Wohin geht es im Sporturlaub?

Ob in den Skiurlaub, zum Segeln oder zum Radsporttraining: wer entscheidet eigentlich, wohin die Reise geht? Wer aktiv seine Sportart betriebt, will neben dem wöchentlichen Training auch einmal so richtig mit seiner Trainingsgruppe intensiv trainieren. Was bietet sich da besseres an, als gemeinsam einen Sporturlaub zu verbringen. Wohin es geht und wer darüber entscheidet, hat luckx – das magazin recherchiert.

Sport- und Aktivurlaub

Sport- und Aktivurlaub liegen im Trend. Zur beliebtesten Art der Urlaubsgestaltung zählt der Aktivurlaub. Das ergab eine Umfrage aus dem Jahr 2020. Gerade durch die Pandemie stieg der Anteil der Reisenden bei Outdoor-Aktivitäten wie Wandern und Radfahren. Gäste, die im Alltag Sport treiben, setzen diesen im Urlaub mindestens genau so fort. Heraus kristallisiert hat sich, dass in der Zukunft die digitale Community darüber entscheidet, wohin die Reise für Sportbegeisterte geht. Reisebüros oder Destinations-Webseiten werden im Sporttourismus Mittel zum Zweck.

Sport nimmt im Alltag einen immer größeren Stellenwert ein. Um miteinander in Verbindung zu bleiben, setzen viele Sportler auf eine App. Sie dient sowohl als Routenplaner als auch soziales Netzwerk. In der App finden, planen und teilen Menschen ihre sportlichen Abenteuer mit anderen Nutzern – Tendenz steil steigend. Viele Millionen Menschen nutzen solche Apps weltweit. Zum Beispiel haben allein in den Märkten Deutschland, Österreich und Schweiz 15 Millionen User einen Account bei der Sportapp komoot.

Empfehlungen geben

Neben dem enormen Wachstum seien Plattformen ein Beispiel dafür, wie sich das Informationsverhalten von sportlich begeisterten Menschen verändert hat. Die User geben und holen sich Inspiration sowie Reiseempfehlungen für spontane und geplante Aktivitäten direkt von der Community. “Sie sind zu einer Art Reisebüro und Informationszentrale geworden”, bestätigt Hans-Willy Brockes, CEO von ESB Marketing Netzwerk und Veranstalter des Sport Tourismus Forums. Das liege auch daran, dass die User selbst Spezialisten in ihrer Sportart und dem jeweiligen Ort sind.

Destinationen sollten laut Brockes ebenfalls zu Spezialisten in den Sportarten werden. Skidestinationen zeigen es bereits vor. Dort sei vom Verleih bis zu den Kursen, Pisten, Skidepot und dem Transport alles auf den Wintersport ausgelegt. Bei anderen Sportarten gebe es noch Aufholbedarf. Etwa beim Radfahren. So zeugen Rennradstrecken von 20 Kilometer und weniger auf diversen Destinations-Webseiten von wenig Wissen über die Zielgruppe. „Empfohlen wird der Spezialist. Der Wettbewerb liegt nicht mehr bei den Reisebüros, sondern bei den Communitys und wer die besten Bewertungen bekommt.”

Gravelbike und Adventure-Cycling wäre eine Nische, die noch einige Destinationen für sich entdecken könnten. Sie wären jedenfalls eine der Ersten. „Sportliche Gäste suchen zuerst nach der Sportart, erst dann wird entschieden, wo sie diese am besten ausüben können.” Daher seien Destinationen gut beraten, sich Generalisten und Experten je Sportart ins Boot zu holen.