Winter im Wohnmobil

Ob an der Nordsee oder den Harzer Bergen. So ein Wochenende in einem Wohnmobil oder Caravan kann schon viel Freude und Entspannung bereiten. Doch die richtige Auswahl des Fahrzeuges entscheidet, ob es denn auch wirklich Spaß bringt, wie luckx – das magazin aus eigener Erfahrung weiß und setzt damit den Bericht fort.

Untergrund

Der Boden eines Reisemobils oder Wohnwagens bietet eine große Angriffsfläche für Frost, Eis und Schnee. Ein Doppelboden liefert zwar zusätzlichen Kälteschutz und nebenbei noch viel Stauraum. Aber aufgepasst: Nicht alle Doppelböden isolieren gleich gut. Bei einem Funktions-Doppelboden beispielsweise werden die Sandwichplatte des Kabinenboden und die Sperrholz-Fußbodenplatte im Abstand von zehn bis 15 Zentimetern montiert. Dieser Doppelbodens bietet zwar Platz für die Bordtechnik, aber keinen sonderlichen Frostschutz.

Besser kann ein klassischer Doppelboden mit Stauraum im Fahrzeuguntergrund sein. Dort finden sowohl Tanks als auch Bordtechnik und die Heizung Platz. Oftmals kann sogar noch Gepäck in den Fächern verstaut werden. Diese Art des Bodens bietet im Winter zwei Vorteile: Die Wasseranlage kann leichter frostfrei gehalten werden und der Wärmeverlust über den Boden ist geringer.

Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Wenn der Doppelboden nicht über die gesamte Fahrzeugfläche geht und zum Beispiel hinter den Radläufen noch im Untergrund viele Freiräume sind, wird der Schnee unter das Fahrzeug geschleudert. Doch nicht nur das. Er bleibt dort auch haften. Wir haben es mehrfach selbst erlebt, dass nach auch nur geringen Fahrstrecke dort wohl über 100 Kilogramm Schnee abgelagert wurden. Das erhöht nicht nur das Fahrzeuggewicht sonder kühlt den Boden auch gut ab. Besonders gern lagert sich Schnee und Eis an den Auslässen für den Grauwassertank an.

Komfortausstattung

Vor allem mit Thermomatten kann man sein Fahrzeug nachträglich noch zusätzlich dämmen und kältefest machen. Das ist im Winter insbesondere dann erforderlich, wenn mehrere Tage am gleichen Ort gestanden werden soll. Diese gibt es für drinnen und draußen. Draußen angebracht sollen sie besser isolieren und sind teurer. Doch dann ist vorab zu klären, wo sie bei der Weiterfahrt verstaut werden sollen. Denn Schnee und Eis haben unter Wärmeeinfluss die Eigenschaft aufzutauen. Da ist dann eine beheizte Heckgarage eher nicht geeignet.

Vor allem an den Fahrzeugfenstern sollte man Thermomatten verwenden, da diese die größten Kältebrücken am Fahrzeug sind. Bei Vollintegrierten kann man zudem noch einen Thermovorhang zwischen Fahrerkabine und Wohnbereich anbringen. Besser sind aber Jalousien direkt an den Front- und Seitenscheiben.

Eine weitere Schwachstelle sind Lüftungsgitter für Kühlschränke. Bei Kälte sollten diese sachgerecht mit einer Winterabdeckung versehen werden. Doch aufgepasst: Das kann insgesamt zum Hitzestau führen. Deshalb unbedingt den Kühlschrank beobachten, wenn dieser mit Gas beheizt wird. Die entstehende Wärme sammelt sich vor dem oberen Auslassgitter. Wenn die warme Luft nicht entweichen kann, bildet sich ein Hitzestau und die Lebensmittel werden nicht gekühlt. Wir machen es so, dass die untere Abdeckung montiert wird und die oberen Lüftungsgitter frei bleiben. Wenn das nicht hilft, dann auch das untere Gitter demontieren. Bei der Fahrt sollte geprüft werden, ob beide Abdeckung montiert werden können. Denn dann funktioniert der Kühlschrank meist mit der Aufbaubatterie und entwickelt nicht soviel Wärme. Andere Abdeckungen sollte nicht genutzt werfen.

Wer trotz aller Vorsorge und der richtigen Wahl des Fahrzeuges sowie der nachträglich verbauten Isolierung immer noch mit kalten Füßen kämpft, der sollte über elektrische Fußbodenmatten nachdenken. Diese können dann unter dem Wohnraumteppich liegend für wohlige Wärme im Fahrzeuginneren sorgen. Auch der Einbau von elektrisch betriebenen Heizelementen als Wandverkleidung – dort wo möglich – sorgt für gute Stimmung. Dann steht einem Winterabenteuer nichts mehr entgegen.

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