Archiv für den Monat: Februar 2019

Originell schlemmen

Jetzt sollten Sie es eigentlich geschafft haben, Ihr Gewicht vor den Festtagen durch die guten Vorsätze mit Diät und Bewegung wieder erreicht zu haben. Deshalb wird es jetzt Zeit, wieder einmal ans Schlemmen zu denken. Das heißt nicht über die Stränge zu schlagen und sich die nächsten Pfunde anzufuttern. Nein, schlemmen im Form von reinem Genuß sollte es sein. Denn gute Vorsätze müssen nicht zwangsläufig mit Verzicht und Disziplin verbunden sein. Luckx – das magazin hat recherchiert und einige originelle Restaurants zum Schlemmen ausfindig gemacht.

Berlin: Die wichtigste Mahlzeit des Tages

Zu jeder Tages- und Nachtzeit wird man im Benedict Berlin mit einem herzlichen „Guten Morgen“ begrüßt. Das Szenelokal hat den Frühstückstrend aus Tel Aviv in die deutsche Hauptstadt gebracht: 24 Stunden am Tag erhalten Gäste hier Frühstücksgerichte. Auf der Karte stehen Variationen aus aller Welt wie Egg Benedict und Pancakes in verschiedensten Kombinationen, ein Full English Breakfast oder der Tower of Babylon – ein traditionell irakisches Gericht, bestehend aus gebratener Aubergine, gegrillter Tomate auf einem Kartoffelpuffer, einem gekochten Ei und Tahini-Amba Sauce. Hier kommen nicht nur Langschläfer auf ihre Kosten, sondern zum Beispiel auch Partygäste, die nach dem Feiern mitten in der Nacht im Benedict ihr Frühstück erhalten.

Zürich: Veggie seit 1898

Laut Guinness World Records ist das Hiltl in Zürich das älteste vegetarische Restaurant der Welt: Seit 1898 werden dort ausschließlich vegetarische Gerichte serviert. Inzwischen bereits in vierter Generation ist das Restaurant seit jeher in Familienbesitz. Mit seiner gediegenen Urbanität und seinem Gesundheitsbewusstsein ist das Hiltl ein Ort des Zusammentreffens von Studenten, Familien und Touristen sowie Berufstätigen.

Lanzarote: Steak-Grillen ohne Energiekosten

Der Timanfaya Nationalpark gehört zu den größten Sehenswürdigkeiten auf Lanzarote. Ein wahres Highlight ist das Restaurant El Diablo, das sich am heißesten Punkt des Nationalparks befindet: Bereits beim Betreten kommt den Gästen die Hitze entgegen. Im Restaurant wird das Essen auf dem Vulkangrill – einem sechs Meter tiefen Loch, das durch die geothermische Hitze des Vulkans beheizt wird, bei Temperaturen von bis zu 450 Grad zubereitet. Die Karte bietet eine große Auswahl an kanarischen Spezialitäten, zu denen nicht nur diverse Fleischgerichte sondern auch ausgewählte Weine gehören.

London: Cornflakes im Bett

In London kommen im Cereal Killer Cafe echte Müsli-Liebhaber auf ihre Kosten. Das kleine Lokal ist innen komplett mit Müslipackungs-Sammlerstücken aus den 80er und 90er Jahren zugepflastert. Im Untergeschoss können alle Gäste – ganz authentisch – auf einem Bett sitzend die verschiedensten Cornflakes-Kreationen zu sich nehmen, während sie stilecht alte Serien schauen. Das Angebot reicht von Cereal Milk Icecream über Peanut Butter Superbowls bis hin zu Cereal Killer Pizza Sausages.

Sauerland: Candle-Light-Dinner in 300 Metern Tiefe

Im Flair Hotel Nieder im Sauerland können Gäste in 300 Metern Tiefe ein kulinarisches Highlight unter Tage genießen. Beim Gruben-Light-Dinner im Bergwerk hat man die Wahl: Authentisch wie die Bergarbeiter mit Blechbesteck und Schutzhelm, inmitten des rustikalen Ambientes oder doch etwas exklusiver mit Tischdecke und weißen Kerzen. Bevor das Essen jedoch gestartet wird, bekommen alle eine Rundfahrt inklusive Führung durch das Bergwerk.

