Bekannt sind die Ursprungsbezeichnungen zum Beispiel bei Lebensmittel. Da soll Käse, Wein, Schinken und vieles mehr nicht von anderen kopiert werden. Einen ähnlichen Schutz gibt es auch bei Uhren wie zum Beispiel „Swiss Made“. Nun ist es den deutschen Uhrenherstellern in Glashütte gelungen, auch diese Ursprungsbezeichnung zu schützen, wie luckx – das magazin erfuhr.
Neue Glashütte-Verordnung
Am Freitag, 11. Februar 2022, hat die neue Glashütte-Verordnung den Bundesrat in Berlin passiert. Damit hat die Uhrenstadt im Erzgebirge nun eine eigene Herkunftsbezeichnung, die mit der Bezeichnung „Glashütte“ einen Sonderstatus erlangt. Uhren aus Glashütte, in den Augen von Experten längst so wertvoll wie jene großer Schweizer Marken, genießen nun auch einen vergleichbaren gesetzlichen Schutz. Während das „Swiss Made“ allerdings für die gesamte Schweiz gilt, gilt „Glashütte“ nur für den sehr eng begrenzten geografischen Raum. Es handelt sich seit 1938 erst um den zweiten Fall eines Spezialschutzes für eine geografische Herkunftsangabe eines technischen Erzeugnisses im Industrieland Deutschland.
Die Verordnung ist von großer Bedeutung, denn sie betrifft zu gleichen Teilen Rechtspolitik, Wirtschaftspolitik und regionale Strukturpolitik. Sie sichert Arbeitsplätze und ist ein Beispiel für den Erfolg traditioneller, aber stetig weiterentwickelter Handwerkskunst. Für NOMOS Glashütte und andere Hersteller vor Ort bedeutet die neue Verordnung nun eine wesentlich bessere rechtliche Grundlage und besseren Schutz vor etwaigen Trittbrettfahrern.
Verbrauchervorteile
Vor allem jedoch profitieren die Verbraucherinnen und Verbraucher. Sie können sich darauf verlassen, dass Uhren, auf denen „Glashütte“ steht, tatsächlich mit allen qualitätsrelevanten Herstellungsschritten in dem Traditionsort hergestellt wurden. Denn jeder, der mit diesem Namen wirbt, hat sich strikt an die Vorgaben der Verordnung zu halten.
„Die neue Verordnung bedeutet daher auch ein Mehr an Prestige für diesen besonderen Ort“, sagt Uwe Ahrendt, CEO von NOMOS Glashütte. „Und sie ist eine Anerkennung für das, was hier seit 1845 geleistet wird.“ Das Unternehmen NOMOS Glashütte übererfüllt die Bedingungen der Verordnung längst, fertigt alle elf Uhrwerke selbst in eigener Manufaktur vor Ort – mit einer Fertigungstiefe von bis zu 95 Prozent. Unter Uhrenliebhabern genießt Glashütte immer schon Weltruhm, jetzt noch mehr. Derzeit neun Uhrenhersteller arbeiten hier. NOMOS Glashütte fertigt mit Abstand die meisten Uhren mit der Herkunftsbezeichnung „Glashütte“.