Leben ohne Hunger

Obwohl sich langfristig betrachtet, die Ernährungslage verbessert hat, galten 2022 immer noch 735 Millionen Menschen weltweit als unterernährt. Das entsprach rund 9 % der Weltbevölkerung. 93 % der betroffenen Menschen lebten in Asien und Afrika wie luckx – das magazin recherchierte.

Mehr Hunger in Afrika

Im Jahr 2002 galten weltweit noch rund 828 Millionen Menschen als unterernährt. Das entsprach zum damaligen Zeitpunkt rund 13 % der Weltbevölkerung. Vor allem in Asien konnte die Zahl der hungernden Menschen gesenkt werden: von 572 Millionen im Jahr 2002 auf 402 Millionen im Jahr 2022. In Afrika liegt die Zahl der Unterernährten mittlerweile deutlich höher: Lag sie im Jahr 2002 bei rund 184 Millionen, waren es im Jahr 2022 rund 282 Millionen Menschen. Das ruft natürlich viele Initiativen auf den Plan. So möchte auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) auf der Grünen Woche zeigen, wie ein Leben ohne Hunger weltweit möglich werden kann. Es werde Wege aufgezeigt, wie globale Ernährungssicherung erreicht und ein Leben ohne Hunger weltweit für alle möglich gemacht werden kann: zum Beispiel durch Anbaumethoden, die an die Gegebenheiten vor Ort angepasst sind oder durch nachhaltige, faire Lieferketten. Insbesondere faire, also existenzsichernde Einkommen für Produzentinnen und Produzenten von Lebensmitteln in den Partnerländern stehen dabei in diesem Jahr im Fokus. Das BMZ stellt auf der Grünen Woche vor, welche strukturellen Ansätze es hierfür unterstützt. Das Motto #ichwillfair unterstreicht, wie wichtig für nachhaltig gestaltete Lieferketten neben staatlich gesetzten Rahmenbedingungen der Beitrag ist, den jede oder jeder Einzelne mit bewussten Entscheidungen beim Einkauf etwa von Kaffee oder Kakao für gerechte Löhne leisten kann.

Diskussionen und Angebote

Besucherinnen und Besucher haben die Gelegenheit, sich bei Diskussionen und interaktiven Angeboten zum Beispiel über den Zusammenhang von Ernährung und Klimagerechtigkeit zu informieren, mit allen Sinnen die Auswirkungen des Klimawandels für die Landwirtschaft zu erfahren sowie als besondere kulinarische Erfahrung Insekten zu verkosten, die als proteinreiches Superfood einen Beitrag dazu leisten können, dass sich mehr Menschen in der Welt gesund und klimafreundlich ernähren.

Die Grüne Woche zählt bundesweit zu den traditionsreichsten Messen und zu den bekanntesten Veranstaltungen in Deutschland. Gegründet 1926 im Berlin der Goldenen Zwanziger, ist sie einzigartig als internationale Leitmesse für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau. Aussteller aus aller Welt präsentieren an zehn Veranstaltungstagen ein umfangreiches Produktangebot. Zudem gibt die Grüne Woche aktuellen gesellschaftlichen Fragen wie Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und nachhaltige Landnutzung eine Bühne. Vom 19. bis 28. Januar 2024 findet die 88. Ausgabe der Grünen Woche statt. Die Grüne Woche ist Ausgangspunkt für das Global Forum for Food and Agriculture (kurz GFFA). Das GFFA ist die führende internationale Konferenz zu zentralen Zukunftsfragen der weltweiten Land- und Ernährungswirtschaft. Höhepunkt ist das Treffen von über 70 Agrarministerinnen und Ministern.