Wohin treibt der Wassersport?

In wenigen Wochen eröffnet die Boot auf dem Düsseldorfer Messegelände ihre Pforten. Erwartet werden wieder viele tausend Besucher, die sich an den aktuellsten Entwicklungen erfreuen möchten. Welche Trends auf der Messe im Mittelpunkt stehen könnten, hat luckx – das magazin recherchiert.

Surfen wieder angesagt

Nach den Boomjahren fristete der Surfsport einer einer Stiefmütterchen dasein. Doch nun scheint es so, dass Surfen und Windsurfen wieder angesagt sind. Eine ganze Halle wird deshalb diesem Wassersport gewidmet. Dabei stehen prominente Mitglieder der internationalen Surf-Community auf der Bühne und den Boards, und transportieren die aktuellen Trends in die Halle. Außerdem bietet die Messe ein breites Beratungs- und Informationsangebot rund um Surfreisen an die beliebtesten und besten Surfspots der Welt. Surfen, in all seinen Facetten, ist auch über 40 Jahre nach der Erfindung des Windsurfens der Trendsport. Die Sportlerinnen und Sportler stehen in ihrem Sport nie still, sondern sind permanent auf der Suche nach noch mehr Spaß, Speed oder anderen Herausforderungen. Ein wichtiger Antrieb der Surfsucht ist die Wasserzeit. Denn, je mehr Zeit man im Wasser verbringt, desto mehr Spaß hat man. Deshalb muss die reine Arbeitszeit, also das Transportieren, Auf- und Abbauen der Geräte möglichst kurz sein. Das bedeutet, es braucht Produkte mit denen die Aktiven auch am See um die Ecke oder bei weniger Wind Spaß haben. Das Foilen in all seinen Facetten ist damit schon seit einigen Jahren auf dem Vormarsch.

Über dem Wasser schweben

Immer mehr Surferinnen und Surfer schweben buchstäblich auf ihren Foils über das Wasser. Dabei sind es die kleinen Tragflächen unter den Brettern, die den Surfmarkt buchstäblich beflügeln. Inzwischen gibt es auch ganz spezielle Foils. Das Angebot der Hersteller und Händler auf der boot Düsseldorf 2024 wird dem Publikum bei der Orientierung im Boardmarkt helfen. Hier kann sich jeder einen Überblick über das Angebot der Szene verschaffen, selbst mitmachen und testen sowie die Shows und Challenges der Stars zu erleben. Mit dem iQ-Foil Windsurfen und Formula-Kiten feiern gleich zwei neue Foil-Disziplinen bei den Olympischen Spielen 2024 ihre Premiere und bringen frischen Wind in die Olympischen Segel-Wettbewerbe. So erobert der Trend auch die Challenges im Revier vor Marseille.

Spezialprodukte auf dem Foiling-Markt

Während Foiling im Surfsport noch vor wenigen Jahren belächelt wurde und der große Durchbruch nicht sicher schien, ist es nun nicht mehr wegzudenken. Innerhalb kürzester Zeit ist Foiling vom Spezialisten-Spaß zu einer eigenen Sportart mit diversen Spezialdisziplinen geworden. In diesem Jahr sollen Weiterentwicklungen der Boards und Foils das Foilen schon bei sehr leichtem oder gänzlich ohne Wind ermöglichen. Der Schlüssel hierzu liegt in der Entwicklung von Downwind-Foils und -Boards. Diese wurden zwar in erster Linie, wie der Name schon sagt, für das Foilen mit Wind und Wellen von hinten konstruiert, kommen aber durch ihre gestreckte Form und effizienten Foils schon bei geringen Geschwindigkeiten ins Fliegen.

Doch es gibt noch mehr interessante Foiling-Disziplinen. Als absolute Königsdisziplin gilt dabei das Pumpfoiling. Dazu nimmt der/die Sportler/Sportlerin entweder auf einem Steg zwei Schritte Anlauf und springt dann auf das Board, erzeugt dann Vortrieb durch wippende Pumpbewegungen oder man startet gänzlich aus dem Stand auf dem Brett und erzeugt mit purer Muskelkraft den nötigen Auftrieb. Vom Fliegen über das Wasser wird nicht nur die schnellwachsende Szene angezogen, sondern auch Zuschauende, die das Spektakel vom Ufer aus beobachten.

Komfort fährt Hochleistung davon

Wie auch schon im vergangenen Jahr, sind die Wingfoils das, was dem Surfmarkt Wachstum ermöglicht. Wingfoilen spricht gerade die ganz jungen Wassersportlerinnen und -sportler an. Doch nicht nur jüngere, sondern auch ältere Windsurfer und Kiter bietet das Wingfoilen eine sanftere Alternative zu den herkömmlichen Sportarten, die dennoch technisch so anspruchsvoll ist, dass sie für Umsteiger spannend ist.

Auch bei der Mutter aller Fun-Sportarten, dem Windsurfen, schlägt die einfache Kontrolle über das Gerät, das Thema High-End-Performance. Bretter, die sich einfacher fahren lassen und die leichtere Kontrolle beim Manövrieren ermöglichen, stehen hoch im Kurs. Dieser Trend soll jedoch nicht nur Anfängern und Aufsteigerinnen zugutekommen. Auch in den Performancebereichen von Wave- und Slalomboards sorgen neue Shapes mit einer besseren Volumenverteilung für mehr Komfort. Bei mehr Auftrieb für weniger Wind sollen die Bretter gleich gut manövrierbar sein.

Stand-Up-Paddeln

Längst hat das Stand-Up-Paddeln die deutschen Gewässer überflutet, egal ob Seen, Kanäle oder Strände. Schätzungen zur Folge sind allein über die Discounter im Jahr 2022 ca. 400.000 aufblasbare SUP-Boards zu günstigsten Preisen in Deutschland auf den Markt gekommen. So hat diese Marktüberschwemmung vielen Menschen die Möglichkeit gegeben, die Sportart für sich zu erproben. Wenn von diesen 400.000 Einsteigern nur ein Bruchteil weiterhin Interesse am Stand-Up-Paddeln zeigt, ist das für die Hersteller qualitativ hochwertiger Boards ein Segen. Denn wer einmal auf den Geschmack des Paddelns als Sport gekommen sei, für den gehe der nächste Schritt in Richtung Hardboards, die ausschließlich von den etablierten Herstellern kommen.

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