Energiewende

Die Erzeugung von nachhaltiger Energie ist eine große Herausforderung. Zwar haben sich die technischen Möglichkeiten verbessert. Doch noch immer ist die Effizienz auf niedrigen Niveau, wie luckx – das magazin recherchierte.

Energie aus Wind und Sonne

Wer heute von nachhaltig erzeugter Energie spricht, meint in erster Linie Wind- und Sonnenenergie. Doch beide haben ein großes Problem: Sie sind von den natürlichen Gegebenheiten abhängig. Darüber hinaus ist die erzeugten Energie – meist elektrischer Strom – immer noch nicht optimal zu speichern. Also wird auf andere Energieerzeugung durch konventionelle Kraftwerke ausgewichen, um den (wirtschaftlich) erforderlichen Bedarf zu decken. Sehr vereinfacht und grob gerechnet kommt die Sonnenenergie auf eine Effizienz von 10 Prozent. Die Windenergie erreicht etwas höhere Werte. Doch warum wird denn nun so ein Bohei um diese Energieformen gemacht, wenn die Effizient eigentlich am Boden liegt?

Das ist einfach erklärt: Weil Sonne und Wind unerschöpflich sind. Beide Energieformen kommen unendlich auf der Erde vor. Bei den anderen Rohstoffen wie Gas, Kohle und Erdöl als auch Atomenergie ist irgendwann der letzte Tropfen verbrannt. Dann ist Ende und es bleibt kalt. Deshalb kommen wir um eine Ausnutzung dieser unendlich vorhandenen Energien gar nicht vorbei.

Doch manchmal ist trotz der geringen Effizienz soviel nachhaltig erzeugte Energie vorhanden, dass es dafür keine Abnehmer gibt. Also muss in irgendeiner Form gespeichert werden. Die bisherigen Batteriespeicher helfen aktuell nicht viel weiter; gerade dann, wenn es um Langzeitspeicherungen geht oder der Transport von Gütern, Dienstleistungen, Mensch und Material ansteht. Hier bietet sich heute Wasserstoff an. Dabei wird elektrische Energie benutzt, um aus Wasser mit der Elektrolyse Wasserstoff zu erzeugen. Leider geht auch hier wieder Energie verloren. Um aus dem Wasserstoff wieder Energie wie Elektrizität, Wärme oder Fahrzeugantrieb zu gewinnen, kommt aus der Eingangs erwähnten Elektrizität effektiv 6 Prozent an der Steckdose oder am Rad an. Und das soll nachhaltig sein? Ja, denn diese erzeugte Energie hat heute nur bei der Produktion der maschinellen Anlagen eine Umweltbelastung dargestellt. Diese wurde schon wenige Monate nach Betriebsbeginn kompensiert. Danach folgen 20 Jahre nachhaltig erzeugte Energie.

Wasserstoffantriebe

Der Wasserstoff- bzw. Brennstoffzelltechnologie soll nun aufgrund des vorhandenen Erneuerbare-Energien-Angebotsgerade in den Küstenregionen eine Schlüsselrolle zukommen. Um den benötigten grünen Wasserstoff (also Wasserstoff aus nachhaltig erzeugtem Strom) zu produzieren, ist die Errichtung eines Wasserstoffwerks in der Nähe der Abnehmer erforderlich. Der dafür notwendige Strom soll vollständig regional aus Wind- und Sonnenenergie gewonnen werden. Ein Anwendungsbeispiel kommt aus Brandenburg mit der Heidekrautbahn. Mit einer Wasserstofftankstelle auf dem Betriebsgelände der Bahn werden die infrastrukturellen Voraussetzungen geschaffen, um die Wasserstoffversorgung am Ort des Energiebedarfs sicherzustellen.

Der Einsatz der Wasserstofffahrzeuge auf der Heidekrautbahn ist Teil eines vom Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg geförderten, wissenschaftlich begleiteten Pilot-Verbundprojektes zum Aufbau einer regionalen, nachhaltigen Wasserstoffinfrastruktur. Das Projekt soll einen emissionsfreien Nahverkehr auf Basis heimischer erneuerbarer Energien ermöglichen. Dazu haben sich mehrere Partner zur Finanzierung und Umsetzung zusammengetan.

Wir sind begeistert von innovativen, sauberen und intelligenten Investitionen in den öffentlichen Personenverkehr, wie dieser in der Metropolregion Berlin-Brandenburg. Die Entwicklung innovativer Antriebskonzepte und die Anschaffung entsprechend ausgerüsteter Fahrzeugflotten ist auch aus Perspektive der finanzierenden Banken zukunftsweisend,“ so Andreas Ufer, Geschäftsführer der KfW IPEX-Bank.

Kai Eberhard, Geschäftsführer der DAL ergänzt: „Es freut uns, dass wir mit unserer maßgeschneiderten Leasing-Lösung, welche die Besonderheiten der Zukunftstechnologie Wasserstoff mit den Anforderungen des Aufgabenträgers in Berlin-Brandenburg und die Einbindung von Fördermitteln verbindet, eine der ersten Leasing-Lösungen für Wasserstoffzüge in Deutschland realisieren konnten.“

Aber auch Detlef Bröcker, Geschäftsführer der Niederbarnimer Eisenbahn, schaut hoffnungsvoll in die Zukunft: „Ich freue mich, dass wir dieses innovative Forschungs- und Verkehrsprojekt, das vom Bund und vom Land Brandenburg gefördert wird, auf der Heidekrautbahn umsetzen können. Ein emissionsfreier SPNV, basierend auf grünen, regionalen, erneuerbaren Energien, macht den Schienenverkehr in der Region attraktiver. Damit kommen wir unserem Ziel der Dekarbonisierung des SPNV in Berlin-Brandenburg ein großes Stück näher. Zusammen treiben wir die Energiewende und ökologische Verkehrswende voran.“