Wien: Tradition seit dem 18. Jahrhundert

Ein Klassiker, der auf keiner Reise in die österreichische Landeshauptstadt Wien fehlen darf, ist die Sacher-Torte. Die wohl berühmteste Torte der Welt wurde 1832 von Franz Sacher erfunden und von Eduard Sacher perfektioniert. In seinem gleichnamigen und weltweit bekannten Hotel Sacher versammelte sich in den 1920er Jahren die gesamte Wiener Operettenwelt, während heutzutage Einheimische wie Touristen hier zusammenkommen und die Spezialität lieben.

Brüssel: Pommes Frites mit den Promis

Es ist allgemein bekannt, dass eine Reise für die weltbesten Pommes auf jeden Fall nach Belgien führen sollte. In der EU-Hauptstadt Brüssel, genauer gesagt im Maison Antoine, genießen die goldgelben Stäbchen sogar Kultstatus. Die Frittenbude im Europaviertel ist inzwischen nicht nur bei den Brüsselern bekannt für ihre im Rinderfett gebackene Kalorienbombe, sondern steht auch als Insider-Tipp in vielen Reiseführern. Auch Berühmtheiten wie Pink Floyd, Catherine Deneuve oder Angela Merkel haben sich hier schon die belgischen Fritten gegönnt.

Zürich: Eine Fondue-Fahrt durch Zürich

Einsteigen und Gabel eintauchen heißt es bei einer Fahrt in der Fondue-Tram durch Zürich. Während draußen die Lichter der Zürcher Innenstadt an einem vorbeiziehen, beschlagen die Fensterscheiben in der Tram von Zeit zu Zeit durch die Wärme des Essens – was der heiteren Stimmung keinen Abbruch tut. Das Käse-Fondue wird allerdings nur in den Wintermonaten angeboten, im Sommer gibt es eine kulinarische Reise durch verschiedene Länder.

Berlin: Zu Tränen gerührt

Eine Mahlzeit, die sogar gestandenen Männern Tränen in die Augen treibt, gibt es in Berlin. Am Imbiss Curry & Chili in der Osloer Straße/Ecke Prinzenallee gibt es den schärfsten Imbiss Deutschlands. In der roten Hütte werden regelmäßig Currywurst-Wettessen ausgetragen, um sich für den „schärfsten Club der Welt“ zu qualifizieren. Es gibt hierfür ein Zehn-Stufen-Modell – wer alle zehn Stufen geschafft hat, der wird mit Bild und der Unterschrift „Ich hab’s geschafft.“ auf der Imbisswand verewigt.

Branchen-Treff: ISPO

In den letzten Tagen blickte die bundesdeutsche und internationale Sportwelt nach München. Dort fand die Internationale Sportartikelmesse (ISPO) statt. Prominente Sportler und solche, die keiner kennt, tummelten sich mit rund

80.000 Besuchern in 18 Hallen auf dem Münchner Messegelände. Gezeigt wurden Neuheiten und Weiterentwicklungen. Ein Schwerpunkt der Messe ist seit Jahren Sportmode.

Begonnen hat die Messe mit einem Paukenschlag: pünktlich zu Messebeginn versetzten ergiebige Schneefälle die Landeshauptstadt in ein Schneechaos. Nur 20 cm Neuschnee brachten trotz entsprechender Wettervorhersage den S-, U-, Bahn- und Straßenverkehr zum Erliegen. Für jede Mittelgebirgskommune stellen auch 50 cm Neuschnee kein Problem dar. Doch Bayern scheitert schon früher. So blieben die Messehallen am Sonntagmorgen fast leer.

Das tat der Stimmung von Besuchern und Ausstellern, die das Messegelände erreichten, keinen Abbruch. Eher das Gegenteil war der Fall. Denn so einen Auftakt wünscht sich die nicht gerade mit Schnee verwöhnte Wintersportwelt.

