Große Nachfrage

Wer wie viele weitere Bundesbürger in den letzten zwölf Monaten sein Zuhause verschönert hat musste schmerzlich erhebliche Preissteigerungen feststellen. Ob Bauholz, Tapeten oder Elektroartikel: Überall stieg die Nachfrage und damit der Preis. Ein ganz marktwirtschaftliches Verhalten also. Luckx – das magazin hat sich in der Baubranche umgehört.

Preissteigerungen

Unsere Unternehmen registrieren bei Preisanfragen zu verschiedenen Baumaterialien seit dem vierten Quartal 2020 Preissteigerungen insbesondere bei Stahl, Holz wie auch Dämmstoffen, und das mit einer sehr dynamischen Entwicklung. Teilweise gibt es heute schon Lieferschwierigkeiten.” Dieses erklärte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Felix Pakleppa. Gegenüber September 2020 verzeichnet die Branche nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Preiszuwächse bei Holz um ca. 15 -20 %, bei Dieselkraftstoff um 20 %, bei Mineralölerzeugnissen um 15 % und bei Betonstahl um fast 30 %. Bei einem Blick auf die längerfristige Preisentwicklung von global gehandelten Baustoffen, wie z.B. von Stahl, erdölbasierten Produkten, Bitumen und Dämmstoffen, zeigt sich eine hohe Volatilität.

Zusammenhänge werden seitens der Baubranche mit der Corona-Pandemie ausgemacht. So wurden im ersten Halbjahr 2020 die weltweit Produktionskapazitäten heruntergefahren. Dann aber folgte, insbesondere mit dem Anspringen der Konjunktur in China, im dritten Quartal 2020 eine starke Nachfrage. Die Produktionskapazitäten konnten aber nicht wieder so schnell hochgefahren werden. Zusätzlich kam dann noch durch den Wintereinbrauch ein weiteres Hemmnis hinzu. Bei den stark regional, d.h. in Deutschland bzw. Europa, produzierten und verbrauchten mineralischen Baustoffen zeigt sich keine Volatilität bei der Preisentwicklung. Die stetige Aufwärtsentwicklung der Einkaufspreise für Kies, Sand, Zement und Beton folgt hier der starken Baukonjunktur.

Produktionskapazitäten erweitern

Doch im Gegensatz zu anderen Rohstoffen verfügt Deutschland als auch die EU bei den Rohstoffen Kies, Sand und Gips größere Mengen im eigenen Land, die abzubauen sind; das fordert jedenfalls der Spitzenverband der Baubranche. Seiner Meinung nach sollte es gerade bei diesen Rohstoffen keine Abhängigkeit von importierten Baustoffen geben, wenn über große Mengen mineralischer Baustoffe im eigenen Land vorhanden sind. Darüber hinaus ist auch das Recycling von mineralischen Baustoffen mehr Beachtung zu schenken. Insbesondere auch deshalb, da gerade im Öffentlichen Bauwesen der Bedarf an diesen Rohstoffen erheblich ist.