Olivenöl ist ein gesundes Nahrungsmittel. Das wurde in vielen Studien bestätigt. Doch leider ist es so, dass es nicht genug Olivenöl von hoher Qualität gibt. Deshalb kam es in der Vergangenheit (und auch heute) immer wieder zu Mauscheleien. Nicht zum Verzehr bestimmtes Öl wurde mit „gutem“ Olivenöl verschnitten. Worauf geachtet werden solltet, hat luckx – das magazin recherchiert.
Qualitätsanspruch
Um es gleich vorweg zu nehmen: Aufgrund der Panscherei in den vergangenen Jahren haben gerade wissenschaftliche Untersuchungen etwas zu Tage gebracht. So lässt sich die Qualität gerade beim Olivenöl trotzdem exakt feststellen. Und nicht nur das: Auch die Herkunft lässt sich trotz Mischung exakt bestimmen – bis in einzelne Regionen hinein. So lässt sich zum Beispiel genau nachverfolgen, wie italienische Olivenöl mit griechischen Olivenöl von der Peloponnes veredelt wird. Denn dort, so sagen es jedenfalls die ortsansässigen Griechen, kommt das beste Olivenöl her.
Vor mehr als 3000 Jahren wurden die ersten Plantagen in Südeuropa angelegt: Oliven und das daraus gewonnene Olivenöl sind bis heute ein unverzichtbarer Bestandteil der Mittelmeerküche und tragen eine umweltfreundliche Rolle für den Schutz des Planeten. Zu den weltweit größten Produzenten gehören Spanien, Italien und Griechenland. Diese drei Länder produzieren gemeinsam rund zweidrittel des Weltmarktes. Wobei die Arbeitsverhältnisse sind massiv voneinander unterscheiden. Werden zum Beispiel in Spanien die Oliven aufgrund der landschaftlichen Gegebenheit mehr maschinell geerntet, so ist es in Griechenland aufgrund der gebirgigen Anbaugebiete vornehmlich Handarbeit. In Griechenland gibt es auch viele kleine Ölmühlen, die die Ernte vor Ort verarbeiten. In Spanien sieht es ganz anders aus. Dort sind es vorherrschend große Verarbeitungsfabriken, zu denen die Oliven mit großen LKWs transportiert werden müssen. Da kann es dann schon häufiger passieren, dass die Qualität leidet. Denn durch den langen Transportweg und die Ruckelei können die Oliven aufplatzen und fangen an zu vergären.
Umweltverträgliche Olivenhaine
Olivenöl ist zu einer unverzichtbaren Zutat geworden, die den Geschmack jeder Küche der Welt bereichert und ihr eine gesunde und schmackhafte Note verleiht, die jeder schätzt. Dass die deutschen Verbraucher in den letzten Jahren verstärkt zu Olivenöl greifen, liegt an seinen vielen Vorzügen. Mit mehr als 200 Sorten, die allein nur in Spanien angebaut werden, bietet es zudem die größte Bandbreite an verschiedenen Aromen und Geschmacksrichtungen. Von bitter bis pfeffrig – der Geschmack hängt von der Olivenart, dem Anbaugebiet, dem Reifegrad der Früchte, den Bodenverhältnissen und den klimatischen Bedingungen ab. Olivenöle aus Europa werden nicht nur unter sehr strengen Produktions- und Qualitätsstandards hergestellt. Auch beim Thema Nachhaltigkeit können sie punkten. Europäisches Olivenöl ist eines jener pflanzlichen Zukunftsprodukte, das zur Erhöhung der Biodiversität beiträgt und alle Anforderungen erfüllt, um als umweltfreundliches Produkt zu gelten. Olivenöl ist die Frucht des seit Jahrtausenden rund um das Mittelmeer gesammelten Know-hows, das sich an alle richtet, die gesunde Elemente in ihre tägliche Ernährung integrieren möchten, die darüber hinaus Lebensmittelsicherheit und Nachhaltigkeit garantieren.
Alle europäischen Olivenölländer arbeiten an der Verbesserung des Anbaus von Olivenbäumen und investieren kontinuierlich in branchenführende Technologien. In dieser Hinsicht hat sich der Olivenanbau als wirksame Barriere gegen den Klimawandel erwiesen. Nach Schätzungen des Internationalen Olivenrats (einer zwischenstaatlichen Einrichtung der Vereinten Nationen) binden Olivenbäume für jedes Kilogramm Olivenöl, das weltweit produziert wird, bis zu 11 Kilogramm CO2 im Boden. Somit ist diese Pflanze allein in der Lage, bis zu einem Drittel aller Treibhausgasemissionen zum Beispiel in Andalusien, dem wichtigsten Olivenölanbaugebiet Spaniens und der Welt, auszugleichen. Spanien besitzt 25 % der gesamten Olivenanbauflächen der Welt. Darüber hinaus sind Oliven die wichtigste Kulturpflanze des ökologischen Landbaus in dem Land am Mittelmeer und eines Anbausystems, das in ganz Europa 650.000 Hektar, d. h. 25 % der Gesamtanbaufläche, umfasst.
Europa ist der weltweit größte Produzent von Olivenöl
Der Schwerpunkt liegt also auf einem Produkt, das in Europa von großer Bedeutung ist. Etwa 70 % des weltweit konsumierten Olivenöls stammt aus Europa. Wie der EU-Bericht „Agricultural Outlook 2021-31″ vom 10. Dezember 2021 feststellt, wird erwartet, dass die europäische Produktion durchschnittlich um circa 1 % pro Jahr wächst und 2031 einen Umfang von 2,5 Millionen Tonnen erreicht – 22 % mehr als im Jahr 2020. Die Anbaufläche für Olivenbäume wird in den folgenden Jahren als stabil erwartet, während der Anstieg der europäischen Produktion vor allem auf steigende Erträge durch neue Plantagen, Bewässerungssysteme und die kontinuierliche Verbesserung der landwirtschaftlichen Bedingungen für die Bäume zurückzuführen sein wird.