Und die Wintersportwelt ist auch nicht mit Innovationen verwöhnt. Jedenfalls in den letzten Jahren. Denn schneearme Winter, die Diskussionen um Beschneiung von Pisten, Nachhaltigkeit in der Produktion fördert nicht den Wintersport. So überlegen sich viele Mitbürger, ob Skilaufen mit allen seinen „Nebenwirkungen“ noch der richtige Sport für sie ist. Der Forscherdrang wird dadurch auch nicht befeuert. Doch immer wieder wagen sich engagierte Menschen in das wirtschaftliche Haifischbecken und versuchen mit Ideen und Kreativität Akzente zu setzen. Dazu wird luckx – das magazin in den nächsten Monaten neue Produkte und Ideen in loser Reihenfolge vorstellen.

Digitalisierung

Digitalisierung und Gesundheit gehören zu den Megatrends. Auch die ISPO wollte sich dem annehmen. Die Digitalisierung – steckt wie in der gesamten deutschen Wirtschaft – noch in den Kinderschuhen. Vereinzelt blitzten Ideen auf; von Marktreife aber keine Spur, also keine Zeile wert. Mit einer eSports Arena sollte Digitalisierung und eine junge Zielgruppe angesprochen werden. Vorträge und Spiele über einen eigenen Twitch-Kanal wurden übertragen. Mehr als 300.000 Aufrufe wurden nach Angabe der Messegesellschaft erreicht. Ein Beispiel für Reichweite von eSports sollte so bewiesen werden. Das soll dann auch eine große Chance für die gesamte Sportbranche eröffnen. Ob das gelingt? Die Kompetenz von Sportuhren hat sich die Branche durch den Elektronikfachhandel schon wegnehmen lassen. Denn mit der Beratungskompetenz in diesem Bereich sieht es beim Sporthändler um die Ecke mau aus. Oder ist die Marge zu gering?

Leider ist es auch so mit dem Anspruch das Thema Gesundheit zu propagieren. Fehlanzeige. Dabei kann die Branche für sich dieses Thema massiv besetzen. Denn mit Skilanglauf, Wandern, Outdoor und vielen anderen Bewegungsmöglichkeiten ist die Branche geradezu prädestiniert für das Thema Gesundheit bzw. „Gutes Leben“.

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist in der Outdoorbranche ein wesentliches Thema. Einige Anbieter wie VauDe sind schon so weit, dass sie Maßstab für die gesamte deutsche Wirtschaft sind. Das ist sicherlich auch ein großer Verdienst von Antje von Dewitz, der Geschäftsführerin des Tettnanger Unternehmens. Das Bewußtsein ist gerade bei der jungen Generation stark ausgeprägt. Diese Karte zu spielen gelingt der Branche aber insgesamt nicht. Trotz der wachsenden Bedeutung dieses Themas. Erkannt wurde aber, dass der Konsument verstärkt ressourcenschonend hergestellte und recycelbare Produkte fordert.

Potentiale

Messechef Klaus Dittrich zog das Fazit: „Die ISPO Munich zeigt, dass es für Sportartikelhersteller und Sportfachhändler zahlreiche ungenutzte Potenziale gibt, die das Wachstum und vor allem die Branche selbst beflügeln können.“ Doch wo lassen sich Potentiale besser erkennen, aufzeigen und heben als auf der Leistungsschau der Branche, der ISPO. Da ist dann auch die Messegesellschaft in der Pflicht. Die Gänge zu verbreitern, eine Standreihe aus den Hallen zu nehmen und Sitzecken einzurichten sind keine Innovationen. Seit 1970 findet die Messe statt und hat viele Höhen und Tiefen erlebt. Die Messegesellschaft muss für Aussteller und Besucher ein deutliches Zeichen setzen und sich den Anforderungen der Branche zuwenden. Sie ist der Branchen-Treff. Sonst geht es ihr wie der CeBit. Die ist Geschichte.

Die nächste ISPO Munich findet von 26. bis 29. Januar 2020 in München statt.