Stürme fegen über Norddeutschland. Bäume werden entwurzelt. Von Winter-Wetter keine Spur. Schnee? Fehlanzeige. Doch im Alpenraum werden auf der Zugspitze zum Beispiel 290 cm Pulverschnee und Sonnenschein gemeldet. Auch in Skandinavien meldet Oslo den Einsatz von Schneekanonen am Holmenkollen. Doch im Gebiet um Lillehammer sind rund 100 cm Natur-Schnee mit Pulverschneeauflage gesicherte Langlaufskimöglichkeiten möglich. So zieht es Skisportler in die Ferne. Doch was sind die Wintersport-Trends in diesem Winter?
Dazzu wurden Ende Dezember 2019 über 6.000 Nutzer von Reiseportalen befragt, wohin es sie in diesem Winter zum Wintersport zieht, welche Wintersportart ist die beliebteste und was macht für sie den perfekten Wintersport-Urlaub aus?
Piste oder Palmen?
Sieben von zehn Befragten (68 Prozent) waren schon einmal im Wintersporturlaub. Diejenigen, die nicht in den Wintersporturlaub fahren, geben dafür vor allem finanzielle Gründe an: Mehr als jedem Dritten (35 Prozent) ist ein Wintersporturlaub schlichtweg zu teuer. Jeweils 16 Prozent sind generell nicht interessiert an Wintersport oder reisen lieber in warme Länder. Lediglich acht Prozent haben Angst vor dem Ski- oder Snowboardfahren. Generell geht mehr als die Hälfte aller Befragten (65 Prozent) in den Wintermonaten auf Reisen. 39 Prozent verreisen dann am liebsten in den Wintersporturlaub, jeder Fünfte (21 Prozent) fährt in den Spa- und Wellness-Urlaub. Ebenfalls jeder Fünfte (20 Prozent) entflieht lieber der Kälte und macht Strandurlaub.
Beliebte Wintersport-Regionen
Mehr als jeder zweite deutsche Wintersportler (56 Prozent) hat bereits seinen Wintersporturlaub im eigenen Land verbracht. Die mit Abstand beliebteste Wintersportregion innerhalb Deutschlands ist dabei das Allgäu (54 Prozent), gefolgt von Oberbayern (24 Prozent), dem Berchtesgadener Land (23 Prozent), dem Bayerischen Wald (18 Prozent) und dem Schwarzwald (18 Prozent). Die beliebtesten Destinationen für einen Wintersporturlaub sind hingegen europäische Klassiker: 88 Prozent der deutschen Befragten fahren am liebsten nach Österreich, 36 Prozent in die Schweiz und 34 Prozent nach Italien. Auf der Wunschliste für künftige Wintersporturlaube stehen hingegen auch exotischere Destinationen. So will mehr als jeder Dritte (34 Prozent) dafür gerne nach Kanada reisen, jeder Vierte (25 Prozent) will nach Norwegen. 18 Prozent würden gerne nach Schweden, 15 Prozent nach Finnland und ebenfalls 15 Prozent in die USA.
Skigebiet
Bei der Auswahl des Wintersport-Domizils legt mehr als jeder Zweite (54 Prozent) vor allem Wert auf eine hohe Schneefallwahrscheinlichkeit. 45 Prozent achten auf gute und abwechslungsreiche Abfahrten, für knapp vier von zehn Wintersportlern (38 Prozent) sind die Landschaft und die Natur der Region ausschlaggebend. Für mehr als jeden Vierten (29 Prozent) zählt das Spa- und Wellness-Angebot im Wintersportort, für 28 Prozent muss das Skigebiet vom Wohnort aus gut zu erreichen sein. Für jeden Fünften (20 Prozent) ist der Preis des Skipasses entscheidend, während jeder Zehnte (10 Prozent) vor allem Wert auf ein gutes Après Ski-Angebot legt.
Wintersportarten
Mit Abstand die beliebteste Sportart unter den Wintersportlern ist die Abfahrt: 57 Prozent stürzen sich am liebsten die Hänge hinunter. 18 Prozent gehen am liebsten Rodeln, 17 Prozent Schlittschuhlaufen. Ebenfalls 17 Prozent fahren Snowboard, 14 Prozent begeistern sich für Langlaufski. Immerhin vier von zehn Wintersportlern (40 Prozent) möchten in dieser Saison eine neue Sportart ausprobieren. Vor allem Snowboarden ist beliebt: Gut jeder Fünfte (21 Prozent) will sich in dieser Saison erstmals aufs Brett wagen. Ebenfalls jeder Fünfte (20 Prozent) will Langlaufski ausprobieren, 16 Prozent wollen Schneeschuh wandern und 12 Prozent erstmals Hundeschlitten fahren.
Verhalten auf der Piste
Immerhin 15 Prozent der Befragten geben zu, schon einmal betrunken auf die Piste gegangen zu sein. Sieben von zehn (71 Prozent) Wintersportlern sind hingegen genervt von betrunkenen Ski- oder Snowboard-Fahrern. Egal ob betrunken oder nicht, knapp jeder Dritte (32 Prozent) will auf der Piste stylisch aussehen und legt Wert auf ein fesches Ski-Outfit. Für 68 Prozent soll das Outfit hingegen vor allem seinen Zweck erfüllen. Beim Thema Sicherheit zeigen sich 77 Prozent vorbildlich und tragen auf der Piste einen Helm. Den weitläufigen Eindruck, dass Ski- und Snowboard-LehrerInnen besonders attraktiv sind, bestätigen allerdings nur 17 Prozent.
Was tun ohne Schnee?
Es ist der Albtraum eines jeden Wintersportlers: Statt weißer Abhänge warten im Skigebiet nur grüne Wiesen und Schneematsch. Doch was tun, wenn der Wintersporturlaub bereits gebucht ist, es zur Zeit der Reise aber keinen Schnee gibt? 58 Prozent der Wintersportler würden trotzdem hinfahren, vor Ort aber anderen Outdoor-Aktivitäten wie Wandern nachgehen. Gut jeder Vierte (26 Prozent) würde stattdessen das Wellness- und Shopping-Angebot vor Ort nutzen. 13 Prozent würden den Urlaub stornieren. Die Auswirkungen des Klimawandels machen auch Wintersportlern Sorgen: 75 Prozent fürchten, dass es in Anbetracht global steigender Temperaturen bald nicht mehr genug Schnee in den Bergen geben wird.