Manche Dinge im Leben sind ganz einfach. So wissen wir genau, bei einem Schnupfen oder einem gebrochenen Bein sind wir krank. Doch wie steht es um unser Wohlbefinden? Wissen wir dabei immer, ob wir Gesund sind? Luckx – das magazin ging dieser Frage nach.
Was ist mentale Gesundheit?
Psychische Gesundheit ist eine wesentliche Voraussetzung von Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und sozialer Teilhabe. Die Beeinträchtigungen unserer psychischen Gesundheit sind weit verbreitet und reichen von leichten Einschränkungen des seelischen Wohlbefindens bis zu schweren psychischen Störungen. Doch wissen wir immer ganz genau, ob wir gerade eine psychische Beeinträchtigung oder eine Beschwerde erleben? Meist ist es ein schleichender Prozess. Erst später erfahren bzw. erleben wir die Ursachen der psychischen Beschwerden zum Beispiel als Depressionen oder Angststörungen. Doch dazu muss es nicht kommen. Deshalb müssen wir uns um unsere mentale Gesundheit bemühen und unser emotionales, psychologisches sowie soziales Wohlbefinden regulieren. Denn sonst ist es aus mit der Lebensqualität, unserer Leistungsfähigkeit als auch der sozialen Teilhabe in der Gesellschaft.
Mentale Gesundheit ist also nicht nur ein Buzzword, sondern ein wichtiges Thema am modernen Arbeitsplatz. Laut einer aktuellen Umfrage von OnePoll leidet rund ein Drittel (29 %) der Deutschen unter einem höheren Stresslevel als vor der Pandemie. Vor allem die hohe Inflation (58 %) beeinflusst das Stresslevel der Deutschen negativ.
Stressfaktoren
Jedoch geben auch rund zwei Fünftel der Befragten (41 %) an, dass Herausforderungen im beruflichen Umfeld sie stressen. Folgende Faktoren tragen dazu besonders bei:
Hohe Arbeitsbelastung (46 %)
Fachkräftemangel (43 %)
Hohe Leistungsanforderungen (27 %)
Zunehmende Komplexität der Arbeit (21 %)
Schwierige finanzielle Situation des Unternehmens (18 %)
Bezeichnend ist, dass insbesondere Lehrer (45 %), Beschäftigte in sozialen Berufen (44 %), in Vertrieb und Einzelhandel (41 %) sowie in der Tourismus- und Freizeitbranche (41 %) im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung (29 %) unter einem höheren Stresslevel leiden – ebenfalls maßgeblich beeinflusst durch Inflation, Job und Karriere. In dieser herausfordernden Situation gibt ein Drittel (30 %) der deutschen Arbeitnehmer an, dass infolge der Krise das mentale Wohlbefinden zu einer Top-Priorität in ihrem Arbeitsleben geworden ist. Dabei äußern 64 % die Erwartung, dass mentale Gesundheit im beruflichen Umfeld gefördert wird.
„Mentale Gesundheit ist eines der Fundamente für unsere Arbeitszufriedenheit, Kreativität, Performance und Beziehungskompetenz. Sie ist also die Basis für richtig gute Arbeit und immens wichtig“, sagt Nora Dietrich, psychologische Psychotherapeutin und Expertin für mentale Gesundheit am Arbeitsplatz. „Seit einigen Jahren befinden wir uns in einer Zeit der Dauerkrisen. Inflation, Ukraine-Krieg, Postpandemie, neue Arbeitswelten … es prasseln unzählige Momente der Unsicherheit auf uns ein, was zu kollektivem, aber auch individuellem Stresserleben führt.“
Maßnahmen zur Verbesserung der Situation
Um der Stressbelastung entgegenzuwirken, gab ein Großteil der Befragten (67 %) an, bereits selbst Maßnahmen zur Verbesserung des mentalen Wohlbefindens zu ergreifen. Zu den meistgenannten Bewältigungstechniken von Stress gehören laut Umfrage Freizeitaktivitäten mit Familie und Freunden (54 %), Zeit in der Natur (53 %), Sport und Bewegung (47 %), Kurztrips und Reisen (34 %) sowie Meditation und Yoga (18 %). Dass Bewegung und Sport einen positiven Einfluss auf die eigene mentale Gesundheit haben, bestätigten 76 % der Befragten. Drei Viertel sagten, dass sie Spaziergänge aktiv in ihre tägliche Routine integrieren, um ihrer mentalen Verfassung etwas Gutes zu tun. Um ausreichend Bewegung im Alltag zu haben, nehmen 47 % die Treppe und 42 % lassen das Auto stehen, um den Großteil ihrer Wege zu Fuß zurückzulegen. Spaziergänge mit Freunden und der Familie gehören für 38 % zum Alltag, die „Hunderunde“ lockt 23 % der Befragten regelmäßig vor die Tür.
So kann schon ein Spaziergang ein kurzer Alltagsurlaub sein und wirkt wie ein Reset Button für unser Nervensystem. Das Gehen führt zu einer gesteigerten Konzentration, zu mehr Wachheit, Kreativität und Fokus.