Wohnmobil aufgebrochen

Vor 20 Jahren wurden noch rund vier Mal so viele Fahrzeug-Einbrüche gemeldet wie heutzutage. Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt aber: Campern bleibt nach einem Wohnmobil-Einbruch nur wenig Hoffnung, das Diebesgut zurückzubekommen. Wie sich Einbrüche vermeiden lassen, hat luckx – das magazin recherchiert.

Vorsicht ist besser

Fast jeder Camper hat schon die verschiedensten Geschichten über Einbrüche in Wohnmobile und Wohnwagen gehört. Bisher hatten wir von luckx – das magazin „nur“ einen Einbruch mitten in einer Großstadt in einer belebten Straße. Zwar gab es vorher schon zwei Versuche. Doch nach dem Einbruch haben wir die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Seitdem wurde kein weiterer Versuch festgestellt. Woran es gelegen hat . . . Wahrscheinlich sind es immer wieder die kleinen Details, die Einbrüche verhinderten. Deshalb hier einmal die üblichen Maßnahmen, welche von vielen Campern empfohlen werden.

Wohnwagen und Wohnmobile werden immer wieder im Urlaub ausgeraubt. Sie sind besonders bei Dieben und Einbrechern beliebt, da oftmals keine großen Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden und sie deshalb schneller aufzubrechen sind als Häuser oder Wohnungen. Zum einen sind diese Fahrzeuge durch die geringe Sicherheitsstruktur sehr anfällig für Einrüche und auf der anderen Seite wird ein Einbruch nicht erwartet. Denn „wir sind ja im Urlaub“. Alles Böse ist weit weg. Doch wie kann man sich vor einem Einbruch schützen?

Sicher in den Urlaub

Bevor es mit dem Wohnmobil in den Urlaub geht, lassen sich bereits vorab einige Maßnahmen ergreifen, um das Hab und Gut auch auf Reisen zu schützen. Die einfachste Regel: Weniger ist mehr. So sollten nur die notwendigsten Wertsachen mit in den Urlaub genommen und von allen Fahrzeug- und Ausweispapieren Kopien angefertigt werden. Teurer Schmuck und zu viel Bargeld sollte zu Hause bleiben. Bei einem Ausflüge sollten alle wesentlichen Wertsachen mitgenommen werden. So wird verhinderst, dass Einbrechende durch die offen liegenden Wertsachen in Versuchung geführt werden. Wenn du doch etwas im Wohnmobil oder im Camper lassen musst, dann verteile deine Kostbarkeiten lieber an mehreren Verstecken oder bringe sie in einem separat eingebauten Safe unter.

Gasmelder

Viele Camper werden oft auch nachts auf einem abgelegenen Stellplatz ausgeraubt. Einige von ihnen sind der Meinung, sie wären von Narkosegas betäubt wurden, damit sie den Einbruch nicht bemerkten. Ein Gasmelder gibt rechtzeitig bei ausströmenden Gasen Alarm. Allerdings ist eine solche Einbruchmethode eher unwahrscheinlich, da dieses Gas sehr teuer ist und die Handhabung schwierig. Der Nutzer kann leicht selbst betäubt werden. Beweise für solche Taten gibt es bis jetzt kaum. Dennoch soll fürs eigene Wohlbefinden ein Gasmelder verbaut sein. Auch wenn die Gasanlage alle zwei Jahre geprüft werden sollte, so kann trotzdem ein Mangel auftreten.

Einbruch verhindern

Durch eine Alarmanlage, Kameras oder Einbruchhilfen kann das Wohnmobil zusätzlich geschützt werden. Hier eignen sich etwa Tür- und Fenstersicherungen oder Spanngurte und Ketten, die durch die Armlehnen gezogen werden, um das Öffnen der Fahrerhaustüren von außen zu verhindern. Außerdem schrecken solche Maßnahmen viele Einbrechende davon ab, es auch nur zu versuchen. Denn Einbrecher wollen schnell ihren Job erledigen. Jedes Hindernis versucht Zeit, um dies zu überwinden.

