Hauptsache ans Meer

Ob Meer oder Berge – für viele Mitmenschen ist eine Auszeit „lebenswichtig“. Doch ob Berge oder Meer – da gibt es immer persönliche Vorlieben. Einen Sommerurlaub ohne Strand, Sonne und Meer können sich nur wenige vorstellen. Doch auch der Winter zieht immer wieder Meerhungrige an die Küsten, wie luckx – das magazin recherchierte.

Nordsee oder Ostsee?

Ob Nordsee oder Ostsee oder Mittelmeer – das sind jedenfalls die Lieblingsreiseziele der Deutschen. Dabei steht seit den Corona-Jahren die deutsche Küste im Mittelpunkt der Reisedestinationen. Und in Krisenzeiten wird der Urlaub für viele zum wichtigen Resilienzfaktor. Ob „zurück nach Westerland“ oder zum Kitesurfen nach St. Peter-Ording, andere sehnen sich nach dem Darß, den Kreidefelsen, dem „salzigen Wind der Ostsee“. Urlaub an den beiden deutschen Küsten entpuppt sich bei der Frage nach den liebsten Reisezielen in Deutschland als absoluter Favorit. Das belegt eine aktuelle, bevölkerungsrepräsentative Online-Umfrage zum Reiseverhalten der Deutschen, die vom unabhängigen Marktforschungsinstitut HEUTE UND MORGEN durchgeführt wurde. Die beiden Küstenregionen kommen zusammengerechnet auf 54 %, dabei hat die Ostsee leicht die Nase vorn: 29 % fahren am liebsten an die etwas ruhigere und wärmere Ostsee, 25 % der Befragten bevorzugen den raueren Nordseewind.

Reiselust ungebrochen

Insgesamt ist die Reiselust der Deutschen ungebrochen. 86 % der Befragten gaben an, dass ihnen der Urlaub im Jahr 2023 sehr wichtig sei. Dabei dominiert das Heimatland als beliebtestes Reiseziel mit 53 %, gefolgt von Italien (22 %) und Österreich (17 %). Auffällig: Die Sicherheit in den Zielländern ist den deutschen Urlaubern besonders wichtig. Zugleich steigt das Bedürfnis, den lang ersehnten Urlaub rundum abzusichern. Nicht nur diese Studie zeigt, dass die Deutschen das Reisen nach Jahren der Pandemie jetzt wieder besonders genießen. Ob großer Sommer- oder Kurzurlaub wird für viele zum unverzichtbaren Resilienzfaktor. Obwohl sich die Reiseplanung in den letzten Jahren unter dem Einfluss von Krisen verändert hat, werden Sicherheit und Gesundheitsversorgung bei der Wahl des Ziellandes immer wichtiger. Außerdem hat die Absicherung bei Krankheiten an Relevanz gewonnen. Vor dem Hintergrund, dass im vergangenen Jahr für 45 % aller abgesagten Reisen eine Krankheit oder ein Unfall der Grund waren, sichern aktuell immer mehr Urlauber ihre Reisen über entsprechende Versicherungen umfassend ab.

Raus aus dem Alltag trotz unsicheren Zeiten

In herausfordernden Zeiten gewinnt das Thema Urlaub für viele Deutsche an Bedeutung: Für fast zwei Drittel (62 %) ist der Urlaub aufgrund der vielen negativen Nachrichten im Zuge vom Krieg in der Ukraine, Energiekrise, Inflation und Pandemie zu einem wichtigen Resilienzfaktor geworden. 61 % der Urlauber sagen, sie würden seit den Krisenmeldungen stärker auf einen positiven Ausgleich achten. Zu Hause ist es am schönsten: So lässt sich das Ergebnis nach der Frage der Lieblingsreiseziele interpretieren (hier waren Mehrfachnennungen möglich). Der Heimaturlaub dominiert bei den Top 5 Reisezielen mit 53 % deutlich, gefolgt von Italien (22 %) und Österreich (17 %). Neben klassischen Strand- und Badeurlauben (59 %) und Städtereisen (53 %) steht der Urlaub in den Bergen bzw. der Wanderurlaub hoch im Kurs (33 %).

Insgesamt fällt auf, dass das Bewusstsein für mögliche Risiken geschärft ist. Umso näher die Reise rückt, desto mehr werden aktuelle Meldungen und mögliche Risiken in Bezug auf das Reiseziel registriert. So jedenfalls antworteten 35 % auf die Frage, wie sich die Reiseplanung in den letzten zwei Jahren verändert habe. Auch das Bedürfnis nach einer Reiserücktrittsversicherung steigt. Das gaben 27 % der Befragten an.

Bei der Studie „Hand in Hand on tour“- HanseMerkur Reisestudie II wurden 3.230 Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren (bevölkerungsrepräsentativ nach Alter, Geschlecht und Bundesland zum Schwerpunkt „Reisen in Zeiten von Krisen“) befragt. Der erste Teil der Studie erschien im März 2022.