Radwege

Radfahrer sehen sich gern als die wahrend Helden des Umweltschutzes. Deshalb bestärken sie sich in ihrer Meinung, besondere Rechte für sich geltend zu machen: Gegen die Fahrtrichtung Einbahnstraßen und Radwege zu befahren, Fußgängerüberwege ohne Absteigen zu benutzen, bei Rot Ampeln zu umfahren. Warum trotz wenige rüpelhafter Radfahrer das Radnetz ausgebaut werden muss, hat luckx – das magazin recherchiert.

Klimaziele erreichen

Eine Studie zeigt, dass die Bevölkerung rund um den Globus das Radfahren als essenziell für die Erreichung der Klimaziele wahrnimmt. Gleichzeitig gibt es große Unterschiede bei der Bereitschaft zum Fahrradfahren – abhängig davon, wie sicher Radfahren wahrgenommen wird. In den Niederlanden, dem Land mit der weltweit besten Infrastruktur für den Radverkehr, ist die Bereitschaft am höchsten. In Deutschland gibt es enormen Nachholbedarf bei sicherer Fahrradinfrastruktur. 42 Prozent der hier Befragten halten das Radfahren für gefährlich. Der Fahrradclub ADFC fordert durchgängige und sichere Radwege im ganzen Land.

Aus der Studie wird deutlich, je besser die Radinfrastruktur ist, desto sicher fühlen sich Raqdfahrer und desto mehr wird das Rad genutzt. Hier hat Deutschland noch Nachholbedarf: Fast die Hälfte der Bundesbürger sagt, dass sie das Radfahren zu gefährlich findet. Das zeigt, wie viel Potenzial bei der klimafreundlichen Umgestaltung des Verkehrs verschenkt wird. Kaputte Radwege oder der Zwang, dass Radfahrende die Fahrbahn mit dem schnellen Auto- und LKW-Verkehr teilen müssen, fördert nicht die Radnutzung. Deshalb fordert der ADFC, durchgängige und sichere Radwegenetze in allen Städten und Dörfern zu schaffen. Menschen jeden Alters sollten das Rad anstelle des Autos benutzen können. Zur fahrradfreundlichen Umgestaltung der Straßen wird eine Reform des Straßenverkehrs­gesetzes erforderlich sein.

Sichere Radinfrastruktur

Laut Studie sind drei Viertel aller Deutschen der Ansicht, dass dem Fahrrad eine wichtige Rolle bei der Reduzierung des Verkehrsaufkommens und der Treibhausgase zukommt. Trotzdem nutzen sie selbst auf kurzen Strecken unter zwei Kilometer viel häufiger das Auto. Wohl auch, weil 42 Prozent der Befragten das Radfahren für zu gefährlich halten. Ganz anders in den Niederlanden: Dort haben nur 14 Prozent Sicherheitsbedenken beim Radfahren. Auf kurzen Strecken ist das Fahrrad dort das mit Abstand am häufigsten genutzte Verkehrsmittel. Den Zusammenhang zwischen als sicher wahrgenommener Infrastruktur und der Häufigkeit der Fahrradnutzung konnte die Studie jetzt weltweit nachweisen.