Lebensverlängerung

Ob es das ewige Leben gibt? Der Wunsch ist bei vielen vorhanden. Doch ob er eintrifft, ist weiterhin offen. Was aber bekannt ist, dass Sport und Bewegung gesundheitsfördernd sind und sozusagen das Leben verlängern können, wie luckx – das magazin recherchierte.

Schon wenig Bewegung hilft

Zeitmangel wird immer gern als häufigstes Hindernis für eine regelmäßige körperliche Aktivität angegeben. Doch nun konnte in einer Studie aufgezeigt werden, dass zwei Minuten intensive körperliche Aktivität, insgesamt 15 Minuten in der Woche, ein verringertes Sterberisiko bewirken kann. Laut Matthew N. Ahmadi von der University of Sydney weisen die Forschungsergebnisse darauf hin, dass das Ansammeln von intensiver körperlicher Aktivität in kurzen Phasen während der Woche dabei hilft, länger zu leben.

Eine zweite, ebenfalls im „European Heart Journal“ veröffentlichte Studie zeigt: Bei einer bestimmten Menge körperlicher Aktivität steht die Erhöhung der Intensität mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Zusammenhang. Laut Studienautor Paddy C. Dempsey von der University of Leicester und Forschern der University of Cambridge sowie dem Baker Heart and Diabetes Institute ist auch die Intensität wichtig. Beide Studien umfassen Erwachsene zwischen 40 und 69 Jahren aus der UK Biobank. Die Teilnehmer trugen an sieben aufeinanderfolgenden Tagen einen Activity Tracker am Handgelenk.

An der ersten Studie nahmen 71.893 Erwachsene ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs teil. Das Durchschnittsalter lag bei 62,5 Jahren. 56 Prozent der Teilnehmer waren Frauen. Die Forscher haben die Gesamtmenge der wöchentlichen intensiven körperlichen Aktivität und die Häufigkeit stark ansteigender Aktivitäten, die zwei Minuten oder weniger dauerten, untersucht. Sie wurden im Schnitt 6,9 Jahre lang beobachtet. Auch wurden die Zusammenhänge zwischen Ausmaß und Häufigkeit der intensiven körperlichen Aktivität mit dem Tod und dem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs untersucht. Ereignisse, die im ersten Jahr stattfanden, wurden von der Analyse ausgeschlossen.

Sterberisiko sinkt deutlich

Das Risiko von negativen Auswirkungen verringerte sich mit der Zunahme des Ausmaßes und der Häufigkeit von intensiven körperlichen Aktivitäten. Vorteile konnten bereits bei einem geringen Ausmaß festgestellt werden. Zum Beispiel verfügten Teilnehmer ohne intensive körperliche Aktivität über ein Sterberisiko von vier Prozent innerhalb der nächsten fünf Jahre. Das Risiko halbierte sich bereits mit weniger als zehn Minuten intensiver körperlicher Aktivität auf zwei Prozent. Es sank mit 60 Minuten oder mehr an Aktivität auf nur noch ein Prozent.

Im Vergleich mit nur zwei Minuten intensiver körperlicher Aktivität pro Woche standen 15 Minuten mit einem um 18 Prozent geringeren Sterberisiko und einer um 15 Prozent geringeren Wahrscheinlichkeit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung in Zusammenhang. Zwölf Minuten Aktivität wiederum standen mit einem um 17 Prozent verringerten Krebsrisiko in Verbindung. Mit einer vermehrten intensiven Aktivität ließen sich weitere Vorteile beobachten. Rund 53 Minuten Aktivität pro Woche standen mit einem um 36 Prozent geringeren Sterberisiko aufgrund jeder Ursache in Zusammenhang.

In Hinblick auf die Häufigkeit standen kurze Aktivitäten bis zu zwei Minuten durchschnittlich vier Mal am Tag mit einem um 27 Prozent verringerten Sterberisiko in Verbindung. Vorteile für die Gesundheit konnten aber bereits bei einer geringeren Häufigkeit der Aktivitäten festgestellt werden. Zehn kurze Aktivitäten pro Woche standen mit einem um 16 und 17 Prozent geringeren Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung und Krebs in Verbindung.

Die zweite Studie umfasste 88.412 Erwachsene ohne Herz-Kreislauf-Erkrankung. Das Durchschnittsalter lag bei 62 Jahren. 58 Prozent der Teilnehmer waren Frauen. Die Forscher bewerteten den Umfang und die Häufigkeit der körperlichen Aktivität. In einem nächsten Schritt wurde der Zusammenhang mit dem Auftreten einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, und zwar der ischämischen Herzkrankheit oder einer zerebrovaskulären Krankheit, analysiert. Die Teilnehmer wurden durchschnittlich 6,8 Jahre lang beobachtet.