Die Temperaturen und die Schneeflocken fallen. Da heißt es aufpassen. Nicht nur Schnee, auch Nässe und Nebel beeinflussen das Fahrverhalten in der kalten Jahreszeit. Die richtige Wahl der Reifen spielt bei winterlichen Straßenverhältnissen eine entscheidende Rolle für die Sicherheit, wie luckx – das magazin erfuhr.
Winterreifenpflicht?
Um es gleich vorweg zu sagen: Eine Winterreifenpflicht besteht nicht. Aber: wer bei winterlichen Straßenverhältnissen mit einem Fahrzeug ohne Winterreifen nach §2 StVO unterwegs sind, dem drohen 60 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg. Denn in Deutschland gilt eine situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet, dass Autofahrer bei Schnee, Glatteis und Schneematsch ausschließlich mit Reifen fahren dürfen, die auch bei diesen Bedingungen die nötige Sicherheit bieten. Die Höhe der Strafe bei Verstoß gegen diese Pflicht macht die Bedeutung von Reifen für die Fahrsicherheit deutlich: Beim Fahren sind sie der einzige Kontaktpunkt mit der Fahrbahn. Deshalb haben Winterreifen ein spezielles Profil, das auf vereisten und schneebedeckten Straßen für besseren Grip sorgt. Sie können anhand des geprüften dreigezackten Bergsymbols mit der Schneeflocke an der Flanke der Reifen identifiziert werden.
Neben Schnee sorgen auch Nebel und Regen für Herausforderungen beim Autofahren im Winter. Mit einer gründlichen Vorbereitung sowie der richtigen Fahrweise sind Autofahrer sicherer unterwegs.
Mit richtigen Reifen unterwegs
Bei fallenden Temperaturen sowie eisigen und glatten Straßen steigt das Risiko für Autofahrer, die Kontrolle über ihr Fahrzeug zu verlieren. Daher sollten sie noch vor dem ersten Schneefall geeignete Vorsichtsmaßnahmen treffen und den Fahrstil anpassen. Die Reifen spielen dabei eine wichtige Rolle: So hängt das sichere Fahren bei Schnee und Nässe von der Profiltiefe, dem Profildesign und der Gummimischung der Reifenlauffläche ab. Je geringer die Profiltiefe, desto geringer ist die Bremsleistung auf nassen und schneebedeckten Straßen. So hat der Gesetzgeber eine Mindesttiefe von 1,6 Millimetern vorgeschrieben. Diese darf keinesfalls unterschritten werden. Außerdem sorgt der richtige Reifendruck für ein besseres Handling und eine optimale Kraftstoffeffizienz.
Gut vorbereitet
Damit Autofahrer auf schneebedeckten und vereisten Straßen sicher unterwegs, sollten sie einige Regeln beachten. Insbesondere im Winter ist eine vorausschauende Routenplanung sinnvoll. Dazu gehört, sich über die aktuelle Wetter- und Verkehrslage zu informieren, um auf mögliche Schwierigkeiten vorbereitet zu sein. So sind bevorzugt Hauptstraßen zu nutzen, da diese zuerst geräumt und gestreut werden. Außerdem sollte das Auto inklusive aller Scheiben von Eis und Schnee befreit werden und der Behälter der Scheibenwaschanlage mit einem Frostschutzmittel aufgefüllt werden, damit das Wasser nicht auf der Windschutzscheibe gefriert.
Ob beim Bremsen, Lenken, Beschleunigen oder Schalten: bei Fahren im Schnee und bei Eis sollte stets langsam und behutsam agiert werden. Eine vorausschauende Fahrweise ist angesagt. Auch sollte möglichst immer mit Abblendlicht gefahren werden. Abrupte Beschleunigungen sind zu meiden. Mit einem größeren Abstand zum Vorausfahrenden ist immer ausreichend Zeit zum Bremsen. Autofahrer sollten sanft und mit geringer Drehzahl beschleunigen. Bei einem Schaltgetriebe sollte außerdem zügig in einen höheren Gang geschaltet werden. Wenn das Heck ausbricht und das Fahrzeug zu rutschen beginnt, gilt es Ruhe zu bewahren und leicht gegenzulenken. Die Hände bleiben dabei immer am Lenkrad und der Fuß fern vom Bremspedal. Bei nicht geräumten Straßen ist es besonders wichtig, keinesfalls in der Spur des vorausfahrenden Autos zu fahren, sondern im frischen Schnee. Der Schnee in der Fahrspur verdichtet sich schnell zu Eis und ist deshalb rutschiger.
Sicherheit bei Regen
Auch wenn es regnet, verändern sich die Fahrbedingungen. So beeinträchtigt Regen nicht nur die Sichtverhältnisse, sondern erschwert auch das Bremsen. Zudem besteht das Risiko einer Aquaplaning-Situation. Die Grundvoraussetzung für eine sichere Fahrt an regnerischen Tagen sind neue beziehungsweise gut erhaltene Reifen mit einer optimalen Profiltiefe. Nicht zuletzt spielt das Verhalten des Autofahrers eine zentrale Rolle für die Sicherheit. Um künftige Regenfahrten souverän zu meistern, sind drei goldene Regeln zu befolgen: 1. Geschwindigkeit beachten. Je langsamer gefahren wird, desto höher ist die Kontrolle über das Fahrzeug und das Bremsen wird einfacher. 2. Licht einschalten: Das Abblendlicht sorgt für eine bessere Sicht und Sichtbarkeit. 3. Abstand zu anderen Fahrzeugen: Bei nassen Fahrbahnen verlängert sich der Bremsweg.