Grüne Verpackung

In den letzten Jahren haben wir gelernt, dass mit der Farbe grün Nachhaltigkeit und Ökologie verbunden ist. Jedenfalls sein sollte. Doch vielfach blieben grün verpackte Produkte den Beweis schuldig. Doch wie können Verbraucher sicher sein, das richtige Produkt gegriffen zu haben. Luckx – das magazin hat recherchiert.

Versprechen

Nachhaltigkeit zu versprechen ist das eine. Doch auch dieses Versprechen einzulösen, ist eine große Herausforderung. Eine grüne Verpackung recht dabei nicht aus. Deshalb greifen immer mehr Anbieter auf bekannte oder weniger bekannte Siegel zurück. Doch das Angebot an Nachhaltigkeitssiegeln ist unüberschaubar geworden. Luckx – das magazin versucht ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen. Dabei konzentrieren wir uns hier auf Bekleidung. Ob das jeweilige Produkt tatsächlich umweltschonender ist und wir nicht vom Greenwashing geblendet werden, scheint dabei wohl auch nicht garantiert zu sein. Oder doch? Schauen wir uns deshalb einige Siegel an.

Bei Nachhaltigkeitssiegel handelt es sich um Zertifizierungen, die von verschiedenen Organisationen, Vereinen, Verbänden oder staatlichen Stellen an bestimmte Produkte oder Brands ausgegeben werden. Um ein entsprechendes Siegel tragen zu dürfen, müssen sich Unternehmen an bestimmte Standards und Vorgaben halten. Erst wenn alle Kriterien erfüllt sind, werden die Produkte mit dem entsprechenden Siegel zertifiziert. Für Verbraucher bedeutet das ein Plus an Transparenz und Sicherheit. Die Siegel sollen eine Orientierung bieten, wenn man auf der Suche nach nachhaltigen Produkten unterwegs ist. Doch sollte dabei jeden bewusst sein, dass diese Zertifizierung bezahlt werden muss.

Sind Nachhaltigkeitssiegel wichtig?

Nachhaltigkeit ist ein Megatrend und das nicht nur auf Konsumentenseite, auch Unternehmen haben die Bewegung längst entdeckt und sich zunutze gemacht. Bedauerlicherweise handelt es sich bei den Slogans und Labels aber nicht immer um ehrliche umweltschonende Prozesse und Produkte, sondern um leere Versprechen, die den Absatz ankurbeln solle. Denn Unternehmen wissen, dass Verbraucher bevorzugt Produkte kaufen, die als nachhaltig deklariert sind. Leider gibt es in diesem Bereich noch viele Grauzonen und schwarze Schafe. Dabei sollen Nachhaltigkeitssiegel für Transparenz und Orientierung sorgen. Damit werden Unternehmen und Produkte ausgezeichnet, die ihre Prozesse tatsächlich nachhaltiger gestalten. Wichtig ist zu wissen, dass die einzelnen Siegel ganz unterschiedliche Schwerpunkte und Kriterien haben.

Die Fair Wear Foundation

Bei der Fair Wear Foundation handelt es sich um eine internationale Non-Profit-Organisation. Sie kontrolliert die Arbeitsbedingungen in den Herstellungsländern. Ziel ist es, internationale Sozialstandards durchzusetzen. Die Arbeitsbedingungen werden regelmäßig vor Ort überprüft. Namhafte Hersteller wie Vaude, Schöffel, Deuter, Salewa, Ortovox oder Mammut haben sich der Organisation bereits angeschlossen. Im Gegensatz zu vielen anderen Siegeln, steht hier nicht das ökologische Handeln, sondern soziale Aspekte im Fokus, die mindestens genauso wichtig sind.

Bluesign

Das Siegel Bluesign bezieht sich auf die komplette Wertschöpfungskette und beruht auf den folgenden fünf Kriterien: Ressourcenproduktivität, Verbraucherschutz, Gewässerschutz, Immissionsschutz, Arbeitssicherheit. Unternehmen, die sich mit dem Bluesign-Siegel auszeichnen möchten, müssen ihre Rohstoffe bereits vor der Produktion auf diese Kriterien überprüfen lassen. Erst wenn alle der genannten Prinzipien erfüllt sind, darf ein Unternehmen das Bluesign-Siegel auf deren Produkte abdrucken.

Die Siegel von Oeko-Tex

Beim Öko-Tex100 Standard handelt es sich um ein weltweites Prüfsystem für Produkte. Dazu zählen nicht nur die Textilien, sondern auch Knöpfe, Reißverschlüsse oder Fäden. In den Standard fließen gesetzliche Regeln, wie verbotene oder besorgniserregende Substanzen, automatisch ein. Mit Standard 100 by Oeko-Tex werden Produkt auf ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit hin ausgezeichnet. Es gilt für alle Verarbeitungsstufen in der Textilproduktion.

Das Made-in-Green-Siegel von Oeko-Tex ist eines der strengsten Siegel am Markt. Es sorgt dafür, dass die Produkte auf Schadstoffe geprüft sind. Zudem garantiert es die nachhaltige Produktion und faire und soziale Arbeitsbedingungen in allen beteiligten Betrieben

Step by Oeko-Tex garantiert Nachhaltigkeit in der ganzen Produktionskette von den Rohstoffen bis zum fertigen Produkt.

Global Organic Textile Standard (GOTS)

Produkte, die das GOTS Siegel tragen, sind auf eine komplett umwelt- und sozialverträgliche Art hergestellt worden. Zudem enthalten die Produkte mindestens 70 Prozent Naturfasern, die aus kontrolliertem biologischem Anbau stammen. Der Standard ist weltweit gültig. Wird fortgesetzt.