Nur noch wenige Wochen trennen uns von den Sommerferien. Dann setzt wieder die große Reisewelle ein und Fahrzeuge und Insassen schwitzen um die Wette. Wenn dann noch eine Panne, ist das Chaos perfekt. Das so etwas nicht Wohnmobilisten passiert, hat luckx – das magazin hilfreiche Tipps zusammengestellt.
Endlich wieder Wohnmobilurlaub
Viele Wohnmobilfahrer haben schon die ersten kleinen Touren hinter sich gebracht. Doch wenn die große Sommerreise ansteht, ist das Fahrzeug noch einmal gründlich vorzubereiten.
Druckregler und Gasschläuche prüfen
Besonders wichtig: den Zustand der Heizungs- und Gasanlage sowie der Verschleißteile genau prüfen. Hier empfiehlt sich ein zweistufiges Vorgehen. Zunächst via Sichtprüfung Druckregler und Gasschläuche untersuchen, wobei Gasschläuche mit Haarrissen oder porösen Stellen sofort getauscht werden sollten. Zudem ist zu kontrollieren, ob der Druckminderer intakt ist und die Anschlussventile frei von Partikeln oder Fremdkörpern sind. Im nächsten Schritt folgt die Funktionsprüfung von Heizung, Herd und Kühlschrank. Richtig ist, wenn der Herd im Betrieb mit blauer Flamme brennt. Brennt die Flamme gelb, sind meist Verschmutzungen oder verbliebene Kochrückstände die Ursache. Um diese zu entfernen, kann es helfen, den mit einer Schraube gesicherten Brennerdeckel abzunehmen, die Brennerringe auszubauen, sie zu reinigen und wieder in der korrekten Ausrichtung zusammenzusetzen. Falls das Problem weiterhin besteht, hilft ein Fachbetrieb weiter.
Fristen der Verschleißteile checken
Liegen die Verschleißteile noch innerhalb der Zehnjahresfrist? Das ist die nächste entscheidende Frage. Denn: Druckregler und Gasschläuche müssen spätestens nach zehn Jahren getauscht werden. Dafür gibt es an vielen Gasschläuchen einen gelben Anhänger. Darauf ist das Austauschjahr angegeben – beispielsweise für den Betrieb in Wohnmobilen oder Wohnwagen. Alternativ hilft auch das auf der Schlauchleitung aufgedruckte Herstellungsjahr weiter. So müssen bis Ende 2023 Gasschläuche mit dem Herstellungsjahr 2013 getauscht werden. Auch Gasdruckregler unterliegen dieser Frist. Bei defekten Verschleißteilen sollte der Austausch sofort erfolgen.
Dichtheit von Schläuchen und Anschlüssen kontrollieren
Wer die Gasflasche wieder an die Gasanlage anschließt, sollte direkt die Dichtheit der Schlauchanschlüsse überprüfen. Hilfreich ist ein sogenanntes Lecksuch-Spray aus dem Baumarkt oder Fachhandel. Und so funktioniert es: Anschlüsse und Schläuche einschäumen und anschließend das Ventil der Gasflasche öffnen. An undichten Stellen, aus denen Flüssiggas austritt, entstehen Blasen. Meistens sind aber nur die Verschraubungen und Anschlüsse nur nachzuziehen. Dann ist alles wieder in Ordnung. Wenn nicht, sollten die Anschlüsse ebenfalls getauscht werden.
Füllstand der Gasflasche messen
Nichts ist ärgerlicher als eine leere Gasflasche zum Urlaubsstart. Doch wie lässt sich der Füllstand verlässlich bestimmen? Besonders bequem mit Ultraschallmessgeräten oder digitalen Füllstandsmessern. Beim Messen via Ultraschall das Gerät einfach an eine beliebige Stelle der Gasflasche halten und den Messknopf drücken. Die rot leuchtende LED zeigt, dass sich an dieser Stelle kein Gas mehr in der Flasche befindet. Leuchtet sie grün, ist dort Gas vorhanden. Eine Alternative dazu sind digitale Füllstandsmesser. Die smarten Geräte werden unter der Gasflasche platziert und messen kontinuierlich ihr Gewicht, das sie an eine App auf Smartphone oder Tablet übermitteln. Dabei ist zu beachten: Viele Modelle sind nur für den Betrieb im Freien bestimmt – und nicht für den Einsatz im Flaschenkasten. Deshalb genau die Gebrauchsanweisung lesen. Aer es geht auch einfach mit einer Kofferwaage. Da auf jeder Flasche ihr Gewicht vermerkt ist, lässt sich durch einfache Rechnung der Inhalt bestimmen.
Gelbes Prüfbuch und Prüfplakette aktualisieren
Ist die Gas-Prüfung für Wohnmobil oder Wohnwagen fällig? Auskunft geben das gelbe Prüfbuch und die an die Anlage geklebte Prüfplakette mit Datumsnachweis. Für Freizeitfahrzeuge gilt: Ein zertifizierter Sachkundiger sollte Flüssiggasanlagen nach jeweils zwei Jahren überprüfen. Die sogenannte G 607-Prüfung garantiert, dass Flüssiggasgeräte zum Kochen, Kühlen und Heizen sicher betrieben werden können. Nach erfolgreicher Prüfung stellt der Sachverständige eine Prüfplakette aus und notiert den Vorgang in der Prüfbescheinigung.Das gelbe Prüfbuch und eine gültige Prüfplakette sichern Camper im Schadensfall ab. Außerdem verlangen viele Campingplätze bei der Vergabe des Stellplatzes die Vorlage dieser Dokumente. Ein weiterer Vorteil: Ein spezielles Gaswarngerät ist nach erfolgreicher Gasprüfung nicht mehr notwendig.
Wenn das alles geschafft ist, sollte das Fahrzeug einmal gründlich nach nicht notwendigen Ballast durchsucht werden. Denn der sammelt sich immer gern an. Es wäre doch sehr ärgerlich bei einer Fahrzeugkontrolle mit Übergewicht erwischt zu werden und dann dafür noch eine Strafe zu bekommen. Das schadet der Urlaubskasse.