Winterurlaub

Urlaub kann so entspannend wirken. Auch wenn eine Reise mit Wohnwagen und Wohnmobil aufgrund der Vorbereitung und des täglichen Kümmerns um Stellplatz und Fahrzeug mit Arbeit verbunden. Urlaub mit dem Freizeitmobil ist wie zuhause, nur schöner, wie luckx – das magazin vielfach erfahren durfte.

Wintercamping

Wintercamping ist dabei noch einmal eine besondere Herausforderung. Heizen, Lüften, Transport und Gasverbrauch: das muss alles im Blick behalten werden. Dann lässt sich auch mit Wohnmobil und Wohnwagen ins Skivergnügen starten: Entspannter lässt sich der Winterurlaub nicht verbringen. Das rollende Winterdomizil bietet klare Standortvorteile, da es sich beispielsweise in unmittelbarer Nähe zu Skilift oder Piste parken lässt. Auch auf Komfort müssen Wintercamper – eigentlich – nicht verzichten. „Dank Flüssiggas gehören Wohlfühltemperaturen, Kochgelegenheit und heiße Duschen jederzeit zur Camping-Ausstattung“, sagt Markus Lau, Technikexperte beim Deutschen Verband Flüssiggas e.V. (DVFG). „Selbst wenn es draußen richtig kalt wird. Denn Propangas lässt sich ohne Probleme bis zu einer Temperatur von minus 42 Grad Celsius verwenden.“

Wärme, Kochen, Lüften

Eigentlich sind es alles Dinge, die auch zuhause beim Heizen, kochen und lüften zu berücksichtigen sind. Während des langen Skitages auf der Piste können Camper die Heizung in Wohnmobil oder Wohnwagen herunterdrehen – aber nicht ganz ausschalten. „Bei zu niedrigen Temperaturen kann Wasser im Wassertank oder in den Leitungen gefrieren. Es dehnt sich aus und kann so Frostschäden verursachen“, sagt Markus Lau. Außerdem wichtig: Das eingebaute Gaskochfeld niemals zum Heizen des Innenraums verwenden, da die offene Flamme der Luft Sauerstoff entzieht und giftiges Kohlenmonoxid entstehen kann. Deshalb unbedingt auch im Winter während des Kochens lüften. Ausgiebiges Lüften ist auch nach dem Duschen ein absolutes Muss. Denn bleibt die entstandene Feuchtigkeit im Inneren, kann sie Schimmelbildung begünstigen. Das Risiko ist umso größer, je stärker Wohnmobil oder Wohnwagen auskühlen. Am besten ist regelmäßiges Querlüften, also gegenüberliegende Fenster oder Türen gleichzeitig öffnen – bis neunmal am Tag für etwa zwei Minuten; also wie zuhause. Dabei die Heizung am besten ausschalten, um nicht unnötig Energie zu verbrauchen.

Und bevor es in den Urlaub geht, sollte unbedingt auf eine aktuelle Gasprüfung (G 607-Prüfung) geachtet werden, die alle zwei Jahre fällig ist. Dabei überprüfen zertifizierte Sachkundige u.a. auch die Abgasführung der Gasgeräte, so dass beispielsweise beim Betrieb der Heizung kein lebensgefährliches Kohlenmonoxid in den Wohnraum gelangen kann. Wer auf Campingplätze ohne gültige Gasprüfung übernachten möchte, kann abgewiesen werden. Jedenfalls entscheidet der Platzwart darüber, ob er nicht geprüfte Fahrzeuge aufs Gelände lässt.

Heizen während der Fahrt

Eine häufige Frage: Darf die Heizung in Wohnmobil oder Wohnwagen bereits während der Fahrt laufen, damit es am Ziel wohlig warm ist? Mit dem entsprechenden Equipment spricht nichts dagegen. „Um Flüssiggasgeräte wie die Heizung während der Fahrt zu betreiben, sind zwei Sicherheitseinrichtungen an der Flüssiggasanlage erforderlich: Crash-Sensor und Schlauchabbruchsicherung“, sagt Markus Lau. „Der Crash-Sensor verhindert einen unkontrollierten Gasaustritt bei einem möglichen Unfall. Die Schlauchabbruchsicherung stoppt den Gasfluss im Fall eines Lecks an der Schlauchleitung.“ Wichtig: Flüssiggasgeräte wie die Heizung nur nutzen, wenn das Fahrzeug im Freien ist. Auf keinen Fall in Parkhäusern oder Garagen. Auch während des Tankens ist die Nutzung tabu. Wer über eine Alde Heizung – also eine Warmwasserheizung – in seinem Fahrzeug verfügt, kann mit einem Anschluss an die Motorkühlung gleichzeitig den kompletten Innenraum heizen. Das spart Gas und heizt ordentlich ein.

Gasflaschen transportieren

Während der Fahrt gehören Flüssiggasflaschen in den speziellen Flaschenkasten des Wohnmobils oder Wohnwagens. Dort werden sie aufrechtstehend und festgezurrt transportiert. Meist bietet der Kasten Platz für zwei 11-Kilogramm Gasflaschen. „Vorschrift ist, die Ersatzflasche zugedreht zu transportieren und mit aufgesetzter Ventilschutzkappe“, sagt Markus Lau. Für die effiziente Nutzung der beiden Gasflaschen kann ein Gasdruckregler mit Umschaltautomatik sinnvoll sein. Ist die aktuelle Betriebsflasche leer, schaltet das Tool automatisch auf die Reserveflasche um. So geht die Heizung nicht plötzlich aus, wenn eine Flasche leer ist. Und niemand muss Sorge haben, beispielsweise nachts bei klirrender Kälte aufzuwachen und erst einmal die Gasflasche wechseln zu müssen. Doch aufgepasst: Es fehlt leider immer noch die Anzeige, wenn die erste Gasflasche leer ist. Deshalb am besten beide Flaschen regelmäßig kontrollieren. Sonst sind mitten in der Nacht beide Flaschen leer – und dann wird es richtig kalt.

Der Gasverbrauch beim Wintercamping hängt von zahlreichen Faktoren ab – beispielsweise Außentemperatur, Wärmedämmung des Fahrzeugs oder persönlichem „Wärmebedarf“. Als Faustregel gilt: Eine 11-Kilogramm Gasflasche dürfte bei winterlichen Temperaturen (zwischen minus 5 und 5 Grad Celsius) etwa zwei bis fünf Tage halten, wenn damit Heizung, Kocher, Warmwasserboiler und Kühlschrank betrieben werden.