülmittel achtet.
Toilette entsorgen
Camping-Toiletten sollten nur dort ausgeleert werden, wo es vorgesehen ist. Dazu gehören weder Bäche oder Flüsse noch das Waschbecken am Campingplatz, wo sich der nächste vielleicht die Zähne putzen möchte. Am Campingplatz und an manchen Tankstellen gibt es meist spezielle Vorrichtungen.
So naturverbunden das Vanlife in den sozialen Medien daherkommt, kommt es gleichzeitig also auch immer auf den Einzelnen oder die Einzelne und sein oder ihr Verhalten an. Mit Fingerspitzengefühl und Planung kann auch ein Trip mit dem Camper grüner werden und gleichzeitig durch das gesteigerte Umweltbewusstsein positive Auswirkungen auf den Alltag danach haben.