Die bundesdeutsche Bevölkerung wird immer älter. Das zeigen nicht nur die knappen Rentenkassen, sondern auch die Nachfrage nach bestimmten Produkten und Reisen für ältere Mitmenschen. Doch wer nicht fit im Alter ist, kann weder das Reisen noch das Leben im allgemeinen genießen. Deshalb ist körperliche Fitness eine lebenslange Notwendigkeit, wie luckx – das magazin meint.
Unabhängig vom Alter
Ob jung oder alt, körperliche Fitness ist ein lebenslanges Muss. Sonst machen viele Dinge im Leben weniger Spaß. Wer schon einmal aufgrund einer Erkrankung oder Verletzung körperlich eingeschränkt war, wird das bestätigen. Deshalb gilt: Körperlich fit bleiben, Krankheiten vorbeugen, soziale Kontakte knüpfen, sich einfach gut fühlen – es gibt viele gute Gründe, regelmäßig Sport zu treiben. Und zwar unabhängig vom Alter. Je früher man damit beginnt, desto besser. Wer in jungen Jahren den sportlichen Anschluss verpasst hat, kann aber auch im Alter den Einstieg in die Fitness schaffen. Welche Sportarten für Senioren geeignet sind und warum Bewegung gerade im Alter so wichtig ist, sollen die folgenden Zeilen vermitteln.
Sportlich
Laut statistischem Bundesamt leben in Deutschland rund 11 Millionen Männer und fast 13,5 Millionen Frauen über 60 Jahre. Die Bestandserhebung 2022 des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), zeigt, dass 27 Prozent der männlichen und 15 Prozent der weiblichen Einwohner über 60 Jahre in Deutschland offiziell Mitglied in einem Sportverein in sind. Das bedeutet also noch viel Luft nach oben. So ist es längst wissenschaftlich bewiesen, wie wichtig Sport im Alter ist. So zeigt die PACE Studie der Sporthochschule Köln, dass sportlich aktive Senioren eine um knapp vier Jahre höhere Lebenserwartung haben. Und selbst Spätzünder, die erst nach ihrem 50. Geburtstag mit dem Sport angefangen haben, konnten ihr Sterberisiko im Vergleich zu Nicht-Sportlern halbieren. Eine andere Studie zeigt, dass körperliche Aktivität massive Gebrechlichkeit verhindern oder zumindest verzögern kann: Untersucht wurden Männer und Frauen zwischen 70 und 89 Jahren, die bereits leicht gebrechlich waren und die meiste Zeit im Sitzen verbrachten. Über zwei Jahre absolvierte die Hälfte der Probanden ein moderates Trainingsprogramm, die andere Hälfte ein Bildungsprogramm. Das Ergebnis: Durch ein leichtes Bewegungsprogramm mit rund 20 Minuten Gehen am Tag und zusätzlichen kleineren Übungen zu Kraft, Gelenkigkeit und Gleichgewicht waren die Teilnehmer der sportiven Gruppe fitter und konnten ihre Selbstständigkeit länger erhalten.
Darüber hinaus kann körperliche Aktivität den Einsatz von Medikamenten ersetzen oder zumindest reduzieren. Doch das sollte immer in Absprache mit den behandelnden Ärzten erfolgen. Und wenn die Ärzte zu einem andere Ergebnis kommen, sollte eine zweite Meinung von einem Sportmediziner eingeholt werden. Vor allem bei Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems oder z. B. bei Diabetes oder Depressionen kann Bewegung wie ein Medikament wirken.
Sport als Heilmittel
So kann zum Beispiel eine Kombination aus körperlicher Aktivität und zusätzlichem Krafttraining arteriellen Bluthochdruck senken. Zudem verbessert ein dosiertes Training die Herzfunktion und beugt Herzschwäche vor. Neben Diät und Medikamenten sollte bei Diabetes mellitus körperliche Bewegung die Therapie ergänzen, um den Insulineinsatz zu senken. Durch Sportarten wie z. B. Walken, Laufen, Skilanglauf oder auch mit Spaziergängen können Krankheiten wie Osteoporose und Wirbelsäulenbeschwerden am besten behandelt werden. Auch bei Demenz ist körperliches Training unverzichtbar: Es verbessert die Stimmung, stärkt die Kooperationsbereitschaft und senkt die Sturz- und Verletzungsgefahr. Darüber hinaus kann Sport viel für die Seele tun: Wer körperlich aktiv ist, kann das Selbstwertgefühl und die Stimmung steigern, Stress reduzieren und das Risiko von Depressionen und Angstzuständen verringern. Sport bietet eine gute Möglichkeit, um soziale Kontakte zu knüpfen und das soziale Leben zu bereichern, was insbesondere im Alter wichtig ist. Nicht zuletzt können körperlich aktive Senioren in der Regel länger unabhängig und mobil bleiben.
Was tun vor dem Start?
Vor allem Anfänger sollten sich vor Beginn einer Sportart vom Arzt untersuchen lassen, um sicherzustellen, dass sie körperlich fit genug sind. Ein Arzt kann Ratschläge geben, welche Arten von Übungen oder Sportarten für die jeweilige körperliche Verfassung am besten geeignet sind. Auch Senioren, die bereits sportlich aktiv sind, ist vor Beginn einer neuen Sportart oder eines neuen Trainingsprogramms zu einem Gespräch mit dem behandelnden Arzt zu raten. Sollte es bei der sportlichen Betätigung zu Schmerzen oder Beschwerden kommen, muss ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache abzuklären.
Es ist wichtig, eine Sportart zu wählen, die den individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten entspricht. Dabei gibt es zahlreiche Sportarten. Walking beispielsweise ist eine einfache und effektive Art der körperlichen Aktivität. Es ist gelenkschonend, kann überall durchgeführt werden und erfordert keine besondere Ausrüstung. Wer gerne längere Wege geht, sollte es mit Gesundheitswandern versuchen. Schon nach zehn Mal Wandern können Körpergewicht, Bluthochdruck und Körperfett deutlich reduziert werden. Auch die Ausdauer und Koordinationsfähigkeit werden verbessert.
Besonders gut geeignet für Menschen mit Gelenkproblemen oder Arthritis sind Schwimmen und Wassergymnastik. Radfahren ist eine weitere gelenkschonende Sportart, die sich gut für ältere Menschen eignet. Wer seine Flexibilität, das Gleichgewicht oder die Körperhaltung verbessern will, sollte es mit Yoga oder Pilates versuchen. Dabei kann gleichzeitig hervorragend Stress abgebaut werden. Die Hand-Augen-Koordination wird mit Golf verbessert, diese Sportart ist allerdings mit einigen Kosten verbunden. Weniger kostenintensiv, dafür aber umso geselliger ist Tanzen. Wer das Tanzbein schwingt, verbessert Ausdauer und Gleichgewicht und trainiert sein Gedächtnis beim Lernen der Tanzschritte.