Wärme von der Sonne

Wenn sie denn scheint erfahren wir sehr genau, dass unsere Sonne uns und unsere Umwelt so richtig aufwärmen kann. Um dies zu nutzen, gibt es eine Vielzahl von technischen Entwicklungen. Eine davon ist die Solarthermie, die luckx – das magazin im Folgenden zeigt.

Kraft der Sonne

Zur Nutzung der Sonnenenergie werden meist nur die Fotovoltaik-Anlagen diskutiert. Doch daneben lassen sich Solarthermie-Anlagen ebenfalls zur direkten Warmwasserproduktion mithilfe dieser thermischen Solaranlage nutzen. Diese liefert Wärme für das Brauchwasser und auf Wunsch sogar zur Unterstützung der Heizung. Mit Solarthermie können auch ältere Eigenheime unabhängiger von fossilen Brennstoffen werden. Eine Heizungsmodernisierung ist eine gute Gelegenheit, eine solche Solaranlage gleich mit einzubauen.

Für eine reine Warmwasser-Solaranlage reichen in einem Einfamilienhaus fünf bis sechs Quadratmeter Flachkollektoren aus. Diese sollten möglichst den ganzen Winter über in der Sonne liegen und südöstlich bis südwestlich ausgerichtet sein. Die Montage ist auf einem Schrägdach oder auch auf einem Flachdach möglich. Dazu kommt ein Brauchwassertank von 300 bis 400 Litern Fassungsvermögen – zusammen eine Mehrinvestition ab 6.000 Euro zusätzlich zur reinen Heizungsanlage. Somit können bis zu 60 Prozent der jährlich benötigten Energie für die Warmwasserbereitung genutzt werden. Da die meiste Wärme in der hellen Jahreszeit produziert wird, kann die Heizungsanlage zwischen April und September meist sogar komplett ausgeschaltet werden. Wer eine Waschmaschine und einen Geschirrspüler mit Warmwasseranschluss besitzt, die das Wasser nicht erst intern erhitzen müssen, sondern es bereits warm aus dem Wasserhahn beziehen, spart zusätzlich bis zu 300 Kilowattstunden Strom im Jahr.

Wärme für Räume und Wasser

Gängige Kombi-Solaranlagen für Warmwasser und Heizungsunterstützung benötigen zehn bis 15 Quadratmeter Flachkollektorfläche. Besonders effizient bei geringerem Flächenverbrauch sind Vakuum-Röhrenkollektoren, die allerdings auch teurer und empfindlicher sind. Dazu kommt ein spezieller Pufferspeicher mit einem Volumen zwischen 600 und 1.000 Litern. Eine solche Anlage erzeugt übers Jahr rund zwei Drittel der Energie für die Warmwasserbereitung und spart in älteren Einfamilienhäusern bis zu 15 Prozent Brennstoff fürs Heizen. Dafür müssen noch einmal rund 12.000 Euro auf die Heizungskosten draufgelegt werden.

Förderungen

Die Auswirkungen der Investitionen auf das eigene Haus können vorab berechnet. Doch zuerst sollten Gespräche mit dem Schornsteinfeger und dem Heizungsinstallateur geführt werden. Die kennen sich auch mit den Förderbedingungen solcher Investitionen aus. So wird Solarthermie von der BAFA im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) mit einem Investitionszuschuss von bis zu 25 Prozent gefördert. Dazu kommen zehn Prozent für den Einbau einer effizienteren Heizung, außerdem gibt es oft örtliche Förderprogramme. Achtung: Die Förderung muss beantragt werden, bevor der Handwerker den Auftrag erhält.

Auch die Landesbausparkassen unterstützen bei der Planung und Finanzierung nachhaltiger, energetischer Sanierungsmaßnahmen mit zinsvergünstigten Krediten, die speziell auf die Finanzierung von Modernisierungs- und Energiesparmaßnahmen zugeschnitten sind.

Gesetzliche Sanierungspflichten

Wer eine Bestandsimmobilie kauft, erbt oder geschenkt bekommt, muss als Neubesitzer innerhalb von zwei Jahren nach Einzug einige energetische Sanierungspflichten nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) erfüllen. In Bezug auf die Heizung schreibt das GEG unter anderem vor, dass Heizungs- und Warmwasserrohre oder Armaturen in unbeheizten Räumen gedämmt werden müssen. Außerdem muss, wer nicht mindestens seit 1. Februar 2002 selbst im eigenen Haus wohnt, 30 Jahre alte Öl- und Gas-Heizungen austauschen. Betroffen von der Sanierungspflicht sind laut § 72 des GEG sogenannte Standard- und Konstanttemperaturkessel. Niedertemperatur- und Brennwertheizungen dürfen hingegen weiterlaufen. Beim Heizungstausch sollte bedacht werden, dass ab 2024 alle neu eingebauten Heizungen zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen gespeist werden müssen.