Kreuzfahrt

Unsere Freizeit entwickelt sich zu einem hohen Gut. Nicht nur während dieser Corona-Pandemie nimmt das individuelle Reisen zu. Wir möchten in unserer Freizeit und insbesondere im Urlaub das ausgefallene Erlebnis genießen. Danach suchen wir. Viele lassen sich dabei auf ein Outdoor-Abenteuer ein. Doch dieses Abenteuer soll ganz bestimmte Bedingungen erfüllen, wie luckx – das magazin erfuhr.

Ausstattung

Aber die Rumpfdesigns haben nicht nur Einfluss auf die Stabilität und ein gutes Segel-Handling der Yachten, sondern spielen auch den Innenarchitekten in die Hände. Denn das Platzangebot sowohl im Bug als auch im Heck der Boote ist deutlich größer geworden. Damit wachsen vor allem die Kabinen, und die Yachten können zu mehr werden als nur zur Heimstätte der Eigner. „Wer privat ein Schiff kauft, will gern auch Familie oder Freunde mitnehmen. Dieser Trend scheint sich in Corona-Zeiten noch verstärkt zu haben. Drei-Kabinen-Yachten sind daher ein echter Klassiker“, berichtet Marcus Schlichting, Pressesprecher bei Bavaria Yachts. Sowohl auf den großen Yachten von über 50 Fuß als auch auf der neuen C38 wohnt man damit nicht nur in der Eignerkabine im Bug-, sondern auch in den Gästekabinen im Heckbereich sehr komfortabel.

Dem Bedürfnis nach mehr Platz trägt auch die Neuentwicklung in Greifswald Rechnung. „Der Trend geht hin zu immer mehr Raumangebot, individuellen Ausstattungsmöglichkeiten, mehr Kabinen und mehr Bädern“, sagt Morten Strauch, Pressesprecher von Hanse Yachts. Insbesondere auf die neue Hanse 460 hat sich das niedergeschlagen. „Das Rumpfdesign hat sich von eher schmal hin zu einem voluminösen Rumpf verändert. Damit ist es möglich, die Yacht sehr opulent auszustatten“, so Strauch.

Die hochwertige Ausstattung unter Deck bezieht sich allerdings nicht nur auf die Größe der Kojen und die Anzahl der Bäder, sondern auch auf die gut bestückte Pantry und ein umfangreiches Multimedia-Angebot. „Ein dreiflammiger Herd und Backofen sind Standard. Auch eine Mikrowelle wird sehr gern mitbestellt“, sagt Marcus Schlichting. Allerdings ist gerade letztere oft nach Jahren noch unbenutzt. Denn der Trend geht weniger zum eigenen Kochen als viel mehr zum Ausgehen im Hafenrestaurant. Was allerdings auf keinen Fall an Bord fehlen darf, sind gekühlte Getränke. „Kühlmöglichkeiten kann es daher gar nicht genug geben an Bord“, so Schlichting. Ein großer Kühlschrank in der Pantry, die sich inzwischen mehr den Namen Küche verdient, als auch eine Kühlschublade im Cockpit gehören daher zur gern genommenen Ausstattung, um im Abendlicht – im Hafen oder vor Anker – einen gut gekühlten Wein genießen zu können.

Multimedia ist gefragt

Zur abendlichen Unterhaltung sollten aber auch die Möglichkeiten von Multimedia-Anschlüssen nicht fehlen. Ein mobiler und leistungsstarker Wifi-Router gehört daher an Bord. Die Anschlüsse für ein TV-Gerät sollten liegen oder aber gleich versenkbare Bildschirme in der Yacht verbaut sein.

