COVID-19-Folgen

Langzeitfolgen bestimmter Erkrankungen oder operativer Eingriffe gibt es viele und es kommen immer wieder neue dazu. So scheint es auch mit Covid-19 zu sein. Doch aktuell ist noch zu wenig bekannt. Deshalb helfen aktuell nur die Einhaltung der Hygienemaßnahmen und Impfen. Das sollte auch prominenten Fußballspielern bekannt sein, die von den gesunden und lebenden Fußball-Fans ihren Sport und Luxus finanziert bekommen. Die Messe Medica in Düsseldorf mit ihrem Vortragprogramm greift dieses Thema auf und Luckx – das magazin blickt weiter voraus.

Brain Fog“

Die „Vernebelung des Gehirns“ ist so eine Erscheinung, die noch weitestgehend unbekannt ist. Um den Nebel etwas beiseite zu schieben, berichtet Prof. Claus Reinsberger, Paderborn, über die neurologischen Manifestationen wie dem COVID-19 „Brain Fog“ sprechen. Unter diesem Begriff fallen Symptome wie Gedächtnisprobleme, schlechte Konzentration und Konfusion. Neue Erkenntnisse von der Lungenerkrankung bis hin zu den roten Blutkörperchen wird Prof. Wilhelm Bloch, Deutsche Sporthochschule Köln, erläutern.

COVID-19 hat nicht nur zahlreiche Einzelsportler beeinträchtigt, sondern auch die diesjährigen olympischen Spiele in Tokyo beeinflusst. Prof. Bernd Wolfarth wird als leitender Olympiaarzt des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) in Düsseldorf über Spitzensport in Zeiten der Pandemie bei der Sportmedizinkonferenz sprechen. Er berichtet in Session 2 über die Schlussfolgerungen, die aus Tokyo zu ziehen sind und wie dies die Vorbereitungen auf die olympischen Winterspiele vom 4. bis zum 20. Februar 2022 in Peking beeinflusst.

Zukunft der Sportmedizin

Unter dem Oberthema „Future Concepts in Sports Medicine“ werden Prof. Wolfarth, Prof. Yannis Pitsiladis, Dr. Lutz Graumann sowie weitere Speaker nicht nur den Rückblick auf Tokyo, sondern auch einen Ausblick auf den Spitzensport im Jahr 2050 und visionäre Spitzensportprojekte wagen – von Mannschaftssportarten wie Eishockey und Fußball bis hin zur Leistungsmedizin der Zukunft. Pitsiladis ist Mitglied der medizinischen und wissenschaftlichen Kommission beim IOC und prägte dieses Jahr den Begriff des „technologischen Dopings”. Dr. Lutz Graumann ist Präsident der International Association of Performance Medicine und medizinischer Koordinator des Deutschen Eishockeyverbands – also ein Fachmann, wenn es um die Zukunft des Eishockeys geht. In der anschließenden „Guided Innovation Tour“ Session werden innovative Produkte mit Relevanz für die Sportmedizin bei einem Streifzug durch die Hallen der MEDICA 2021 vorgestellt.

Trainingsprogramme für aktives Altern

Ein ganz spannendes Thema wird sicherlich die Gesunderhaltung im alter sein. Wie das gelingen kann, soll das Programm der Individualisierung von Trainings- und Bewegungsprogrammen zeigen. In der Session „Fit for life – Tailored exercise programs for active ageing and the elderly“ geht es um individualisierte Trainingsprogramme für „Active Ageing“ und ältere Menschen. Prof. Bettina Wollesen, Vizepräsidentin der deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, wird Trainingsinterventionen für die Förderung der kognitiven Leistung vorstellen. Unter ihrer Leitung wurde das Präventionsprogramm für Pflegeeinrichtungen PROCARE durchgeführt, welches sich an Pflegekräfte und Pflegebedürftige richtete. Bereits im Rahmen einer Bedarfsanalyse des Projektes war klar geworden: Vermeintlich kognitiv fitte Heimbewohner ohne Diagnose einer psychischen Erkrankung waren nicht in der Lage, selbständig einen Weg durch die Pflegeeinrichtung zu finden und wussten nicht, wie sie vom Ort der Untersuchung zurück zu ihren Zimmern kommen sollten. Förder- und Interventionsstrategien, die Barrieren berücksichtigen und die Maßnahmen auf die spezifischen Bedürfnisse älterer Erwachsener zuschneiden, könnten Hemmnisse für körperliche Aktivitäten verringern. Wie, das wird Dr. Timo Hinrichs von der Universität Basel aufzeigen.

Kurzprogramme zur Integration in den Alltag

Welche Übungen besonders wichtig für ein gesundes Altern sind, das erläutern der Orthopäde und Sportmediziner Dr. Christian Schneider und Dr. Thore Haag. Sie sind bekannt als die Fitness-Docs und zeigen, wie jeder durch ein Mindestmaß an Bewegung dem Alterungsprozess entgegenwirken und geistig und körperlich fit bleiben kann. Übungen zur Mobilisierung, Kräftigung und Stabilisierung unterstützen die Grundfitness und beugen Beschwerden vor. Einfache Kurzprogramme sollen es ermöglichen, das Training problemlos in den Alltag zu integrieren. PD Dr. Thomas Sanjay Weber-Spickschen wird aufzeigen, welche typischen Probleme im Alter auftreten und wie man diese therapieren kann bzw. wie ein entsprechendes Training aussehen sollte.

Sportmedizinische Diagnostik

Zur evidenzbasierter Diagnostik werden neue Methoden und Erkenntnisse vorgestellt – vom Herz-MRT über non-invasive Messung von Vital- und Leistungsparametern wie Laktat und Blutzucker, bis hin zu „Wearable Technologies“. Ein weiterer Fokus liegt auf Leistung, Regeneration und Erholung im Spitzensport. Prof. Alexander Ferrauti wird Ergebnisse und Handlungsempfehlungen für die tägliche Feinjustierung von Monitoring, Trainingssteuerung und Regenerationsmanagement im Tennis-Wettkampfsport aufzeigen. Und Prof. Michael Kellmann ebenfalls am langjährigen BISp-Projekt „Regenerationsmanagement im Spitzensport“ beteiligt, präsentiert Instrumente für die psychologische Bewertung des Erholungs-Stress-Zustands.

Abschließend werden digitale Innovationen vorgestellt, von der „smart-watch“-basierten Running App für Läufer, über LED-Patches für die Regeneration, Rehabilitationslösungen für den Tennisbereich, oder neuen Lösungen zur Messung der „Core Stability“.