Campingbilanz

Immer mehr Bundesbürger haben für sich das Camping entdeckt. Was früher eher für Reisende mit schmalen Geldbeutel galt, wird heute zunehmend auch in allen Einkommensschichten genutzt. Dabei unterscheiden sich aber die genutzten „Campingutensilien“ deutlich, wie luckx – das magazin feststellte.

Reisende

Ob mit Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil: In jeder dieser Kategorie gibt es eine Vielzahl von Reisenden. Betrachten wir einmal nur den Zelttourist, so finden wir hier von Discounter-Zelt bis zum Hilleberg-Expetitionszelt eine riesige Auswahl an Möglichkeiten. Genauso ist es beim Wohnwagen und Wohnmobil. Grenzen? Fast keine. Wer sich mit dem Gepäck nicht abmühen möchte, wählt dann die Unterkunft direkt auf dem Camping-Platz. Sei es ein Mobilheim, Baumhaus, Holzfass oder die Glamping-Unterkunft. Für jeden und jede ist etwas dabei.

Doch die Bilanz des letzten Jahres ist weiterhin coronagetrübt. Im Jahr 2021 zählen die Campingplätze in Deutschland nahezu 33.000.000 Übernachtungen. Die Übernachtungszahlen liegen somit drei Prozent hinter dem Vorjahr und ganze acht Prozent hinter dem Vor-Corona-Jahr 2019. Zwar stellte die Campingbranche mit fast 9.5 Millionen Übernachtungen im August einen neuen Rekord auf, doch konnten die Verluste der ersten Jahreshälfte dadurch nicht ausgeglichen werden. Die Auswirkungen des langanhaltenden Verbots touristischer Übernachtungen, welches sich teilweise bis in den Juni hineinzog, machen sich somit stark bemerkbar. Auch die Extremwetterbedingungen der Hochwasserkrise im Juli stellten einen erneuten Rückschlag für Campingbetriebe im Westen Deutschlands dar. Diese hatten nicht nur mit den durch das Hochwasser entstandenen Schäden, sondern auch mit Imageschäden als Krisenregion zu kämpfen. Für Rheinland-Pfalz verursachte dies im Gesamtergebnis ein Minus von 29%.

Ländervergleich

Die meisten Übernachtungen verzeichnen die Bundesländer Bayern (6.127.491), Schleswig-Holstein (5.334.511) und Mecklenburg-Vorpommern (4.825.200). Insbesondere Bayern und Schleswig-Holstein konnten von den frühen Öffnungsstrategien der Länder profitieren. Trotz des erneuten Minus im Ganzjahresergebnis blickt Christian Günther, Geschäftsführer des BVCD, positiv auf das neue Jahr: „Der Campingtrend bleibt weiterhin ungebremst. Die Rekordübernachtungen im August in Verbindung mit der hohen Zahl der Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen verdeutlichen, das Camping als naturnahe und sichere Urlaubsform weiterhin attraktiv ist. Werden die geplanten Öffnungsschritte der Bundesregierung realisiert und weitere Beherbergungsverbote vermieden, können für 2022 Übernachtungszahlen auf einem Vor-Corona-Niveau erwartet werden.”