Endlich ist Reisen wieder möglich. Seit wenigen Tagen dürfen die Nord- und Ostsee wieder mit dem Wohnmobil besucht werden. Zwar gibt es noch kleinere Einschränkungen. Doch es scheint sich jetzt alles wieder zu „normalisieren“, was immer das auch heißen mag. In wenigen Tagen werden wahrscheinlich alle Beschränkungen aufgehoben. Wer sich noch nicht entschieden hat, welches Gefährt es nun sein soll, findet im letzten Teil weitere Entscheidungshilfen bei Luckx – das magazin. Wer noch Infos benötigt, sollte am Anfang starten.
Gebrauchte Camper scheinen deutlich günstiger zu sein als Neufahrzeuge. Doch ein genauer Blick in die Preisliste offenbart wenig Unterschied bei einem wenig gebrauchten Fahrzeug zum Neufahrzeug. Aufgrund der hohen Nachfrage auch nach gebrauchten Campingfahrzeugen sind hier nach einem Jahr Nutzung meist keine Unterschiede festzustellen. Dagegen sind ältere Fahrzeuge vermeintlich günstig zu bekommen. Zwar haben diese meist 20 Jahre alten Fahrzeuge weniger als 100.000 Kilometer auf dem Tacho. Doch die Inneneinrichtung ist abgenutzt und veraltet. Und der Motor erfüllt nicht die Abgasvorschriften, so dass eine Fahrt in die meisten deutschen und europäischen Städte nicht möglich ist. Darüber hinaus haben diese Fahrzeug die Ausstattung, die der Erstbesitzer haben wollte und für sich richtig empfand.
Dann doch lieber selbst ausbauen? Vielleicht eine Option für Bastler und handwerklich geschickte Heimwerker. Um es vorwegzunehmen: Der Selbstausbau ist kein Teufelswerk und lässt sich mit viel Energie ganz individuell gestalten. Wer nicht auf die gängigen Basismodelle wie VW Bulli setzt, sondern mit einem Mercedes Vito älteren Jahrgangs vorlieb nimmt, bekommt auch ein gutes und relativ günstiges Fahrzeug. Ausbauanbieter wie zum Beispiel Reimo liefern viele Fertigteile, die aus so einem Fahrzeug in kurzer Zeit ein Campingfahrzeug machen lassen. Auch Baumärkte wie Hornbach bieten Bauanleitungen und Baumaterial für den Innenausbau. Da sind Schränke, Bänke und Betten schnell zusammengebaut. Und mit Farbe, Stoffen und Accessoires lässt sich ein ganz individuelles Campmobil kreieren.
Fazit
Ob Camping die richtige Urlaubsform ist, muss jeder für sich entscheiden. Da hilft nur ausprobieren. Für manchen endet das Probieren schon dann, wenn er zum ersten Mal die Camping-Toilette entleeren muss. Andere scheitern beim Fahren an der Größe des Fahrzeugs und für weitere ist die Fahrerei und das gerade Abstellen des Campers ein Ausschlusskriterium.
So ein Fahrzeug muss auch gepflegt werden. Nach jeder Tour ist es zu reinigen (auch Abwassertank und Toilette) und vor jeder Fahrt ist Frischwasser zu befüllen. Ebenfalls ist ein geeigneter Abstellplatz zu finden, wenn das Fahrzeug nicht benutzt wird. Das sind alles Dinge, die organisatorisch erledigt sein wollen.
Und was ist der Vorteil? Urlaubserlebnisse, die nicht gebucht werden können. Zum Beispiel vor ein paar Jahren am Strand in Griechenland in der Mani: Die Wellen rauschten die ganze Nacht, die Kiesel murmelten beim Zurückweichen der Wellen. Und morgens kam eine Herde von Rindern, Schweinen, Schafen und einigen anderen am Fahrzeug vorbei und grüßten.
Oder auf Kreta: Direkt am Strand im Süden der Insel, kein weiterer Mensch weit und breit zu sehen, warme Steine, Sonnenuntergang.
Oder in Norwegen: Strahlender Sonnenschein im Gebirge bei minus 2 Grad, Wasser aus dem nahegelegenen Fluss genommen, Ruhe und Stille.
Oder in den Niederlanden: Abends im Strandrestaurant direkt am Meer gegessen, in der Nacht vom Sturm im Wohnmobil durchgeschüttelt.
Oder in Cuxhaven im Winter: Abend-Spaziergang bei Sturm und Regen zur nächsten Pizzeria, sehr gut gegessen, trotz Sturm eine erholsame Nacht verbracht.
Oder Sopot in Polen: Auf einem Stellplatz in Küstennähe geparkt, den ganzen Tag die Stadt erkundet.
Oder Bratislava/Slowakei: Direkt an der Donau gestanden mit Blick auf die Burg.
Oder Skopje/Nordmazedonien: Den Basar erlebt, gut in der Innenstadt gegessen, mitten in der Stadt auf einem Parkplatz übernachtet.
Jeder und jede wird seine/ihre eigenen Abenteuer finden. Manches lässt sich planen, vieles aber nicht. Und das könnten die schönsten Erlebnisse (des Lebens) sein.
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