Die Elektromobilität soll unser Klima retten. Doch genau betrachtet kommen wir mit einem Elektrofahrzeug eher vom Regen in die Traufe. Denn solang die Stromproduktion nicht vollständig nachhaltig erfolgen kann, wird weiterhin die Stromversorgung durch Gas-, Kohle-, Öl- und Atomkraftwerke erfolgen müssen. Doch es gibt weitere Möglichkeiten, die Umweltbelastungen zu reduzieren. Durch eine optimierte oder erneuerte Heizungsanlage. Wie das geht, hat luckx – das magazin recherchiert.
Was geht uns das Weltklima an?
Ja, schon wieder wir Deutsche. Gehen immer als Erste voran, treiben die Kosten hoch und wollen der Saubermann sein. Aber wer es sonst sein? Denn der aktuelle Weltklimabericht liefert alarmierende Daten: Bereits in den frühen 2030er Jahren, also schneller als bisher prognostiziert, könnte der Klimawandel zu einem Anstieg der globalen Erderwärmung um 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau führen. Ohne Gegenmaßnahmen wäre dies eine Entwicklung mit verheerenden Folgen, deren Vorboten wir schon heute zu spüren bekommen: „Je stärker die globale Erwärmung ist, desto häufiger und heftiger werden Wetter- und Klimaextreme. Dazu zählen Hitzewellen, Starkregen und Dürren in bestimmten Weltregionen“, sagt die Physikerin Prof. Veronika Eyring, eine der Mitautorinnen des Klimaberichts: „Deshalb geht es darum, jedes Zehntel Grad Erwärmung zu vermeiden – und nicht bei einer bloßen Unterscheidung zwischen 1,5 Grad und 2 Grad Erwärmung zu bleiben.“
Jeder Einzelne zählt
Insbesondere aber geht es für jeden Einzelnen darum, bei dieser notwendigen Vermeidung nicht nur auf Klimaschutzmaßnahmen der Politik zu zählen, sondern gerade im persönlichen Bereich verantwortungsvoll zu handeln. Denn auch einem privaten Haushalt bieten sich zahlreiche Optionen, unnötigen Energieverbräuchen und damit vermeidbaren Emissionen etwas entgegenzusetzen. Allerdings ist vielen Menschen nicht bewusst, welche der vielen gut gemeinten Energiespar-Tipps tatsächlich die effektivsten Auswirkungen haben. Natürlich sollte in unbenutzten Räumen kein Licht brennen, Waschmaschinen und Trockner sollten erst gut gefüllt gestartet werden und elektronische Geräte nicht ständig im Stand-by-Modus verbleiben. Fakt ist jedoch: Auf den gesamten Energieverbrauch eines Haushalts haben diese Maßnahmen nur einen geringen Einfluss. Was sowohl die Nebenkosten als auch die Emissionen viel deutlicher in die Höhe treibt, ist der gesamte Bereich der Wärmeerzeugung, mit Abstand der größte Energieverbraucher in Wohngebäuden.
Heizung und Warmwasser
Wer etwas zum Klimaschutz beitragen möchte, sollte deshalb mit seinen Sparmaßnahmen bei der Heizung und der Warmwasserbereitung ansetzen. Damit sind weder eiskalte Duschbäder noch dicke Pullover am Esstisch gemeint. Schon die regelmäßige Wartung des Heizkessels, eine sinnvolle Programmierung der automatischen Temperatur-Absenkung oder unverstellte Heizkörper können den Energiebedarf deutlich senken. Auch regelmäßiges Lüften mit intensivem Luftaustausch sichert ein Wohlfühlklima und reduziert den Wärmebedarf. Warum? Die feuchtwarme Raumluft wird gegen trockene Außenluft getauscht und reduziert dadurch die Heizkosten.
Wer das Klima noch konsequenter schützen möchte, kann seit einiger Zeit auch bereits bei der Brennstoffauswahl auf CO2-Neutralität achten. Hier bieten sich nachwachsende Rohstoffe wie Holz an. Auch Wärmepumpen, die dann noch mit Solarstrom betrieben werden, sind ebenfalls eine Alternative. Wem das ein zu hoher Aufwand erscheint, sollte seinen alten atmosphärischen Brenner gegen einen mit Brennwerttechnik tauschen. Für den Heizungstausch gibt es darüber hinaus noch staatliche Förderung.