Viel Elektronik und möglichst große Displays finden sich auch in der Navigationsecke der Yachten wieder. Der Trend geht hier zum Premiumpaket mit großem Kartenplotter (gern auch mit Zweitgerät) und vielem mehr. Komfort und Sicherheit wird zudem bei der Bedienung der Yacht per Knopfdruck und sogar online geboten. „Alle Elemente, die wir aus dem Bereich des Smarthomes oder dem Fahrzeugbau kennen, lassen sich natürlich auch im Yachtbereich integrieren – und sie werden nachgefragt“, sagt Morten Strauch. Die vor zwei Jahren bei Hanse eingeführte Safety Cloud hat sich daher vielfach durchgesetzt und sorgt für eine Überwachung der Yacht von außen, aber auch für Ankeralarm, Erinnerung an Wartungsintervalle und ggfls. direkte Bestellung von benötigten Teilen.

An Deck ist der Arbeits- und Lebensmittelpunkt ganz auf das Cockpit fokussiert. Alle Leinen und Schoten werden hierhin gelegt. Selbst das Reffen ist trocken vom Steuerstand aus leistbar. Dafür sorgen die Rollreffanlagen in Mast oder Baum. Auf Performance muss damit aber nicht verzichtet werden. Die Großsegel sind entsprechend vertikal oder horizontal durchgelattet. Im Vorsegelbereich ist der Standard eine kleine Selbstwende-Fock. Allerdings ist nicht nur die Standard-Garderobe gefordert, vielmehr wollen die Eigner auf langen Schlägen auch zügig reisen können. So geht der Trend hin zu mehreren Vorsegeln, die am Bugspriet gefahren werden und damit dauerhaft angeschlagen sein können. Gennaker und Code Zero bringen moderne Yachten auf Touren. Spinnaker indes gibt es immer seltener, da die Bedienung mehr Kenntnisse und größere Crew erfordert.

Luxus an Bord

Gesteuert werden die Yachten inzwischen vorrangig über Doppel-Radanlagen. Das hat nicht nur den Vorteil, von beiden Seiten auf einer Position weit außen mit gutem Blick nach vorn die Yacht steuern zu können. Vielmehr gewährt der Durchgang zwischen den beiden Rädern auch einen leichten Zugang zum Heckbereich, in dem nicht nur großzügige Backskisten oder Heckgaragen, die Platz für zusätzliches Equipment wie aufblasbare SUP-Boards bieten, integriert sind. Die klappbaren Badeplattformen werden entweder zu wassernahen Terrassen oder ermöglichen einen leichten Zugang zur Yacht beim rückwärtigen Anlegen im Hafen. Auch hier macht sich das ausladende Heck bemerkbar. Während ehemals Badeleitern den Zugang zur Yacht eröffneten, sind es jetzt großzügige Treppen.

Neben den technischen Weiterentwicklungen und neuen hydrodynamischen Erkenntnissen sind es vor allem neue Materialien und Verarbeitungsformen, die Yachten moderner und luxuriöser werden lassen. So sind die hellen Innenräume insbesondere auf große Fenster zurückzuführen, die nur durch neue Klebe- und Glasmaterialien möglich wurden. Die bieten trotz der Größe der Flächen Bruchfestigkeit und Dichtigkeit. Aber auch widerstandsfähige Furniere in heller Optik bringen mehr Helligkeit in Räume, in denen ehemals dunkles Mahagoni regierte, das als eines der wenigen Hölzer im Möbel- und Innenausbau den Herausforderungen der Seewasser geschwängerten Luft widerstand. Dünnschichtkeramik eröffnet zudem die Möglichkeit, bei vergleichsweise geringem Gewicht die Bäder hochwertig auszustatten. Neue Material-Entwicklungen sind aber nicht nur für gutes Aussehen verantwortlich, sondern können auch die Nachhaltigkeit fördern. Teak-Ersatz ist inzwischen gängig, bietet an Deck zuverlässigen Halt und hat im Gegensatz zum Original-Baustoff nicht nur den Vorteil, dass es die Holz-Ressourcen schont, sondern auch noch dauerhaft sein Aussehen behält. Liebhaber von maritimer Patina mögen zwar das ergraute Deck vermissen, doch mit dem Erhalt der hellen Optik bleiben moderne Yachten dauerhaft für eine breite Schicht ein Hingucker.