Natürlich lässt sich prinzipiell Diebstählen und Einbrüchen vorbeugen, wenn das Fahrzeug auf offiziellen Camping- oder Wohnmobilplätzen abgestellt ist. Diese haben oft Schranken und sind auch nachts durch Personal und oder zusätzliche Kameras bewacht. Zudem befinden sich dort viele andere Gäste, dass ein Diebstahl schnell bemerkt werden kann. Das schreckt auch viele Einbrecher ab und sie meiden diese Plätze in der Regel.

Zudem befinden sich die Stellplätze für Wohnmobile oft sehr zentrumsnah in Städten. Das hat den Vorteil, dass du nicht einen abgelegenen Campingplatz anfahren musst, sondern trotzdem in der Nähe der Zivilisation parken kannst. Diese Plätze sind daher auch intensiver überwacht und bieten so weniger Gelegenheiten für einen Einbruchsversuch. Das ist aber keine Garantie – siehe oben.

Nun ist es immer einfach gesagt, nicht auf abgelegenen Rast- und Parkplätzen an der Autobahn zu übernachten oder wild zu campen. Wer häufig unterwegs ist, ist meist froh, überhaupt einen Stellplatz zu finden. Denn Wohnmobil- und Wohnwagen-Fahrer stehen im Wettbewerb mit LKW-Fahrern. Und nach 17 Uhr sind sowieso alle Parkplätze an Autobahnen und Rastplätzen belegt. Doch übermüdet weiter zu fahren, ist ein sehr großes Risiko.

Dort wo Stellplätze knapp sind, hilft es vielleicht, für die Nacht einen ruhigen Platz zu suchen und tagsüber auf einen belebten Parkplatz das Fahrzeug abzustellen. Doch Fahrzeuge werden auch tagsüber aufgebrochen. Daher ist es auf jeden Fall ratsam, dass die Tour gut geplant wird. So lässt sich schon vorab überlegen, wo das Wohnmobil oder der Camper abgestellt wird.

Was tun bei einem Einbruch?

Wenn es bereits zu spät ist und ein Einbruch tatsächlich stattgefunden hat, kann man oft nicht viel tun. Allerdings sollte umgehend die Polizei des jeweiligen Urlaubslandes verständigt und der Einbruch gemeldet werden. Schnelles Handeln ist wichtig, um zum Beispiel Kreditkarten zu sperren. Den manchmal können die Täter doch gefasst werden. Oft mehren sich die Hinweise oder Augenzeugenberichte. Manche Diebe haben es auf bestimmte Regionen oder Parkplätze abgesehen und können so von der Polizei ermittelt werden.

Wem Pass und weitere wichtige Unterlagen gestohlen wurden, sollte direkt mit dem Konsulat Kontakt aufnehmen und einen Termin für die Ausstellung eines Ersatzpasses vereinbaren. Auch sollte die Versicherung und gegebenenfalls Automobilclubs informiert werden, wenn zusätzliche Versicherungen bestehen. Automobilclubs haben meist landeskundige, deutschsprechende Experten vor Ort, die schnell und unkompliziert Hilfe leisten können. Uns hat der ADAC schon mehrfach mit Rat und Tat zur Seite gestanden.

Leider gibt es auch auf einem offiziellen Campingplatz keinerlei Haftung. Wenn also etwas gestohlen wurde, musst jeder selbst dafür aufkommen. Daher lohnt es sich, die Zeit in eine gute Versicherungsberatung zu investieren. Es gibt inzwischen diverse Campingversicherungen und auch eine Inhaltsversicherung für Gegenstände und Reisegepäck sind in solchen Fällen eine gute Wahl.

Fazit

Wer trotz guter Sicherheitsvorkehrungen doch einmal ausgeraubt wird, hat gut vorgesorgt. Wer dann noch ein passende Versicherung abschließt (Diebstahl, Hausratversicherung) kann darauf hoffen, dass die Schäden ersetzt werden. Wichtig ist auch, mit einem guten und sicheren Gefühl in den Urlaub zu starten. Nur so der Urlaub zur Entspannung und Erholung beitragen. Denn wer sich täglich darüber Sorgen macht, dass das Fahrzeug aufgebrochen und er beraubt wird, wird an jeder Ecke einen Einbruch oder Diebstahl erwarten. So ein Urlaub macht für alle Beteiligte keinen Spaß. Mit guter Vorbereitung kannst der Camping- und Wohnmobilurlaub voll und ganz genossen werden.