Der Wunsch von vielen ist es einmal ein minimalistischen Leben zu leben. Deshalb können sich viele Deutsche ein Leben in kleinen Häusern sehr gut vorstellen. Und sparsam ist es dann auch noch, wie luckx – das magazin recherchierte.
Neues Leben ausprobieren
Es hört sich immer alles so toll an: Ausgetretene Pfade verlassen und etwas Neues beginnen; Lebenserfahrung gewinnen und Lebensqualität verbessern. Das alles soll mit einem neuen Leben im Tiny-Haus gelingen. Doch aufgepasst: Wer bisher weder mit dem Leben auf kleinsten Raum wie zum Beispiel beim Camping mit Zelt oder mit dem Van in Berührung kam, sollte sich zuerst einmal so ein Haus mieten. Oder mit dem Camping beginnen. Denn auch dort ist das Leben reduziert. Dabei muss es nicht eine 10 tägige Zelt-Abenteuertour durch Norwegen sein. Es genügt zum Einstieg eine der auf vielen Campingplätzen angebotenen Mini-Häuser auszuprobieren.
Viele Gründe sprechen für den Tiny-House-Trend in Deutschland. Dabei sind es nicht nur experimentierfreudige jüngere Menschen. Laut Tiny-House-Verband setzt die Mehrzahl der Interessenten ein Minihausprojekt eher im Alter von 46 bis 55 Jahren um, also in einem Lebensabschnitt, in dem die Kinder bereits aus dem Haus sind und man sich neu orientiert.
Elektrische Versorgung
So ein kleines Haus lässt sich mit einer Vielzahl von Energiemöglichkeiten versorgen. Sei es wie bei Campingfahrzeugen mit Gas oder Diesel. Aber auch keine Holzöfen ermöglichen ein stilvolles Heizen, gerade wenn es um Einfachheit und Nachhaltigkeit geht. Ebenso kann die Energieversorgung mit Strom erfolgen. Dabei können schon wenige Solarpaneele für ausreichenden Strom garantieren. Damit lässt sich dann heizen und kochen als auch die Beleuchtung betreiben.
Wer also auch das Häuschen ganzjährig nutzen möchte, sollte auch gute Isolierung achten, damit einer Nutzung als Ganzjahreswohnsitz nichts im Wege steht. Denn gute Voraussetzungen dafür bieten sie dann, wenn sie mit einer Mindestdämmung sowie einer automatischen Belüftung und einer effizienten Heizung ausgestattet sind.
Wärmerückgewinnung und elektrische Direktheizung
Wie bei jedem Neubau gehört eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung zum Standard. Für die Räume besteht dann nur noch ein geringer zusätzlicher Heizbedarf, der sich gut mit platzsparenden elektrischen Direktheizungen abdecken lässt. Sehr gut geeignet sind Infrarotheizungen für die Wohnräume und Fußbodentemperierungen für das Bad. Infrarotwärme überträgt sich ähnlich wie Sonnenstrahlen direkt auf feste Körper und schafft Wohlbehagen bereits bei niedrigeren Lufttemperaturen – und das spart wiederum Heizkosten. Unsichtbar unter dem Bodenbelag verlegte elektrische Heizmatten sorgen im Bad für die richtige Temperatur und ein angenehmes Barfußgefühl direkt nach dem Aufstehen. Es gibt Systeme, die auch unter der Dusche eingebaut werden können und die Duschwanne schneller abtrocknen lassen. So werden Schimmel oder Stockflecken vermieden. In sehr kleinen Bädern genügt oft auch eine an der Wand angebrachte Direktheizung, die zusätzlich als Handtuchhalter und -wärmer dient und nichts weiter als eine Steckdose benötigt. Heizen lässt sich auch mit kleinen Klimaanlagen. Andreas Schmitz zeigt es in seinen Videos, wie so etwas funktioniert.
Durchlauferhitzer an der Wasserentnahmestelle
Auch warmes Wasser erzeugt man im Tiny House am besten elektrisch und dezentral. Wer heute schon sein Haus mit nachhaltig produzierten Strom versorgt, für den ist es schon ein Muß, die Warmwasserbereitung durch einen elektronische Durchlauferhitzer erwärmen zu lassen.