Ess-Trend

Schon seit einigen Jahren ist vegetarische und vegane Ernährung ein Ess-Trend. Wie viele Menschen sich nun tatsächlich vegetarisch oder vegan ernähren, ist aktuell nicht exakt zu ermitteln. Schätzungen gehen von ca. 1,1 Prozent Veganern und 9 bis 10 Prozent Vegetariern aus. Damit haben sich rund 10 Millionen Deutsche dieser Ernährungsform zugewandt.

Höhere Nachfrage nach Ernährungsberatung

Viele Menschen starten ins Neue Jahr mit guten Vorsätzen. Meist geht es dabei um Gesundheit – mehr Sport zu treiben oder sich bewusster zu ernähren. Jetzt, da die Pandemie die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen, einschränkt, ist gesunde Ernährung für Menschen noch wichtiger geworden. Das zeigen Analysen von Internet-Dienstleistern: Auf Basis aktueller Zahlen steigt die Nachfrage nach Ernährungs- und Diätberatern allein im Januar um ca. 45 Prozent.

Im Trend ist dabei die vegane Ernährung, wie auch Sandra Möwius, examinierte Diätassistentin am Universitätsklinikum Homburg bestätigt. Gerade der Januar ist eine Zeit, in der viele Menschen auf vegane Lebensmittel umsteigen. Dazu passend gibt es seit einigen Jahren den Veganuary – eine aus Großbritannien kommende Bewegung, die dazu ermutigt, sich im ersten Monat des Jahres vollständig vegan zu ernähren. Luckx – das magazin hat einmal die wesentlichen Dinge zur veganen Ernährung zusammengestellt.

Was bedeutet vegane Ernährung?

Sich vegan zu ernähren heißt, auf sämtliche Lebensmittel zu verzichten, die tierischen Ursprungs sind oder Zutaten, Hilfsstoffe bzw. Zusatzstoffe tierischen Ursprungs enthalten. Das umfasst im Gegensatz zur vegetarischen Ernährung auch Produkte von lebenden Tieren wie Milch oder Eier. Im Rahmen veganer Ernährung werden also nur rein pflanzliche Lebensmittel konsumiert.

Welche Vorteile hat vegane Ernährung?

Im Vergleich zu durchschnittlicher Mischkost, die in Deutschland üblich ist, reduziert eine pflanzenbasierte Ernährung das Risiko ernährungsbedingter Krankheiten. So kann rotes Fleisch oder davon gewonnene Fleischerzeugnisse das Risiko für eine Reihe von Krankheiten erhöhen, während zentrale Bestandteile veganer Ernährung wie ballaststoffreiche Getreidesorten, Gemüse und Obst das Risiko verringern.

Gibt es Risiken bei veganer Ernährung?

Vor allem Schwangere, Stillende oder Kinder müssen besonders auf ihren Nährstoffhaushalt achten. Denn Fleisch, Milch und andere Milchprodukte enthalten Nährstoffe, Mineralien und Vitamine, deren Fehlen im Falle rein pflanzlicher Ernährung anderweitig kompensiert werden muss. Hierbei hilft eine Ernährungsberatung. Wichtig ist vor allem die Versorgung mit Proteinen. Auch die Energieaufnahme insgesamt und der Gehalt an Ballaststoffen in der Ernährung sind zu beachten – konsumieren beispielsweise Kinder zu viele, können sie wichtige Nährstoffe nicht in ausreichender Menge aufnehmen. Darüber hinaus ist auch das Vitamin B12 relevant, dessen Bedarf eine rein vegane Ernährung nicht decken kann. Eine Ernährungsberatung kann helfen, den passenden Speiseplan zu entwickeln, damit kein Mangel entsteht.

Soja ist die wichtigste Grundlage für viele Fleischersatzprodukte – kann es Fleisch komplett ersetzen?

Nein, denn Soja deckt nicht den kompletten Proteinhaushalt. Dementsprechend ist es von Bedeutung, für eine vielfältige Proteineinnahme in Form einer Kombination mit unter anderem Hülsenfrüchten, Nüssen und Getreide zu sorgen. Hier kann eine Beratung mit einem Speiseplan Hilfe verschaffen, damit es dem Körper an nichts wichtigem fehlt.

Vegane Ernährung und Sport – passt das zusammen?

Ja, allerdings sollte man auch hier darauf achten, dass die Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen gewährleistet ist. Wer Leistungssport betreibt, sollte unbedingt einen Ernährungsberater oder eine Diätassistentin konsultieren, um gemeinsam den Nährstoffbedarf zu bestimmen und eine maximale Energiezufuhr für den Körper zu generieren.

Fazit

Vegane Ernährung ist auch eine Möglichkeit die Nahrungsaufnahme unter einem ökologischen und nachhaltigen Aspekt zu gestalten. Denn die Belastung unserer Umwelt durch die Tierproduktion ist extrem hoch. Erinnert sein nur an die Nitratbelastung des Grundwassers gerade in den Schweine produzierenden Regionen. Vegane oder vegetarische Ernährung ist aber nicht das Allheilmittel zur Lösung der Lebensmittelproduktion. Denn dafür ist Landwirtschaft neu zu denken. Wann das passiert, bleibt weiterhin ungeklärt.