Gesundheitsbeobachter

In der 1980-er Jahren wurden die ersten transportablen Herzfrequenzmessgeräte benutzt. Das Hamburger Unternehmen Uni-Life importierte diese vom finnischen Hersteller Polar für den deutschen Markt. Wenige erkannten den Sinn darin. Außer im Leistungssport und in der Sportmedizin fanden die Geräte kaum Verwendung, wie luckx – das magazin aus eigener Erinnerung weiß.

Datensammler

Die Genauigkeit bei der Herzfrequenzmessung entsprach fast dem eines EKGs. Doch leider war immer nur die Speicherung von einer Sporteinheit in der Uhr möglich. Danach mussten die Daten auf den PC übertragen werden. Ein mühsames Geschäft für Sportler, Trainer, Wissenschaftler und Mediziner. So blieben diese Geräte eher einer kleinen Gruppe vorbehalten.

Erst mit der Verbesserung der Speichertechnologie und möglichst kleiner Energiespeicher sind nun deutlich mehr Daten erfassbar. So traten die kleinen Armcomputer ihren Siegeszug auch für Freizeitsportler und eigentlich jeden an, der seine Gesundheit fördern wollte. Viele Deutsche nutzen diese sogenannten Wearables, um Fitness, Ernährung und Bewegung, aber auch Schlaf und Stresslevel im Blick zu behalten. Vor allem, um die eigene körperliche Aktivität zu steigern oder die Motivation aufrecht zu erhalten, können die Uhren nützlich sein.

Was sind Fitnesstracker?

Fitnesstracker sind nicht nur etwas für Sportler: Immer mehr Menschen nutzen die sogenannten Wearables auch im Alltag. So sind viele der Funktionen in der Lagen, einen gesunden Lebensstil zu unterstützen. Wenn sie zum Beispiel zu mehr Bewegung auffordern oder auch darauf hinweisen, dass schon wieder zu lange gesessen wurde. Fitnesstracker ähneln Armbanduhren, allerdings haben sie deutlich mehr Funktionen, die sich je nach Modell unterscheiden. Die meisten Tracker verfügen über folgende Grundfunktionen: Herzfrequenzmessung, Schrittzähler, Kalorienverbrauch und Schlafanalyse. Mit einem integrierten GPS-Tracker können sie zudem Strecken, Distanzen und Steigungen messen. Wer das Fitnessarmband über eine App mit seinem Smartphone verbindet, erhält eine Übersicht der gesammelten Daten. Anhand dieser Auswertungen lassen sich beispielsweise Ziele und Trainingsprogramme erstellen.

Interessierte sollten sich vor dem Kauf überlegen, welche Funktionen ihr Fitnesstracker haben soll. Außerdem ist es wichtig, vorab zu prüfen, ob das gewählte Modell mit dem eigenen Smartphone kompatibel ist. Nutzer, die intensiv Sport treiben und ihre Fortschritte genau tracken wollen, sollten in ein hochwertiges Modell investieren, da hier die Sensoren meist besser sind und die Daten genauer erheben. Ein Display hilft, auch während des Sports beispielsweise die Herzfrequenz im Blick zu behalten. Wer dagegen einfach nur mehr Bewegung in den Alltag integrieren will, für den reicht meist ein Einsteigermodell. Neben Design und Passform sollten Interessierte zudem die Akkulaufzeit bei der Kaufentscheidung berücksichtigen.

Fitnesstracker als medizinische Helfer

Fitnesstracker können aber nicht nur zu einem gesünderen und aktiveren Lebensstil beitragen, sondern auch bei bestimmten Krankheiten wie Diabetes Typ 2 helfen. Denn manche Anbieter ermöglichen es Diabetikern, ihre Werte über die App live mitzulesen und zu kontrollieren. So lässt sich sozusagen life verfolgen, welche Auswirkungen bestimmte Lebensmittel oder Sport auf diese Werte haben.

Durch die regelmäßigen Messungen der Fitnesstracker können Nutzer ihre Werte über einen längeren Zeitraum beobachten und festhalten. Manche Krankheiten wie zum Beispiel Herzkrankheiten können so rechtzeitig erkannt werden. Wenn das Gerät ein einfaches EKG aufzeichnen kann, ist der Arzt in der Lage, ein durchgemachtes Vorhofflimmern festzustellen. Auch die Sauerstoffsättigung im Blut können manche Wearables messen. Doch ersetzen diese multifunktionalen Geräte keine medizinischen Spezialarmaturen. Außerdem verfügen einige Fitnesstracker über eine Notruffunktion: Das Gerät erkennt Stürze, setzt automatisch einen Notruf ab und ortet den Träger.