Wanderurlaub

Immer mehr Menschen bewegen sich an der frischen Luft. So sind Outdooraktivitäten angesagt: Ob mit dem Rad, spazieren im Park oder mit dem Hund durch den Wald. Und das Wandern war des Deutschen schon immer eine große Lust. Was bei einem ersten (oder zweiten) Wanderurlaub so alles zu beachten ist, hat luckx – das magazin recherchiert.

Wandern boomt

Bewegung ist im Urlaub angesagter denn je. Da wird gesegelt, gerudert, geradelt, gewandert. Insbesondere wer bisher wenig Erfahrung hat, dem brennen viele Fragen auf der Zunge. So stellt sich vorab generell die Fitnessfrage. Denn mit einem geringen Fitnesslevel – oder andersherum – , mit einem zu hohem Anspruchslevel an die Wanderroute, wird alles zur Qual. Es muss schon alles zueinander passen. Wer also eine mehrtägige, mehrere Stunden dauernde Hochgebirgswanderung absolvieren möchte, wird in Flipflops scheitern. Da drückt jeder Ast und jedes Steinchen auf dem Weg. Genauso ist es dann auch mit der Fitness. So eine Tour ist nur mit passender Vorbereitung zu absolvieren.

Doch für jedes Fitness-Level gibt es passende Reisen. Bei Einsteigertouren ist ein Vorabtraining bei normaler Kondition in der Regel nicht nötig. Wer gern üben möchte, unternimmt vorab ein paar lockere Touren vor der Haustür.

Einsteigertouren

Anfänger starten am besten mit rund zwei Stunden reiner Gehzeit – plus Pausen. Einsteiger schaffen in dieser Zeit rund acht Kilometer. Bei Geübten können zehn bis zwölf Kilometern veranschlagt werden. Wichtig sind die Pausen. Nicht nur wegen der schönen Aussicht. Durchschnittlich alle zwei Stunden sollten diese eingeplant werden. Wenn es warm ist, kommen regelmäßige Trinkpausen dazu. Auch nach einem steileren Aufstieg gibt es eine Verschnaufpause.

Wer eine Gruppenreise mitmacht, grübelt meist darüber, was passiert, wenn er das Tempo nicht halten kann. Das kommt zwar selten vor – falls doch, findet der Reiseleiter eine individuelle Lösung. Der Urlauber kann etwa die Route verkürzen und sein Guide organisiert für ihn eine vorzeitige Rückfahrt zum Hotel. Möglich ist auch, dass er an einem Treffpunkt pausiert – etwa in einem Café –, bis die Gruppe zurückkommt. Wenn sich jemand morgens nicht fit fühlt, bleibt er entweder im Hotel oder fährt – falls ein Standortwechsel ansteht – im Transferbus mit, der auch das Gepäck transportiert. Es gibt viele Möglichkeiten, niemand muss Sorge vor einer Überforderung haben.

Ausrüstung

Wer bisher noch keine Wandererfahrung hat, dem kann eine Beratung im Sport- oder Outdoorladen helfen. Doch aufgepasst. Es muss nicht der teuerste und größte Rucksack sein. Für eine Wanderreise oder eine kurze Wanderung von ein paar Stunden reicht ein kleineres Rucksackmodell mit maximal 25 bis 30 Litern völlig aus. Diese Rucksäcke wiegen leer unter ein Kilogramm. Trotzdem sollte insgesamt nicht mehr als 4 bis 5 kg auf den Schultern transportiert werden. Je leichter, desto angenehmer wird die Tour.

Wer möchte, geht am Stock. Geeignet sind Wanderstöcke, die in der Länge verstellbar und klein zusammenlegbar sind. Dann lassen sie sich gut im Rucksack als auch im Flieger transportieren. Bergauf kann dann eine etwas kürzere Länge gewählt werden und bergab wird der Stock verlängert.

Entscheidend sind gut passende Wanderschuhe und ‑socken. Auch wenn die meisten Wanderschuhe heute nicht mehr „eingetragen“ werden müssen, so sollten doch vorab die Schuhe einige Male getragen werden. Denn nicht jeder Schuh harmoniert mit jedem Strumpf. Darüber hinaus entsteht ein gutes Gefühl, wie das Gehen mit Wanderschuhen so ist. Im Übrigen eignen sich auch feste Laufschuhe, die über eine stabile Sohle verfügen. Denn die ersten Wanderungen gehen meist über gut ausgebaute Wege. Mit Geröllfelder ist nicht zu rechnen. Und in südlichen Ländern hat es den Vorteil, dass die Füsse nicht so schwitzen.

Wer dann einer Erkältung vorbeugen möchte, nutzt bequeme Funktionsbekleidung. Außen gegen Wind- und Wetter geschützt und innen trocken und warm. Wer mehrere Schichten übereinander trägt, ist sowohl am frühen morgen gegen Kälte geschützt, kann gegen Mittag trotz hochstehender Sonne munter wandern und hat am Abend wieder etwas gegen die Kühle parat.

Regenschutz, Trinkflasche und Proviantbehälter sollten ebenfalls nicht fehlen.

Wanderzeit

Wer in der Mittelmeerregion wandern möchte, sollte das Frühjahr oder den Herbst als Wanderzeit wählen. Optimal ist die Zeit von Ostern bis Juni und dann wieder ab September. Im Juli und August ist es dort zu heiß. Wer im Hochsommer wandern möchte, kommt in Nordeuropa auf seine Kosten.

Doch nicht immer passt die angebotene Gruppenreise in das persönliche Programm. Dann kann entweder auf ein Angebot eines Reiseveranstalter ausgewichen werden, der auch individuellen Wanderreisen anbietet. Diese sind meist gut vorbereitet mit GPS-Tracks, detaillierten Wegbeschreibungen und Karten. Scouts sollten jede Tour vorab getestet haben und eine ausführliche Beschreibung mit jeder Kleinigkeit liefern. Da ist ein Verlaufen – fast – unmöglich. Doch eine Notfallnummer gehört ins Gepäck.

Aber auch Wanderdestinationen bieten geführte und organisierte Wanderungen an. Mit einer Anfrage bei der Touristinfo lässt sich der richtige Weg finden.